Mülheim. Nach fünfeinhalb Jahren bei Rot-Weiss Mülheim wechselt Thorsten Ketzer zu BW Mintard. Interview über Pläne, Farben, Rollen, Emotionen.

Im Dezember gab Thorsten Ketzer (41) seinen Abschied als Sportlicher Leiter beim Bezirksligisten Rot-Weiss Mülheim bekannt. Die Mülheimer Fußballszene musste aber nicht lange auf den 41-Jährigen verzichten, denn er wird ab sofort in gleicher Funktion beim Landesligisten Blau-Weiß Mintard tätig sein.

Vor dem Heimspiel gegen den SV Biemenhorst am Sonntag (15.30 Uhr) sprach er mit Marcel Dronia über seine neue Aufgabe, die Rollenverteilung, die Zukunftspläne und das Gewöhnen an neue Farben.

Thorsten Ketzer: „Fußballgucken ohne Emotionen ist nicht das Wahre“

Herr Ketzer, sie waren fünfeinhalb Jahre lang bei Rot-Weiss Mülheim tätig. Wie kam es dazu, dass Sie nun für Mintard arbeiten?

Ich hatte eigentlich keine Ambitionen mehr, nochmal groß was zu machen nach dem Job bei Rot-Weiss. Ich wollte eigentlich mal ein bisschen Pause machen. Mintard kam aber relativ schnell auf mich zu, nachdem das in der Zeitung stand. Ich habe aber erstmal alles abgeblockt und entspannt so ein bisschen Fußball geguckt. Dabei habe ich aber gemerkt, dass Fußballgucken so ganz ohne Emotionen auch nicht das Wahre ist.

Und dann kam es mit Mintard doch noch zustande?

Dann haben wir uns mehrmals zusammengesetzt und kamen relativ schnell auf einen Nenner. Roland Henrichs und ich kennen uns auch schon seit Jahren. Er hat genau wie ich versucht, einen zweiten Mann zu installieren. Bei uns ist das ja damals grandios gescheitert, jetzt hoffe ich, dass es in Mintard besser klappt. Deswegen wechsele ich jetzt die Seiten: von rot-weiß zu blau-weiß.

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Damit haben Sie als bekennender Dortmund-Fan ja sonst nicht so viel am Hut …

Nee, absolut nicht. Das habe ich auch schon gesagt, dass ich mich da noch dran gewöhnen muss (lacht). Aber das kann man ja trennen.

Wie sieht denn jetzt die genaue Aufgabenverteilung zwischen Roland Henrichs und Ihnen aus?

Wir gehen momentan mehr oder weniger alles zusammen an, um die Mannschaft und das Umfeld weiter kennenzulernen. Und mit der Zeit werden wir mal sehen, wer was macht. Aber es hat keiner ein spezielles Aufgabengebiet. Wir sind im täglichen Austausch.

Großteil des Kaders soll bei Blau-Weiß Mintard bleiben

Gibt es denn schon konkrete Pläne?

Wir sind natürlich schon in Gesprächen mit Spielern. Aber erstmal wollen wir zusehen, dass wir den eigenen Kader festzurren. Ein relativ großer Teil soll bleiben, wir wollen uns dann eher in der Spitze verstärken.

Haben Sie sich auch schon auf eine längerfristige Planung verständigen können?

Wir wollen uns weiter in der Landesliga etablieren und da im oberen Bereich festsetzen. Ein Aufstieg spielt da jetzt aktuell keine Rolle. Aber wenn man jedes Jahr nur Zehnter würde, hieße das ja auch, dass man oft noch bis zum Ende zittern müsste. Das wollen wir nicht. Auch in dieser Saison wollen wir zusehen, dass wir schnellstmöglich noch die nötigen Punkte einsacken.

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