Velbert. In der Corona-Krise erachtet der Vorsitzende Dirk Graedtke andere Dinge als wichtiger. Zwei entscheidende Posten sind aber schon besetzt.

Zwölf Punkte liegt der SC Velbert aktuell hinter dem rettenden Ufer der Fußball-Oberliga Niederrhein zurück. Mit dem 1:0-Erfolg über den TSV Meerbusch ging noch einmal ein Ruck durch die vom Abstieg bedrohte Mannschaft. Durch die Corona-Krise wurde der Spielclub dann aber abrupt ausgebremst. Nun muss er zweigleisig planen. Wirtschaftlich herrscht noch Ruhe beim Verein.

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„Die Folgen sind noch gar nicht absehbar“, betont der erste Vorsitzende Dirk Graedtke. Aktuell seien die Sponsoren noch relativ entspannt. „Ich bin froh, dass noch keine Panik aufkommt. Das ist sehr ehrenwert, obwohl wir ja im Moment keine Möglichkeit haben, groß Werbung für die Firmen zu machen“, so der Vereinschef.

Noch am selben Tag, als der Fußballverband Niederrhein die Aussetzung des Spielbetriebs bekanntgab, sperrte der SC seine Anlage. Wie es weitergeht, ist auch hier unklar. „Ich möchte nicht in der Haut der Entscheider stecken“, gesteht Graedtke. Er würde sich über eine Lösung freuen, die keinem zum Nachteil dient. „Aber das ist ja fast nicht möglich“, weiß der SC-Vorsitzende.

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Vor der Corona-Pause hatte der Oberligist die Saison noch nicht abhaken wollen. „Zwölf Punkte sind ein Brett, aber bei 33 noch zu vergebenen Punkten ist ja noch eine Menge los“, betont Dirk Graedtke. Als Beispiel dafür führt er den 1:0-Erfolg beim Tabellensechsten TSV Meerbusch im bis dato letzten Ligaspiel an.

Forelle im Haifischbecken

Aber wie konnte es überhaupt zu dem großen Rückstand kommen? Der SC-Vorsitzende bezeichnet seinen Klub als die berühmte Forelle im Haifischbecken. „Wir haben einen der kleineren, wenn nicht den kleinsten Etat der Oberliga“, gibt er zu bedenken. Im ersten Jahr nach dem Aufstieg in der Oberliga zu verweilen, sei schon ein großer Erfolg für den Sportclub gewesen. „Aus sportlicher Sicht habe ich den Klassenerhalt im letzten Jahr auch fast höher bewertet als den Aufstieg“, so Graedtke.

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In dieser Saison konnte der junge Trainer Patrick Knieps (30) aber nicht an die Erfolge seines zum ETB Schwarz-Weiß Essen gewechselten Vorgängers Ralf vom Dorp anknüpfen. Im Dezember schmiss der Coach hin. Bis zum Saisonende sollte Andreas Berkenkamp die Velberter coachen. Ihm blieben bis dato drei Spiele – ein 0:3 beim Spitzenreiter SV Straelen, ein 1:1 daheim gegen Mit-Abstiegskandidat Cronenberg und eben jenes 1:0 gegen Meerbusch.

Peter Radojewski wird der neue Coach

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Womöglich waren das die einzigen drei Spiele von Berkenkamp als SC-Interimstrainer. Denn im Sommer kommt bekanntlich Peter Radojewski vom erwähnten Ligakonkurrenten Cronenberg. Seinen besten Torschützen Kabiru Hashim Mohammed (24) bringt er mit. Zudem deutete Dirk Graedtke an, dass bald noch weitere Neuzugänge feststehen werden.

Der sportliche Leiter Jörg Scalet sei im telefonischen Austausch mit den Spielern.

Die schönste Nebensache der Welt

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„Im Moment ist das aber absolut zweitrangig“, betont Dirk Graedtke. In der momentanen Situation zeige sich, dass Fußball eben die im wahrsten Sinne des Wortes schönste Nebensache der Welt ist. Mit Betonung auf „neben“.