Mülheim. Lange war das Derby der Verbandsliga-Frauen des HSV Dümpten gegen den SV Heißen spannend – am Ende entführten die Gäste die zwei Punkte.
Während die Handballerinnen des SV Heißen vor ihren mitgereisten Fans – die auch beim Dümptener Anhang Eindruck hinterließen – ausgelassen feierten, bedankten sich die Spielerinnen des HSV Dümpten mit hängenden Köpfen bei ihren Fans für die Unterstützung.
Das erste Verbandsliga-Derby zwischen zwei Mülheimer Mannschaften ging mit 25:23 (14:10) an den SV Heißen. Das Team von Marian Bondar setzt damit ein Lebenszeichen im Abstiegskampf und zieht den HSV noch mehr in selbigen mit hinein.
Viele Zuschauer in der Sporthalle in Dümpten
Vor einer gut gefüllten Tribüne in der Sporthalle an der Boverstraße legten beide Teams gleich flott los. Den etwas besseren Start erwischten dabei die Heißenerinnen, die immer wieder ein Tor vorlegten und nach rund zehn Minuten das erste Mal mit zwei Toren führten (5:3). „Wir waren von Beginn an vorn wie hinten sehr präsent“, lobte SVH-Trainer Marian Bondar.
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Die Dümptenerinnen dagegen taten sich in der offensive 5:1-Abwehr schwer, boten den Gästen immer wieder zu viele Lücken. „Wir standen nicht kompakt genug, haben nicht schnell genug verschoben“, erklärte HSV-Trainer Oliver Scholz. Insbesondere auf der linken Abwehrseite der Dümptenerinnen ergaben sich immer wieder Räume, die vor allem Heißens Lynn Lambach zu nutzen wusste, die am Ende mit insgesamt neun Toren beste Werferin war.
HSV Dümpten findet nicht ins Tempospiel
Aber auch nach vorne lief es beim HSV noch nicht nach Plan, das Tempospiel fand nahezu nicht statt, im Positionsspiel konnten sie nur phasenweise ausreichend Druck aufbauen, um bis auf die rechte Außenbahn zu Linda Zutt abzuräumen. „Wir hatten auch im Positionsspiel zu wenig Bewegung, haben den Ball im Stand angenommen“, so Scholz. Die Heißenerinnen lösten es in dieser Phase spielerisch besser, unter anderem indem sie ihre Kreisläuferin Kaja Schink in Szene setzten. Bis zur Pause hatte der SVH so seinen Vorsprung auf vier Tore ausgebaut.
Allerdings verpasste es das Bondar-Team dann in der zweiten Halbzeit frühzeitig den Deckel drauf zu machen. „Wir haben dann vorne wieder einige technische Fehler gemacht“, ärgerte sich Bondar. Dies ermöglichte dem HSV erstmals die Chance auf schnelle Tore aus der zweiten Welle. Durch Treffer von Caro Thiel und Linda Zutt schafften die Gastgeberinnen in der 35. Minute den Anschluss zum 15:16.
SV Heißen spielt es clever zu Ende
Von nun an blieb die Partie offen, zwar führte der SVH immer wieder mit zwei Toren, der Aufsteiger ließ sich aber nicht abschütteln. Zuletzt traf Leonie Homberg noch rund fünf Minuten vor dem Ende zum 21:22-Anschluss. „Wir waren dann aber leider nicht in der Lage, den Ausgleich zu machen und Heißen damit noch mehr unter Druck zu setzen“, so Scholz.
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Knackpunkt seien vor allem die überhasteten Würfe und Fehlpässe gewesen. „Natürlich sind wir konditionell noch nicht da, wo wir eigentlich sein wollen“, analysierte der Dümptener Trainer. Der SVH machte es dagegen in den Schlussminuten cleverer und spielte vielleicht auch ein Stück weit seine größere Erfahrung in der Liga aus.
HSV Dümpten: Trainer spricht von verdienter Niederlage
„Wir haben am Ende das Tempo rausgenommen und sind nicht mehr so ins Risiko gegangen“, erklärte Bondar. Die Strategie ging am Ende auf, der SV Heißen gewann mit zwei Toren und konnte sich damit über die ersten beiden Meisterschaftspunkte freuen. „Wir haben uns das heute auch verdient“, meinte Bondar, der hofft, dass damit bei seiner Mannschaft nun auch ein Stück weit der Knoten geplatzt ist.
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Des einen Freud ist des anderen Leid, auch HSV-Trainer Scholz spricht von einer „verdienten Niederlage“. In der nun anstehenden Spielpause will er Coach vor allem an Kraft und Kondition arbeiten. „Wir müssen auch körperlich noch zulegen, damit wir in der Abwehr mehr Körner haben, dagegenzuhalten“, so Scholz.
So haben sie gespielt
HSV Dümpten – SV Heißen 23:25 (10:14)
HSV: Dronia, Hansmeier – Homberg (9/6), Zutt (7), Thiel (6), Görgens, Zec, Lutz (1), Kleeberg, Mawick, Liebern, Buschhausen
SVH: Weber, Hermens- Neulken (3), Becker, Hauth, Konrad, Arto (5), Schink (4), Beckmann, Lambach (9), Reschke (3/2), Wörteler (1)