27 Fotos: Benefizspiel in Mülheim vor über 500 Zuschauern
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Mülheim. Für die Erdbebenopfer machten der 1. FC Mülheim und der Mülheimer FC 97 gemeinsame Sache. Über 500 Zuschauer kamen. Brandopfer verstorben.
„Wie ist es denn jetzt eigentlich ausgegangen?“, fragte der ein oder andere nach dem Schlusspfiff des Benefizspiels zwischen den Fußballern des 1. FC Mülheim und des Mülheimer FC 97. Das ein oder andere fragende Gesicht hier und das Schulterzucken da zeigten, dass das Ergebnis an diesem Abend im Hintergrund stand.
Viel wichtiger als das 7:1 des Landesligisten MFC war die Tatsache, dass alles in allem über 500 Menschen auf die Anlage an der Moritzstraße kamen und für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien spendeten, wo es am Abend bereits ein weiteres Beben gab.
Benefizspiel: Vorschlag des 1. FC Mülheim stieß schnell auf Zustimmung
„Damit haben wir unseren kleinen Teil dazu beigetragen“, meinte Detlef Weides, Geschäftsführer des 1. FC Mülheim. Er war der erste, der die Idee einer gemeinsamen Aktion mit dem Nachbarn aus dem Ruhrstadion hatte. Der Vorschlag stieß überall sofort auf große Zustimmung.
„Wir wollten es ursprünglich noch größer machen“, berichtet Weides, doch terminlich hätte das kaum funktioniert. „Der MFC hat am Wochenende ein wichtiges Spiel, wir auch“, so Weides.
Und zu lange wollten die Initiatoren mit der Austragung des Benefizspiels nicht warten. „Deswegen haben wir gesagt, wir machen ein Spaßspiel“, erklärt Weides. In beiden Mannschaften, die zu Beginn mit einem großen Banner aufliefen und allesamt Armbinden mit den Wappen der Türkei und Syrien trugen, standen phasenweise Spieler, die am Sonntag weder für den MFC in Klosterhardt, noch für die Styrumer auf der Heimaterde auflaufen werden.
So stürmte und traf Trainer Ahmet Inal für die Gäste, während die „Löwen“ in der zweiten Halbzeit den bekannten Rapper Manuellsen aufboten, der mit seinem Kumpel Hatim Bentaleb den Sturm bildete. Beim MFC liefen nach der Pause unter Jubel der Vereinsvorsitzende Celal Cetinkaya und Betreuer Alican Bayraktar auf, Torwarttrainer Isni Rahmani stand zwischen den Pfosten und verhinderte bis kurz vor dem Ende beharrlich den Ehrentreffer der Gastgeber.
Mülheimer FC 97 plant weiteres Turnier im April im Ruhrstadion
Auch ohne eigenen Treffer – obwohl seine „Teamkollegen“ ihm ein ums andere Mal ein Tor aufzulegen versuchten – war MFC-Chef Cetinkaya freilich zufrieden mit dem Verlauf des Abends. „Es ist doch schön, dass so viele Freunde zusammengekommen sind“, meinte er.
Benefizspiel für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien
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Damit das Leid der Menschen in den betroffenen Regionen nicht in Vergessenheit gerät, plant der MFC bereits eine weitere Veranstaltung im Ruhrstadion. Cetinkaya möchte alle Mülheimer Vereine zu einem Kleinfeldturnier einladen. Angedacht ist der 22. April, einen Tag später will der MFC das türkische Kinderfest feiern.
Mülheimer Fußball trauert um Bilal-Can Özkara
Die Schweigeminute, die zu Beginn der Veranstaltung eingelegt wurde, richtete sich nicht nur an die Opfer der Erdbebenkatastrophe. Viele der Gekommenen gedachten in diesem Moment auch Bilal-Can Özkara. Der gebürtige Mülheimer kickte in der Jugend selbst an der Moritzstraße, wechselte dann zum MSV Duisburg und 2019 zum Oberligisten SV Schermbeck.
Am 17. Dezember zog er sich bei einem Brand in seiner Wohnung in Essen-Borbeck schlimme Verbrennungen zu und wurde lebensgefährlich verletzt. Seitdem lag der junge Fußballer im künstlichen Koma. Am vergangenen Samstag erreichte seinen Verein die schlimme Nachricht vom Tode Özkaras. Er wurde nur 23 Jahre alt.
Alle Spieler des Mülheimer FC liefen vor dem Benefizspiel zum Warmmachen in Trikots mit der Nummer zehn und dem Namen Özkara auf.
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