Mülheim. „Wir sind geknickt“, sagte der Sportliche Leiter des HSV Dümpten zum Abgang des besten Mannes. Der neue Verein des Handballers greift so richtig an.
Das ist ein schwerer Schlag für die Handballer des HSV Dümpten. Spielmacher Matthis Blum wird die Dümptener zum Saisonende verlassen. Der Mittelmann ist der Topspieler in der Oberliga, führt aktuell die Torschützenliste mit insgesamt 114 Treffern deutlich an.
Blum war im Sommer 2023 nach Mülheim gewechselt, er spielt nun in der zweiten Saison für den HSV. Der Wechsel hatte durchaus für Aufsehen in der Handballszene gesorgt, kam der gebürtige Bottroper doch vom VfL Lübeck-Schwartau aus der zweiten Bundesliga. In der Jugend war der talentierte Rückraumspieler zudem unter anderem für Tusem Essen, den TSV Bayer Dormagen und die Rhein-Neckar-Löwen aktiv.
HSV Dümptens Sportlicher Leiter sagt: „Natürlich sind wir geknickt“
Von Beginn an zeigte sich, dass sich die Mülheimer mit dem 21-Jährigen einen absoluten Ausnahmespieler geangelt hatten. Er glänzte nicht nur mit schneller Körpertäuschung und Armzug, sondern eben auch mit seinem Spielverständnis und hat den HSV sportlich mehr als nur einen Schritt nach vorne gebracht.
Blum stieg dann mit den „Rothosen“ sehr souverän mit nur zwei Verlustpunkten aus der Verbandsliga auf. Aber auch in der laufenden Oberliga-Saison steht der HSV sehr gut da. Die Dümptener belegen aktuell den zweiten Platz, haben nur gegen den Tabellenführer, die HSG Am Hallo, knapp verloren.
Angesichts der Schlüsselrolle, die Blum nach kurzer Zeit beim Mülheimer Oberligisten übernommen hat, dürfte es für den HSV schwierig, wahrscheinlich sogar unmöglich werden, ihn zu ersetzen. „Natürlich sind wir geknickt, dass wir unseren kleinen Superstar ziehen lassen müssen. Wir haben alles versucht, Blumi bei uns zu halten“, sagt Kevin Michalski, Sportlicher Leiter des HSV Dümpten. Er hatte gehofft, Blum von einem Verbleib überzeugen zu können. Aber das Interesse an ihm von anderen Vereinen war seit seinem Wechsel zum HSV anhaltend enorm groß.
Der neue Verein von Matthis Blum ist die HSG am Hallo
Vor etwa zwei Wochen hat der Spielmacher nun seine Abschiedspläne bekannt gemacht. Die Entscheidung war ihm nicht leichtgefallen, denn der Bottroper fühlt sich in Dümpten sehr wohl, ist in der Mannschaft und im Verein gut angekommen. „Er wird uns deswegen nicht nur sportlich, sondern auch menschlich fehlen“, so Michalski.
Auch interessant
Den Rückraumspieler zieht es zum Aufsteiger und Tabellenführer HSG am Hallo aus Essen. Der stellt Blum als „Transfer-Kracher“ vor. Blum selbst lässt sich folgendermaßen zitieren: „Die HSG tritt geschlossen und sehr professionell auf. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Die Stimmung, die die Fans in Dümpten gemacht haben, war beeindruckend und hat dem Team sicherlich geholfen.“ Die Mannschaft der Essener habe eine große individuelle Qualität, die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern stimme. „Ich freue mich darauf, ein Teil davon zu sein“, so Blum.
Der Dümptener ist nicht der einzige Zugang , den die Essener für die kommende Saison bereits veröffentlicht haben. Auch Dean Christmann wechselt zur HSG. Der 27-jährige Torwart kommt vom MTV Rheinwacht Dinslaken aus der Regionalliga und spielte zuvor bereits in der zweiten und dritten Liga beim Tusem Essen, dem Leichlinger TV und der HSG Krefeld. Allein die zwei Namen machen klar: Die HSG am Hallo will scheinbar ganz schnell noch weiter hoch und nimmt dabei wohl auch das nötige Geld in die Hand.
Am Wochenende steht das Spiel gegen den TV Aldekerk II an
Bis zum Saisonende will Blum gemeinsam mit der Mannschaft auf dem Feld noch alles geben. Am Wochenende steht das nächste Heimspiel gegen den TV Aldekerk II an (Sonntag, 17 Uhr, Sporthalle Boverstraße). Negativ auf die Stimmung soll sich der Abgang nicht auswirken. Zumal alles fair abgelaufen sei, wie Michalski betont. „Blumi hat sich immer transparent und ehrlich verhalten.“ Auch deswegen werde die Tür beim HSV für ihn immer weit offenstehen. „Seinen Weg werden wir natürlich weiter beobachten“, so Michalski.
Mit seinem Wechsel stehen beim HSV Dümpten nach der Saison aber die Zeichen nun noch ein Stück weit mehr auf Umbruch. Denn auch Trainer Krzystof Szargiej wird das Oberliga-Team mit dem Saisonende verlassen. Über einen Nachfolger ist noch nichts bekannt. Den Weggang Blums will der HSV dann wieder „mehr über das Kollektiv“ kompensieren, kündigte Michalski an.
Mehr zum Handball in Mülheim
- Essener und Mülheimer Handballer beim All-Star-Game 2025 dabei: Das steckt dahinter
- 17 von 36 Toren: Mülheimer Duo überragt beim HSV Dümpten
- Verletzungspech: Mülheimer Handballer greift zu ungewöhnlicher Maßnahme
- Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport lesen Sie hier.
- Weitere Mülheimer Nachrichten aus dem Lokalen gibt es hier.
- Und wenn Sie Lokalsport-Themen aus anderen Städten lesen wollen, sind Sie hier richtig.