Mülheim. Zwei Mannschaften des SV Heißen spielen in der Nordrheinliga – und treffen dort auf teils übermächtige Gegner. Die Trainer kennen die Ursachen.
„Natürlich sind alle enttäuscht“, sagte Dirk Kohlstadt, Trainer der männlichen C-Jugend des SV Heißen. Aber es sei klar gewesen, dass die Hinrunde schwer wird in der höchsten Liga. „Du musst 50 Minuten voll präsent sein, kleine Unaufmerksamkeiten werden da sofort bestraft“, erklärt er.
Jüngst passiert im letzten Spiel gegen den VfL Gummersbach, in dem die Heißener einen guten Start mit einer 6:3-Führung innerhalb von wenigen Minuten aus der Hand gaben. Nicht weil Gummersbach etwas anders gemacht hat, sondern weil sich eben diese kleinen Fehler beim SVH häuften. „Man merkt in den Phasen, wo es weniger läuft, dass uns noch die Routine fehlt“, so Kohlstadt. Am Ende stand eine 26:35-Niederlage.
SV Heißen: Konkurrenz investiert in Leistungszentren in mehr Trainingszeit
So blieb es bei den spielerisch guten Ansätzen, etwa von den beiden Rückraumschützen Conner Frintrop und Maximilian Hansen, die jeweils sechs Feldtore erzielten. „Auch wenn die Ergebnisse in der Höhe schmerzlich sind, müssen wir Geduld haben. Denn wir machen mehr richtig als falsch“, meinte der Trainer, der auf eine ähnliche Entwicklung wie in der letzten Oberliga-Saison hofft. Da hatten die Heißener bis zum Jahresende auch fast alle Partien verloren und waren in der Rückrunde noch auf Platz sechs vorgerückt.
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Klar ist aber auch, dass der Leistungsunterschied und auch die Voraussetzungen zwischen den Mannschaften in der Nordrheinliga noch weiter auseinander gehen als in der Oberliga. „Vereine wie Gummersbach, der Bergische HC oder Tusem Essen, die sind quasi in die Liga reingeboren, wir haben uns das hart erarbeitet“, sagte Kohlstadt. Solche Klubs könnten sich nicht nur die besten Nachwuchskräfte zusammenziehen, sondern investierten in ihren Handballinternaten und Leistungszentren sicherlich auch das dreifache an Trainingszeit.
SV Heißen: Trainer der Mädchen erkennt ebenfalls Unterschiede
Diese Erfahrung teilt auch Maik Paulus, Trainer der weiblichen C-Jugend. Seine Mädchen hatten am Wochenende mit dem HSV Solingen-Gräfrath niemand geringeren als den amtierenden Westdeutschen Meister zu Gast. Mit dreimal Mannschaftstraining in der Woche plus speziellen Athletikeinheiten konnten die Solingerinnen mit einer ganz anderen Physis aufwarten. Am Ende unterlagen die Mülheimerinnen deutlich mit 16:31, haben sich aber wacker geschlagen und eine engagierte Leistung auf die Platte gebracht.
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Mit Spielfreude und gutem Kombinationsspiel hat der SVH viele Torwurfsituationen kreiert, scheiterte dann aber oftmals noch beim Abschluss. Probleme hatten die körperlich unterlegenen Gastgeberinnen zudem in der Abwehr. „Hier merkt man, dass wir selten vollzählig trainieren können“, so Paulus.
An der Abstimmung in der 5:1-Abwehr gelte es deswegen ebenso zu arbeiten wie an der Reduzierung der eigenen technischen Fehler. Die Heißenerinnen müssen am kommenden Wochenende gleich zweimal ran und holen die beiden coronabedingt ausgefallenen Spiele gegen den BHC (Freitag, 18.45 Uhr Ludwig-Wolker-Halle) und Sonntag bei Bayer Leverkusen (18.30 Uhr) nach.