Mülheim. Am Freitagabend eröffnet der VfB Speldorf in Alstaden die Bezirksliga-Restrunde. So steht es beim Spitzenreiter nach der Vorbereitung.
Elf Wochen nach dem letzten Spieltag eröffnen der Tabellenvierte Schwarz-Weiß Alstaden und Spitzenreiter VfB Speldorf am Freitagabend um 19.30 Uhr in der Kuhle die sogenannte „Restrunde“ in der Fußball-Bezirksliga. Auf den Gastgebern ruhen die Hoffnungen der Verfolger, während es beim VfB nach durchwachsener Vorbereitung das ein oder andere Fragezeichen gibt.
Mit neun Punkten Vorsprung vor dem Mülheimer SV 07, elf vor dem Duisburger FV 08 sowie zwölf vor Alstaden, Buchholz und Sterkrade 06/07 gehen die Speldorfer in die restlichen 13 Begegnungen. Für die in der Hinrunde nicht immer konstante Konkurrenz wird es also eine Herausforderung, den Primus noch von der Spitze zu verdrängen.
VfB Speldorf geht mit neun Punkten Vorsprung in die restlichen 13 Partien
„Der Vorsprung liegt ja nicht nur daran, dass die Konkurrenz gepatzt hat, sondern weil wir auch fast alle Punkte geholt haben“, betont Trainer Julien Schneider – und ergänzt: „Das hat uns ja vorher auch niemand zugetraut.“
Während sich die gute Serie im Sommer durch sechs Testspielsiege und ein Unentschieden bereits vorsichtig andeutete, verlief der Vorbereitungswinter mit vier Niederlagen aus sieben Partien einigermaßen durchwachsen.
Weitere Nachrichten aus dem Mülheimer Fußball
• Eintracht Frankfurt: Das bietet Nobelpreisträger Kamada an
• 27 Fotos: Benefizspiel in Mülheim vor über 500 Zuschauern
• Letztes Mülheimer Team: Fatihspor scheitert klar im Pokal
• 31 Fotos: 1. FC Mülheim feiert Rückkehr der Hallenturniere
Dass diese Bilanz bei den Verfolgern neue Hoffnung schürt, ist normal. „Wir würden Speldorf gerne einen Knacks zum Start verpassen und die Liga wieder etwas spannender machen“, sagte jüngst etwa Alstadens Spielertrainer Raphael Steinmetz.
Bei VfB-Coach Julien Schneider sind die nicht optimalen Testspiel-Resultate aber längst noch kein Grund für seine Mannschaft oder das Umfeld, nervös zu werden. „Manchmal klingt es so, als hätten wir die schlechteste Ausgangslage“, sieht der Mülheimer Trainer die Taktik der Konkurrenz, seiner Elf die Karte Druck zuzuschieben, als durchschaubar an.
Mülheimer wollen den Druck wieder an die Konkurrenz abgeben
„Wenn wir gegen Alstaden am Freitagabend gewinnen, dann ist der Druck am Sonntag plötzlich schon wieder bei den anderen“, weiß Schneider. Dem Coach ist aber genauso bewusst, dass es nicht während der gesamten Rückrunde bei neun Punkten Vorsprung bleiben muss. „Natürlich kann es mal sein, dass wir nur noch fünf oder sechs Punkte vorne sind, aber das ist kein Grund, dann alles in Frage zu stellen“, sagt Schneider.
Andersherum wird an der Saarner Straße niemand vorschnell von einer Vorentscheidung sprechen. „Keiner legt sich jetzt schon auf die ruhige Schulter“, sagte Schneider nach dem letzten Testspiel gegen Rheinland Hamborn (4:2). Denn in der Hinsicht ist der VfB ein gebranntes Kind. „Letztes Jahr hatten wir auch sechs Punkte Vorsprung“, erinnert sich Schneider. Der Rest ist bekannt.
Warum sich der VfB Speldorf noch nicht zu früh zu sicher sein darf
„Die Gruppe ist schon nicht schlecht. Da gibt es einige Mannschaften, die immer gefährlich werden können, das sieht man ja schon an den Punktzahlen“, sagt Schneider. Nach dem Spiel in Alstaden kommt mit Buchholz schon einer der nächsten Verfolger. Das werde „auch alles andere als einfach“, begründet der VfB-Coach, weshalb sich sein Team nicht zu früh zu sicher sein dürfe.
Das Hinspiel gegen Alstaden erinnerte noch am ehesten an das Auf und Ab der Abstiegssaison. Nach einer 3:0-Führung hätten die Speldorfer eigentlich noch verlieren müssen, wäre Alstaden nicht in der Nachspielzeit das vermeintliche 4:3-Siegtor aberkannt worden. Auch in dieser Hinsicht liegt eine gewisse Brisanz in der Neuauflage. „Ich hoffe, dass uns viele Speldorfer vor Ort unterstützen, denn die werden wir auch brauchen, nachdem Alstaden mit über 100 Leuten bei uns war“, appelliert Julien Schneider auch an die Fans.
VfB Speldorf: Knackpunkt wird die Defensive - zu viele Gegentore in der Vorbereitung
Knackpunkt aus grün-weißer Sicht wird die in der Vorbereitung äußerst löchrige Abwehr. Dreh- und Angelpunkt soll hier – da Pierre Kanzen noch ausfällt – wieder Kapitän Philipp Bartmann werden, der in den Testspielen von Zeit zu Zeit geschont wurde. Außerdem wird es einen Unterschied machen, wenn wieder Maurice Schumacher im Tor steht, wenngleich Schneider weder seinem Ersatzkeeper noch dem Schlussmann der A-Jugend öffentlich Gegentreffer in den Tests ankreiden wollte.
Vor der Abwehr soll Neuzugang Ekin Yolasan als klassischer Sechser für zusätzliche Stabilität sorgen und der Offensive um Ismail „Isi“ Öztürk – mit sieben Treffern schon wieder Top-Scorer der Vorbereitung – den Rücken freihalten.