Mülheim. Überraschung beim VfB Speldorf: Der Landesligist geht mit einem neuen Trainer ins Jahr 2024. Wie es zu dem Wechsel gekommen ist.
Besinnliche Vorweihnachtszeit? Von wegen! In Mülheim platzt eine Trainerbombe nach der anderen: Nun ist der VfB Speldorf an der Reihe, der ohne seinen bisherigen Coach Bartosz Maslon ins neue Jahr geht. Der Nachfolger wird in wenigen Tagen präsentiert.
Der Grund für die überraschende Trennung ist die Tatsache, dass Maslon die Möglichkeit bekommt, in seinem Heimatland Polen die A-Lizenz zu machen. Daher hätten sich die Wege vermutlich ohnehin im Sommer nach einem Jahr wieder getrennt. „Ich habe jetzt das Okay bekommen, dass ein Platz frei geworden ist“, sagte der Coach im Gespräch mit dieser Redaktion.
VfB-Trainer will sich einmalige Möglichkeit nicht entgehen lassen
Die Chance wollte sich der 37-Jährige nicht entgehen lassen. „In Deutschland kostet das eine fünfstellige Summe“, betont der Coach. Ein Dreivierteljahr lang dauert die Ausbildung, die in Krakau stattfindet. „Ich hätte zwei- oder dreimal im Monat auch an den Wochenenden nach Polen gemusst“, so Maslon.
Das wäre mit einem Trainerjob nicht gleichzeitig vereinbar gewesen. „Vielleicht hätte es mit Flügen geklappt, dass ich rechtzeitig zum Spiel da bin aber dann bin ich ja nur gestresst und nicht ich selbst“, so der 37-Jährige.
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Das sieht freilich auch der Verein genauso. „Wenn einer irgendwo so eine Chance hat, sich weiterzuentwickeln, was er ja eh schon lange geplant hat, dann können wir ihm keine Steine in den Weg legen“, sagt der Vereinsvorsitzende Kevin aus der Wieschen. Der Klubchef weiter: „Wir können keinen Trainer haben, der an den Wochenenden nicht mehr da ist.“
Aus der Wieschen betont, dass die Zusammenarbeit in einer anderen Situation fortgesetzt worden wäre, hätte Maslon nicht dieses Angebot bekommen. „Es passte ja auch, das sieht man ja am Tabellenplatz und an den Punkten.“
Nachfolger wird noch vor Weihnachten präsentiert
In wenigen Tagen wollen der Klubchef und der Sportliche Leiter Patrick Dertwinkel den Nachfolger präsentieren, der nach Informationen dieser Zeitung bereits feststeht. Am Donnerstagabend soll er zuerst der Mannschaft vorgestellt werden.
Auch um den Sportchef gab es zuletzt Wirbel. Nach Informationen dieser Zeitung stand Dertwinkel kurz vor einem Rücktritt. „Wir haben das aber miteinander besprochen und werden einige Dinge verändern“, versprach der erste Vorsitzende. Alle Seiten betonten, dass die Trainerentscheidung damit in keinem Zusammenhang steht.