Mülheim. 386 Tore hat der HSV Dümpten bereits geworfen. Besser ist in der Handball-Oberliga niemand. Wie die Mülheimer mit der Sonderbewachung umgehen.

Die Oberliga-Handballer des HSV Dümpten haben ihr Heimspiel gegen den TV Aldekerk II mit 38:30 gewonnen. Einfach machten es die Gäste den Dümptenern nicht. Sie versuchten mit einer doppelten Manndeckung, das Spiel des HSV lahmzulegen. Das funktionierte nur bedingt, denn besonders einer konnte dadurch auftrumpfen.

Wer beim HSV Dümpten spielerisch die Fäden in der Hand hält, ist allgemeinhin bekannt. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass ein Gegner Mittelmann Matthis Blum ab der ersten Minute mit einer Art Sonderbewachung beglückt. Die Reserve des TV Aldekerk nahm aber mit Patrick Kerger im weiteren Spielverlauf auch noch einen weiteren Rückraumpieler heraus. Allerdings ließen sich die Hausherren davon nicht wirklich aus dem Konzept bringen. Denn durch diese taktische Maßnahme hatten alle anderen in der Offensive große Freiheiten.

HSV Dümpten: Nico Helfrich macht sein bestes Spiel der Saison

Die nutzte vor allem Linkshänder Nico Helfrich aus. Er machte nicht nur elf Treffer, sondern auch sein bislang bestes Spiel in dieser Saison für die „Rothosen“. Er punktete gegen Aldekerk vor allem mit seiner Schnelligkeit. „Es waren einige Treffer aus der zweiten Welle dabei, da Aldekerk nicht so gut zurückgelaufen ist“, erklärt der Dümptener. Helfrich ist eigentlich gelernter Außenspieler, vor allem durch den Abgang von Lennard Blum muss er aber in dieser Saison wieder vermehrt auch im Rückraum ran.

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„Natürlich spiele ich lieber auf Rechtsaußen, denn dort kann ich meine Stärken im Tempogegenstoß spielen. Aber gefühlt habe ich nie eine komplette Saison nur auf Außen gespielt, seitdem ich in Dümpten bin“, so Helfrich. Ein Problem ist das für ihn nicht, betont er. Gerade, wenn es so gut klappt wie am Sonntag, springt er natürlich gerne auf Halbrechts ein.

HSV Dümpten kennt die Manndeckung mittlerweile und weiß sie zu umgehen

Trotzdem der Gastgeber auch in Halbzeit eins schon gute Lösungen gegen die Manndeckung des Tabellenneunten fand, stand es zur Pause nur Unentschieden (16:16). „Wir haben unsere Chancen vorne nicht rein gemacht“, ärgert sich Helfrich. Dazu kamen einige überhastete Abschlüsse und technische Fehler. Besser funktionierte es dann nach dem Seitenwechsel für die Dümptener, auch weil sie fast durchgehend mit dem siebten Feldspieler agierten. Mit einem Mann zusätzlich nutzte der HSV die Räume in der gegnerischen Defensive noch effektiver aus. So fiel der Sieg am Ende mit 38:30 dann doch deutlich aus.

Mit 386 geworfenen Toren stellt der HSV Dümpten aktuell den besten Angriff der Liga. Damit hat der Zweitplatzierte auch mehr Tore geworfen als der Tabellenführer, die HSG Am Hallo. Das liegt natürlich auch daran, dass die Dümptener mit Blum den mit Abstand besten Werfer in ihren Reihen haben, aber sicherlich nicht nur.

Handball Oberliga: HSV Dümpten - HSG Am Hallo Essen
Helge Tervoort und der HSV Dümpten spielen eine blendende Saison. Gegen Aldekerk II traf Tervoort einmal. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Wir haben auch gegen Aldekerk gesehen, dass die Manndeckung dem Gegner nichts gebracht hat. Denn wir haben trotzdem knapp 40 Tore geworfen“, kommentiert Kevin Michalski, sportlicher Leiter und aktuell krankheitsbedingt fehlender Kreisläufer des Mülheimer Oberligisten.

Im letzten Spiel für dieses Jahr muss der HSV Dümpten bei der HSV Überruhr und damit gegen Ex-Trainer Rene Bülten antreten. Die Essener stehen aktuell auf dem sechsten Platz in der Tabelle.

HSV Dümpten – TV Aldekerk II 38:30 (16:16)

  • HSV: Strenger, Kretschmer – Kerger (4), Blum (2), Hellmich (4), Gernand (4), Muscheika, Peterson (4), Grewe (5), Märker (3), Brümmer, Tervoort (12), Helfrich (11)

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