Mülheim. Mit dem letzten Wurf rettete Calvin Stattrop der HSG Mülheim/Styrum das Remis gegen Lürrip – es wäre aber mehr als nur ein Punkt drin gewesen.
Die Handballer der HSG Mülheim/Styrum haben sich in letzter Sekunde gegen die Turnerschaft Lürrip noch einen Punkt gesichert.
Dennoch war die Freude über das 29:29 (13:11)-Remis nicht unbedingt überschwänglich. Denn für die Mülheimer wäre sicherlich mehr drin gewesen.
HSG Mülheim/Styrum bekommt in der Abwehr keinen Zugriff
„Natürlich hätte ich heute lieber dreckige zwei Punkte mitgenommen“, sagte HSG-Trainer Lukas Görgens nach dem Spiel. Das Unentschieden sei aber unter dem Strich „leistungsgerecht“. Denn die Spielgemeinschaft hatte am Samstagabend in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße anfangs durchaus ihre Probleme.
Weitere Berichte zum Handball in Mülheim
- HSV Dümpten ist beim Topfavoriten auf den Aufstieg zu Gast
- HSG Mülheim/Styrum steht vor dem ersten Vier-Punkte-Spiel
- Wie sich der VfR Saarn auf das Spiel in Haan vorbereitet hat
Insbesondere in der Abwehr fehlte zu Beginn der Zugriff, weil sie im Innenblock zu offensiv standen und den Gästen damit immer wieder die Chance auf einen Durchbruch gaben. Aber auch dem gegnerischen Kreisläufer ließen sie zu viel Raum. So stand es nach einer 2:0-Führung für die HSG schnell 2:6 für die Turnerschaft.
HSG Mülheim/Styrum findet sich mit fortlaufender Spielzeit
Erst als sich die Hausherren in der Deckung gefunden hatten und dort passiver blieben, kamen diese besser ins Spiel. Denn Lürrip hatte nicht unbedingt die stärksten Rückraumwerfer in seinen Reihen, versuchte deswegen mehr aus der Nahwurfzone zum Torerfolg zu kommen.
Aus der sicheren Defensive kam nun auch so langsam das Tempospiel der Gastgeber ins Rollen. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff glichen sie erstmals wieder aus (11:11) und übernahmen dann sogar durch einen 4:0-Lauf die Führung zur Halbzeit (13:11).
HSG Mülheim/Styrum kann sich nicht entscheidend absetzen
Auch nach der Pause machte es die HSG im Angriff eigentlich gut, sie ließ den Ball druckvoll laufen und konnte sich so immer wieder Lücken über die Halbpositionen erarbeiteten. „Das war auf jeden Fall deutlich besser als noch im Spiel gegen den HSV Dümpten“, meinte Görgens.
Auch interessant
Dennoch schaffte es die Spielgemeinschaft nicht, ihren Vorsprung entscheidend auszubauen. Zwar lag sie immer wieder mit zwei Toren vorne, nutzte dann aber in den entscheidenden Momenten ihre Chancen nicht konsequent genug. So blieb die Partie offen, wurde dann auch zusehends hitziger.
HSG Mülheim/Styrum: Taktische Umstellung kurz vor Schluss
Rund zehn Minuten vor dem Ende stand es 26:26, als die Partie zugunsten der Lürriper zu kippen drohte. Denn die Mülheimer hatten nun in der Defensive wieder eine kleine Schwächephase und ließen vor allem den linken Rückraum der Gäste zu sehr gewähren. Aber auch vorne suchte die HSG zu schnell den Abschluss, sodass die Turnerschaft in der 55. Minute 28:26 führte und Görgens sich gezwungen sah, seine letzte Auszeit zu nehmen, um taktisch nachzujustieren.
Auch interessant
So brachte Peter Peschers wieder mehr Stabilität in der Abwehr und Jannik Hinz mehr Wirbel in der Offensive. Die so entstandenen Räume nutzte Kreisläufer Tim Görgens, der mit seinen beiden Toren in Folge dafür sorgte, dass die Hausherren auf 28:29 dran blieben.
Weil Lürrip in seinem letzten Angriff erfolglos war, kam die HSG rund 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff nochmal in Ballbesitz. Kieron Schöneich übernahm die Verantwortung und versuchte sich im Eins-gegen-Eins durchzutanken. Dabei wurde er vom Lürriper Patrick Flügel rüde gestoppt, sodass die Schiedsrichter mit dem Schlusspfiff einen Siebenmeter und die Rote Karte für die Nummer elf der Gäste gaben. Calvin Stattrop bewies dann Nervenstärke und verwandelte den Strafwurf zum 29:29-Endstand.
So haben sie gespielt
HSG Mülheim/Styrum – Turnerschaft Lürrip 29:29 (13:11)
HSG: Schoofs, Teuffer – Best (3), Peschers, L. Schöneich (3), Görgens (4), Schroer (6/3), Stattrop (7/3), Hillen (1), Hinz (3), K. Schöneich (2)