Mülheim. Völlig überraschend verliert der VfB Speldorf zwei Wochen vor dem Saisonstart seine Nummer eins. Wie der Verein auf die Nachricht reagiert.
Nach dem letzten Platz beim „Franky‘s Supercup“ erreicht den Fußball-Landesligisten VfB Speldorf die nächste Hiobsbotschaft: Zwei Wochen vor dem Saisonstart verlässt Torwart Leon Ossmann den Verein – und wechselt in die Bezirksliga.
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Von diesem Schritt erfuhren die Verantwortlichen des VfB selbst erst am Montagabend, nachdem Ossmann Mitte Februar noch bis 2026 zugesagt hatte. Stattdessen geht er nun zum 1. FC Wülfrath, der in die Landesliga aufsteigen will und nach dem Ex-Speldorfer Arman Corovic zuletzt auch den letztjährigen Stammkeeper des Mülheimer SV 07, Nikolas Schepe, verpflichtet hatte.
Verein will den Abgang nich unkommentiert stehen lassen
Auch nach dem 30. Juni können Spieler noch den Verein wechseln, wenn sie den Status eines Vertragsspielers erhalten. Der abgebende Klub hat dann keine Handlungsmöglichkeit mehr. „Zumindest gefühltermaßen“, so schreiben die Speldorfer in den sozialen Netzwerken, lasse der Keeper „die Mannschaft, seine Mitspieler und die Verantwortlichen unmittelbar vor dem Saisonstart im Stich.“
Der VfB Speldorf wurde durch diesen Wechsel wie vom Schlag getroffen, denn er hatte sich in keiner Weise vorher angekündigt. Deswegen wollen die Verantwortlichen die Situation auch nicht unkommentiert stehen lassen. „Wir halten sonst immer die schützende Hand über alle und versuchen alles abzumoderieren. Aber den Verein so vor vollendete Tatsachen zu stellen, obwohl man sich für ihn eingesetzt hat, ist zwei Wochen vor dem Saisonstart, wo wir kaum mehr einen Handlungsspielraum haben, schon eine Hausnummer“, sagt der Vorsitzende Kevin aus der Wieschen. Hinzu kam, dass der Torhüter seine Entscheidung offenbar per WhatsApp mitteilte. Auch das ärgerte die Speldorfer.
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Auch auf den neuen Verein seines (nun Ex-)Keepers ist der VfB-Vorsitzende nicht gut zu sprechen. „Zu einem solchen späten Zeitpunkt am Ende der Vorbereitung ohne Kontaktaufnahme als Verein noch auf einen Spieler zuzugehen, ist – vorsichtig formuliert – nicht gerade sportlich genial.“
Torwart gehörte zu den Publikumslieblingen in Speldorf
Leon Ossmann war nach der Rückkehr in die Landesliga von Blau-Gelb Überruhr nach Speldorf gekommen und sollte mindestens noch in der kommenden Saison Stammkeeper des VfB sein. Durch seine Art gehörte er zu den Publikumslieblingen und bekannte sich selbst immer zum Verein. Nach Informationen dieser Redaktion führte der Keeper nach seiner Verlängerung aber schon Gespräche mit Blau-Weiß Mintard. Danach verständigten er und der Verein sich auf eine weitere Zusammenarbeit. „Wir haben extra Anfragen von Torhütern abgelehnt, die die Nummer eins angestrebt haben, weil wir keine Unruhe in die Mannschaft und das Torwartteam bringen wollten. Und das ist jetzt der Dank dafür“, ärgert sich der Vereinschef.
Luca Leandro Höffken (19) kam als Ossmanns Herausforderer aus der U19 des VfB Homberg. „Er hat das Potenzial, aber wir müssen jetzt den Markt sondieren und gucken, dass wir irgendwo einen erfahrenen Torwart herbekommen“, sagt aus der Wieschen. Anfang August sicher ein schwieriges Unterfangen.
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