Mülheim. Der HSV Dümpten startet mit einem Auswärtsspiel in Kapellen in die neue Saison. Die Sorgen sind schon vor dem ersten Anpfiff groß.
Die Verbandsliga-Handballer des HSV Dümpten üben sich trotz hochkarätiger Neuzugänge vor dem Start der neuen Saison in Zurückhaltung.
Zwar wollen die Dümptener in der Liga oben mitspielen, vom Aufstieg mag aber keiner reden. Ein Grund ist, dass der HSV schon vor der Saison die ersten verletzungsbedingten Ausfälle zu vermelden hat.
HSV Dümpten hofft auf weniger Verletzungen
„Die vergangene Saison hat mich gelehrt, dass unsere Ziele ganz stark davon abhängig sind, wie verletzungsfrei wir durch die Saison kommen“, sagt HSV-Geschäftsführer und Spieler Kevin Michalski. Im vergangenen Jahr war gleich zu Beginn Spielmacher Patrick Kerger mit einem Kreuzbandriss ausgefallen – und die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Zwar hatte Kerger die Vorbereitung zunächst gut überstanden und alle Vorbereitungsspiele absolviert, sich im Training am Donnerstag aber erneut verletzt, so dass er für den Auftakt beim TV Kapellen ausfällt.
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Hinzu kommen weitere Patienten: Nico Helfrich wird mit einem Sehnenabriss im Finger noch bis zu vier Wochen ausfallen. Neuzugang für den Rückraum, Fabian Hentschel, hat sich den Zeh verstaucht. Hinzu kommen wieder die ersten Corona-bedingten Ausfälle. Langfristig fehlen wird zudem Torhüter Jonas Strenger, der sich den Ellbogen gebrochen hat. Wobei die Dümptener zwischen den Pfosten mit drei weiteren Torwart-Alternativen sehr gut aufgestellt sind. „Wir wollten das erste Spiel gerne verlegen, Kapellen hat das aber abgelehnt. Der Kader ist dünn, aber wir spielen“, so Michalski.
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Neuer Trainer des HSV Dümpten sieht noch Trainingsrückstand
Für den neuen HSV-Trainer Krzysztof Szargiej ist die Verletzungsmisere allerdings nicht das einzige Problem: „Ich sehe noch bei einigen Spielern einen Trainingsrückstand.“ Denn die Vorbereitung sei wegen vieler Abwesenheiten nicht optimal gelaufen, gleich zwei Testspiele musste der HSV zum Beispiel absagen.
„Aber das ist eben die Realität im Hobby-Sport, damit haben alle zu kämpfen“, meint der ehemalige Handball-Profi. Aber deswegen brauche es eben Geduld, bis die Mannschaft ein neues Spielkonzept verinnerlicht hat und umsetzen es kann. Auch HSV-Geschäftsführer Michalski räumt ein, dass das neue Konzept noch Zeit braucht. „Aber wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Das ist genau das, was wir als Mannschaft brauchten“, betont er.
Offensiv will sich der HSV Dümpten steigern
So will der HSV vor allem spielerisch und in der Offensive eine Schüppe drauflegen und torgefährlicher werden. „Ich verlange eigentlich keine außergewöhnlichen Dinge, aber der Handball ist eben viel aggressiver und explosiver geworden“, so Szargiej.
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In den Testspielen hat der Trainer deswegen viel ausprobiert, um sein neues Team und die unterschiedlichen Spielertypen besser kennenzulernen. Alle Fragezeichen konnte Szargiej noch nicht beantworten, wie er sagt. Aber er sieht das große Potenzial in der Truppe, auch weil sie „charakterlich gesund“ sei. Zudem stimme die Einstellung: „Alle wollen und brennen für die Saison.“ Inklusive des Trainers, der nun kurz vor dem Saisonauftakt so langsam „positiv aufgeregt“ ist. „Wenn ich das irgendwann nicht mehr bin, dann höre ich auch auf“, schmunzelt er.
Erstes Saisonspiel beim Aufstiegsaspiranten
Spannend werde auch zu sehen sein, wie sich die Mannschaft unter Druck verhält, also wenn es das erste Mal um Punkte geht. Und die „Rothosen“ starten direkt mit einem Knallerspiel in die Saison. Sie treten am Sonntag um 11.30 Uhr beim Aufstiegsaspiranten TV Kapellen an.
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Der Turnverein hatte in der vergangenen Saison schon einen guten Kader, hat sich nun aber nochmal massiv verstärkt. Aber auch der HSV hat mit Felix Busjan einen hochkarätigen Neuzugang in seinen Reihen. Der Rechtsaußen hat viele Jahre in der Oberliga gespielt, bringt aber auch Erfahrung aus der zweiten und dritten Liga mit. Hinzu kommen die Brüder Fabian und Frederic Hentschel (Kreis) sowie Torhüter Fabian Salmon. Alle vier sind vom ehemaligen Oberligisten FC Schalke 04 nach Mülheim gewechselt. „Das sind super Jungs, die auch von der Persönlichkeit gut zu uns passen“, so Geschäftsführer Michalski.