Mülheim. Nach dem Aufstieg geht es für den VfR Saarn zunächst um den Klassenerhalt – eine Regeländerung könnte den Mülheimer dabei zugute kommen.
Obwohl Trainer Carsten Quass seiner Mannschaft eine engagierte Vorbereitung bescheinigt, blieb auch der VfR Saarn nicht von vermehrten Fehlzeiten und einer erhöhten Urlaubsbereitschaft verschont.
„Das ist nach der Corona-Zeit natürlich verständlich, als Trainer hat man das trotzdem nicht gerne“, so Quass. Testspiele absagen – wie viele andere seiner Kollegen – musste er deswegen allerdings nicht. Dennoch habe sich in der Vorbereitung bemerkbar gemacht, dass ihm weniger Spieler zur Verfügung stehen, meint der Coach. Insbesondere sei es schwierig gewesen, bestimmte taktische Dinge einzuüben.
VfR Saarn: Rückkehr vom Thimo Kilgast ist weiterhin offen
Sebastian Benkert hatte den VfR bereits Ende der vergangenen Saison berufsbedingt verlassen. Sverre Graf wird nur noch sporadisch zum Einsatz kommen, weil er für sein Studium aus Mülheim weggezogen ist. Zudem ist weiter unklar, wann Thimo Kilgast nach seiner schweren Halswirbelverletzung wieder einsteigen wird. Zwar trainiert der Kreisläufer schon seit längerem gemeinsam mit der Mannschaft, für das Wettkampfgeschehen will er sich aber noch Zeit lassen.
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Die Lücke, die Kilgast hinterlassen hat, soll weiter Paul Stegemann füllen. Quass hatte den Kreisläufer bereits in der vergangenen Saison aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. Mittlerweile habe sich dieser gut eingefunden und einen sichtbaren Schritt nach vorne gemacht, sagt der Trainer. Zudem hat auch Joscha Butenberg den Sprung aus der Saarner Reserve ins Verbandsligateam geschafft. Er wird eine Alternative für die rechte Außenposition sein.
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Konstanz im Kader ist die Qualität des VfR Saarn
Ansonsten wird der VfR unverändert die Herausforderung Verbandsliga angehen. Für Quass ist das kein Nachteil: „Auch in den Vorbereitungsspielen haben wir davon profitiert, dass wir schon länger so zusammenspielen“, so der Trainer. Dass die Mülheimer in der höheren Klasse mithalten können, haben sie etwa gegen den HC Rot-Weiß Oberhausen, die HSG Mülheim/Styrum und nicht zuletzt beim deutlichen Sieg gegen Adler Königshof unter Beweis gestellt.
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Quass wollte sich in der diesjährigen Vorbereitung bewusst auf das Wesentliche konzentrieren. „Ich denke, es bedarf keiner zusätzlichen Motivation. Die Chance, Verbandsliga zu spielen, sollte allen Ansporn genug sein“, sagt der Coach. Im Aufstiegsjahr hingen in der Kabine zum Beispiel Poster mit den gemeinsamen Zielen und einem stufenweise zu erklimmenden Berg, um zusätzlichen Ehrgeiz herauszukitzeln. „Die haben wir dann bei der Aufstiegsfeier gemeinsam feierlich verbrannt“, schmunzelt Quass.
Saarn startet bei einem vermeintlichen Konkurrenten im Abstiegskampf
Aber auch in der neuen Saison wollen die Saarner wieder „von Spiel zu Spiel schauen“. Ein konkreter gefasstes Saisonziel gebe es noch nicht, betont Quass. Zu den größten Konkurrenten um den Klassenerhalt zählt der Coach, der die Liga gut kennt, den ETB Schwarz-Weiß Essen, den Haaner TV sowie den anderen Aufsteiger, den TSV Aufderhöhe II. Dort muss der VfR gleich zum Saisonauftakt am 10. September um 16 Uhr ran. Deswegen wollen die Saarner gleich gut reinkommen und die ersten Punkte nach Mülheim entführen.
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Für die letzten Trainingseinheiten bis dahin sollen vor allem die taktischen Feinheiten im Vordergrund stehen. Aber auch das Tempospiel, das die Saaarner in der vergangenen Saison so erfolgreich gemacht hat, soll wieder mehr in den Fokus rücken. Hier könnte dem VfR auch eine Regeländerung in die Karten spielen. Denn zur neuen Spielzeit darf der Anwurf aus dem Mittelkreis und aus der Bewegung heraus erfolgen. Was die Möglichkeiten der „Schnellen Mitte“ deutlich erhöhen soll. „Darauf sind wir natürlich eingegangen“, verrät Quass.