RW Mülheim will direkt wieder in die Bezirksliga. Die ersten sechs Punkte sind da, Kreisliga ist aber was Anderes. Wird der Aufstieg klappen?

5:1 und 7:2. Die ersten beiden Spiele nach dem Abstieg aus der Fußball-Bezirksliga in die Kreisliga A hätten für den SV Rot-Weiss Mülheim kaum besser laufen können. Was aber hat sich nach acht Jahren Bezirksliga geändert? Und was wird sich noch ändern?

„Man muss realistisch sein: Das waren jetzt nicht die Gegner, die im Kampf um den Aufstieg dabei sein werden“, sagt der Sportliche Leiter Selami Günel nach den Siegen über Viktoria Buchholz II und den SV Duissern. Dennoch hat RWM die ersten Hürden überstanden und es vermieden, sich als vermeintlicher Favorit zu blamieren.

Durchgehende Ernsthaftigkeit wird bei RW Mülheim zur Herausforderung

Genau das werde aber eine der Herausforderungen in dieser Saison. „Wir müssen jedes Spiel mit der richtigen Ernsthaftigkeit angehen“, fordert Günel. Patzer gegen vermeintlich kleinere Teams könnten RWM vom angestrebten Weg abbringen. „Es gab sogar in den beiden Spielen schon Phasen, wo man das gesehen hat“, findet der Sportchef.

Er weiß, dass seine Mannschaft jetzt der Gejagte ist und bei vielen als Aufstiegsfavorit gilt. Viele Kontrahenten werden in den Spielen gegen RWM besonders motiviert sein. Dass die Mülheimer wieder mehr das Spiel machen müssen, sollte kein Problem sein. Trainer Daniele Olivier verfolgt ohnehin einen offensiven Ansatz. Die Aussicht auf deutlich mehr Erfolgserlebnisse als in den vergangenen zwölf Monaten soll zusätzlichen Auftrieb geben.

Fußball in Mülheim: Weitere Nachrichten

Rot-Weiss geht mit einer ungewohnten Zielstrebigkeit in die erste Saison nach dem Abstieg. „Wir wollen ganz klar wieder hoch, dahin wo der Verein auch hingehört. Das haben wir den Spielern auch gesagt“, erklärt Günel und fügt hinzu: „Das hört sich jetzt nach viel Druck an, aber wir sehen ja auch, was wir an Qualität haben. Wir haben nur einen Spieler, der noch nicht in der Bezirksliga gespielt hat.“

Sportliches Führungsduo an der Bruchstraße: Der Sportliche Leiter Selami Günel und Trainer Daniele Autieri.
Sportliches Führungsduo an der Bruchstraße: Der Sportliche Leiter Selami Günel und Trainer Daniele Autieri. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Und auch die Spieler würden die gleichen Ziele verfolgen. „Die älteren Jungs sind ja nur geblieben, weil der Verein die Ambition hat, wieder aufzusteigen“, sagt Günel. Mit einer hohen Investition in neue Ausrüstung habe der Klub einen Vertrauensvorschuss bezahlt.

Rot-Weiss Mülheim: Kader noch besser als in der Bezirksliga?

Seiner Meinung nach sei Kader jetzt sogar besser aufgestellt als im vergangenen Jahr in der Bezirksliga. Zumindest in der Breite. „Es sind immer fünf Mann dahinter, die spielen wollen“, verdeutlicht er. Dass im ersten Spiel noch fünf Offensivkräfte fehlten und RWM trotzdem mit 5:1 gewann, sei ein Beleg dafür. „Wenn alle fit bleiben, haben wir einen gewissen Konkurrenzkampf.“

Und doch wird es ein langes Rennen, an denen mit Teams wie Mündelheim, Meiderich oder Heißen eine Reihe an weiteren Aspiranten vorne mitmischen will. „Auch der TuSpo Saarn wird eine bessere Rolle spielen, Felix Maly ist ein super Motivator und hat eine gute Mannschaft zusammengebastelt“, lobt Günel den Mitkonkurrenten.