Mülheim. Zwei Kreisligisten haben absolute Königstransfers getätigt. Auch Mintard, Speldorf und der MFC haben sich stark verstärkt. Die besten Wechsel.

  • Mit dem Beginn der Sommerferien hat die Vorbereitung auf die neue Saison für Mülheims Seniorenfußballmannschaften begonnen, wobei besonders die Neuzugänge im Fokus stehen.
  • Der Mülheimer FC 97 verstärkte sich mit dem talentierten Rechtsverteidiger Dalyanoğlu, um die Defensive zu stabilisieren, während der Landesligist Grün-Weiß Speldorf mit einem erfahrenen Oberligaspieler seine Offensive verbessern möchte.
  • Weitere bemerkenswerte Transfers sind der vielseitige El Abdouni zur DJK BW Mintard und der erfahrene Mittelfeldspieler Klasen zum TSV Heimaterde, beide sollen entscheidende Rollen in ihren Teams spielen.

Eine kurze Zeit lang war es ruhig auf Mülheims Fußballplätzen. Doch trotz des Beginns der Sommerferien ist die Vorbereitung auf die neue Saison zumindest bei den Seniorenmannschaften wieder im vollen Gange. Die Testspiel-Kiebitze werfen ihre Blicke dabei vor allem auf die neuen Spieler.

Da die Planungen bei den meisten Mannschaften – mit Ausnahme des Mülheimer FC 97 – weitestgehend abgeschlossen sind, lohnt sich ein Blick auf die bisherigen Wechsel: Wer hat sich besonders sinnvoll verstärkt und auf welche Spieler sollten Mülheims Fußball-Fans in der neuen Saison achten. Eine kleine Auswahl.

Mehmet Şerif Dalyanoğlu (Mülheimer FC 97)

Der bisher einzige feststehende Neuzugang beim Mülheimer Oberligisten ist aber gleich ein richtig guter. „Körperliche Physis, Zweikampfstärke und Geschwindigkeit“ attestierte Ex-Trainer Damian Apfeld dem 23-jährigen Rechtsverteidiger, der zuletzt drei Jahre lang beim ETB Schwarz-Weiß Essen fleißig Erfahrung in der fünften Liga sammelte. Hinten rechts hatte der MFC in der Rückrunde praktisch nur Jesaja Maluze zur Verfügung und musste improvisieren, als der einmal gesperrt ausfiel. Durch die Verpflichtung von Dalyanoğlu kann Maluze auch mal auf die linke Seite wechseln oder eine Position nach vorne gezogen werden.

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Yassin Merzagua (VfB Speldorf)

Dass die Verantwortlichen des Mülheimer Landesligisten bei der Vorstellung des 1,84 Meter großen Linksfußes ihre Hoffnung erklärten, er möge das Offensivspiel bereichern, dürfte nicht überraschen – in Klammern wurde aber noch hinzugefügt: „Auch als Scorer“. Mit der Verpflichtung des langjährigen Ratinger Oberligaspielers wollen die Grün-Weißen auch ihr großes Manko aus der Vorsaison ausgleichen: das Fehlen eines echten Knipsers. Kein Speldorfer kam auf eine zweistellige Anzahl an Treffern. „Durch seine Athletik, Technik und Dribbling“, so die VfB-Verantwortlichen, könne der Franzose mit marokkanischen Wurzeln in der Landesliga den Unterschied ausmachen.

Yassin Merzagua – hier noch im ETB Schwarz-Weiß Essen – soll den Angriff des VfB Speldorf verstärken.
Yassin Merzagua – hier noch im ETB Schwarz-Weiß Essen – soll den Angriff des VfB Speldorf verstärken. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Ouassim El Abdouni (Blau-Weiß MIntard)

Gut ausgebildet und trotz jungen Alters schon mit einiger Erfahrung ausgestattet: In dieses Anforderungsprofil der DJK BW Mintard passt der rechte Außenbahnspieler, der in der Jugend unter anderem für Rot-Weiß Oberhausen auflief. Der 22-Jährige gehörte vor einem Jahr zu einem Quartett, das gemeinsam vom SV Scherpenberg zur SpVgg Sterkrade-Nord wechselte. In Oberhausen sammelte der 1,87 Meter große El Abdouni sieben Scorerpunkte in 18 Partien. Es wären sicher noch mehr geworden, wäre das Team nicht vorzeitig zurückgezogen worden. Er kann auf der rechten Seite sowohl als Verteidiger als auch auf dem offensiven Flügel zum Einsatz kommen und damit genau dort, wo die DJK zuletzt noch Reid Osei an den Bezirksligisten SC 20 Oberhausen verloren hat.

Ouassim El Abdouni spielte zuletzt für die SpVgg Sterkrade-Nord.
Ouassim El Abdouni spielte zuletzt für die SpVgg Sterkrade-Nord. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Marvin Hohensee (SV Heißen)

Ein Wechsel, der in der Kreisliga A zumindest aufhorchen lässt. 25 Landes- und 19 Bezirksligaspiele hat der linke Verteidiger mit 23 Jahren schon auf dem Buckel – die meisten davon für den VfB Speldorf, für den er seit der A-Jugend spielte. Zuvor wurde der Sohn des früheren Mülheimer Torjägers Stefan Hohensee bei Rot-Weiß Oberhausen und beim FC Kray ausgebildet. In Heißen könnte er eine Flügelzange mit dem ebenfalls früher in Speldorf aktiven Nico Piepenbreier bilden.

Marvin Hohensee spielte bislang vor allem für den VfB Speldorf – jetzt für den SV Heißen.
Marvin Hohensee spielte bislang vor allem für den VfB Speldorf – jetzt für den SV Heißen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

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Florian Klasen (TSV Heimaterde)

Ein Name, der in dieser Liste vielleicht auf den ersten Blick überrascht, fiel der mittlerweile 30-Jährige doch zuletzt vor allem durch viele Verletzungen auf und absolvierte in der ganzen letzten Saison kein einziges Spiel. Bleibt der defensive Mittelfeldspieler aber über einen längeren Zeitraum fit, kann er für den TSV Heimaterde in der Kreisliga A eine absolute Verstärkung sein. „Dieser Transfer ist sicher ein Griff in das absolut obere Regal für unseren Club“, meinten auch die Verantwortlichen von der Heimaterde bei der Verkündung des Wechsels. Ausgebildet beim MSV Duisburg, Hamborn 07 und ETB Schwarz-Weiß Essen spielte Klasen 112-mal in der Bezirks- und 22-mal in der Landesliga für den MSV 07, Blau-Weiß Mintard und den VfB Speldorf.

Die bislang letzte Station von Florian Klasen war der VfB Speldorf.
Die bislang letzte Station von Florian Klasen war der VfB Speldorf. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller