Mülheim. Zwei Jungprofis des FC Bayern waren in Mülheim und sprachen über ihre Debüts, Rückschläge und einen berühmten Nachnamen: Ibrahimovic.
Bei der 1:2-Niederlage des FC Bayern München im Bundesliga-Spiel gegen den FSV Mainz 05 saß Arijon Ibrahimovic 90 Minuten lang auf der Bank. Einen Tag später fand sich der 19-Jährige mit dem berühmten Namensvetter gemeinsam mit dem gleichaltrigen Tarek Buchmann in einem Saal in Mülheim an der Ruhr wieder, um vielen neugierigen Kindern vom Leben als Jungprofi beim FC Bayern zu berichten.
Zwar waren es insgesamt nur 29 Minuten, dennoch kann der junge Ibrahimovic von sich behaupten, bereits in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions League gespielt zu haben. „Mein erster Champions-League-Einsatz war unbeschreiblich, das war ein Traum seit meiner Kindheit“, sagte ein strahlender Linksaußen.
FC Bayern München: Jungspund über ersten Kabinen-Besuch - „Wow, da saß einfach Thomas Müller“
Gleich die erste Frage aus den Reihen der Kinder holte das Duo aber ein Stück weit zurück in die Realität und belegte, welche großen Namen noch vor den beiden Jungspunden liegen: „Seid ihr eigentlich mit Musiala befreundet?“
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Andererseits wissen beide, wie weit sie schon gekommen sind. „Ich bin auf jeden Fall dankbar dafür, dass man mit diesen Spielern trainieren und von ihnen lernen darf“, meinte Ibrahimovic. Den Moment als er mit 15 Jahren erstmals die Bayern-Kabine betrat, wird er nie vergessen. „Wow, da saß einfach Thomas Müller.“
Welche Rolle Trainer Vincent Kompany für das Bayern-Duo spielt
Für Kollege Tarek Buchmann war sein aktueller Status quo lange Zeit weit weg. „Man hat selbst die Spiele geschaut und gar nicht daran geglaubt – aber irgendwann schafft man den Sprung“, machte der 19-Jährige den vielen Kindern Mut, die wahrscheinlich ähnliche Träume haben.
Große Hoffnungen setzen die beiden Bayern-Youngster in ihrer weiteren Entwicklung auch in den neuen Trainer Vincent Kompany. „Er versucht, viel mit uns zu reden und uns weiterzuhelfen“, sagt Ibrahimovic und Buchmann ergänzte: „Man merkt, dass er vor gar nicht allzu langer Zeit noch selbst aktiv war und dadurch noch besser merkt, in was für einer Verfassung wir sind.“
Junger Innenverteidiger spricht über Umgang mit Verletzungen
Der Innenverteidiger, der vor seinem Wechsel nach München 2019 fünf Jahre lang beim FC Augsburg gespielt hat, hat bereits mehrere längere Verletzungen hinter sich und will im Januar wieder über die Regionalliga-Mannschaft Spielpraxis sammeln. Wie man als junger Mensch mit solchen Rückschlägen umgeht? „Wir haben Psychologen am Campus und viel Zuspruch von den Trainern und den Physios. Man hat aber auch selbst den Antrieb, weiterzumachen, auch wenn es nicht immer leicht ist“, gesteht Buchmann.
Bayern-Junior wundert sich über die Klub-WM
Lange träumten Tarek Buchmann und Arijon Ibrahimovic wie viele andere von Bundesliga und Champions League oder sogar von der Nationalmannschaft. Doch plötzlich gibt es noch einen neuen Wettbewerb: die Klub-WM. „Am Anfang hat man sich schon gefragt, was das überhaupt ist und wieso das jetzt plötzlich so ein großes Turnier im Sommer ist“, gesteht Tarek Buchmann.
Der 19-Jährige möchte dem Wettbewerb aber eine Chance geben. „Irgendwo muss man das einfach mitnehmen und es kann auch cool werden“, glaubt Buchmann und sieht sogar die Möglichkeit, dass der eine oder andere gestandene Spieler nach einer langen Saison etwas geschont wird. „Dann kann es auch eine Chance für jüngere Spieler werden.“
Auch ohne Verletzungen ist der Weg für junge Spieler kein leichter. Arijon Ibrahimovic ging mit zwölf Jahren bereits nach Nürnberg. „Das war eine harte Zeit, aber ich hatte immer das Ziel vor Augen. Über ein zweites Standbein machen sich beide aktuell noch keine Gedanken. Ibrahimovic begann zwar eine Verkäuferausbildung in einem Bayern-Fanshop, beendete sie aber nicht. Tarek Buchmann hat das Abitur mit 2,6 als Durchschnittsnote bestanden. „Die Aufgaben für die Schule zu erledigen, ist auch gut als Ausgleich für den Kopf“, rät er dem Nachwuchs.
Ein Traum wird wahr: Ibrahimovic trifft Ibrahimovic
Eines muss dann aber doch noch geklärt werden: Wie oft wird Arijon Ibrahimovic auf seinen Nachnamen angesprochen? „Oft“, schmunzelt der 19-Jährige. Vor allem bei seiner Leihstation im italienischen Frosinone. In Italien lernte er dann tatsächlich auch den „großen“ Ibrahimovic kennen – Zlatan. „Das war natürlich cool, ihn mal zu treffen und mit ihm zu sprechen.“
In Zukunft will Ibrahimovic junior aber seine eigene Geschichte schreiben.
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