Mülheim. Rot-Weiss Mülheim verdient sich dank der zweiten Halbzeit ein 3:3 bei der GSG Duisburg und ist dadurch so gut wie am Ziel. Aber noch nicht ganz.
Nach dem Schlusspfiff versammelte Trainer Hakan Katircioglu seine Mannschaft erst einmal um sich, während sich die Fans von Rot-Weiss Mülheim um den Sportlichen Leiter Thorsten Ketzer scharten. Denn der hatte per Handy den kurzen Draht zum Spiel des Rivalen RuWa Dellwig.
Würde das 3:3 der Rot-Weissen bei der GSG Duisburg reichen? Oder geht es nächste Woche sogar noch einmal um alles? Wenige Minuten später war auch in Essen Schluss. 2:2. Alles bleibt beim Alten. Am letzten Spieltag muss Dellwig nicht nur auf eine RWM-Niederlage hoffen, sondern auch 16 Tore auf die Mülheimer aufholen, um auf dem sportlichen Weg noch die Klasse in der Fußball-Bezirksliga zu halten.
Rot-Weiss Mülheim: Trainer bleibt vor dem letzten Spieltag vorsichtig
Selbst bei so manchen verrückten Saisonfinals erscheint das unmöglich. „Wenn man die Kirche im Dorf lässt, muss man sagen: das war heute der Klassenerhalt“, meinte auch RWM-Trainer Hakan Katircioglu nach dem Spiel in Großenbaum. Einen kompletten Haken will der Coach aber noch nicht hinter die Saison machen. „Wir gucken auf unsere Nase und werden gegen Schönebeck auf Sieg spielen“, kündigte er an.
Der Coach hatte in der Woche vor dem Auswärtsspiel in Duisburg versucht, die Nervosität zu lindern. „Wir haben nur just for fun trainiert und sogar am Freitag eine Stunde lang nur Pass- und Abschlussübungen gemacht, bei denen die Jungs auch mal was zu lachen hatten“, schilderte Katircioglu.
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Bei der Aufstellung setzte der Coach alles auf eine Karte. Auch ohne den verletzten Sebastian van Ryn bot er mit Julian Kopka, Steven Tonski und Oktay Cinar drei klare Spitzen auf, zudem den offensiven Flügelspieler Jamal Braida.
Seiner Mannschaft gelang ein Start nach Maß. Nach knapp drei Minuten jagte Julian Kopka den Ball zunächst an den Außenpfosten und köpfte dann die anschließende Flanke zur rot-weißen Führung ein.
Mülheimer verteilen in Duisburg-Großenbaum fleißig Geschenke
Doch anschließend verteilten die Mülheimer fleißig Geschenke, die die Duisburger auch dankend annehmen und sich mit drei Treffern eine 3:1-Pausenführung sicherten. „Es gibt keine Mannschaft, die so viele Geschenke verteilt wie wir“, haderte Trainer Katircioglu hinterher.
Dabei habe es klare Vorgaben gegeben, nicht zu weit von den beiden Angreifern Essowavana Gbegouni und Goerge Michael Wiedemann weg zu verteidigen. „Das haben wir erst in der zweiten Halbzeit gut gemacht, da gab es auch keine Chancen mehr für die GSG“, bilanzierte der Coach.
Steven Tonski bringt in der Nachspielzeit die Hoffnung zurück
Dass seine Mannschaft noch mit Hoffnungen in den zweiten Durchgang startete, lag am Anschlusstreffer von Steven Tonski, der den Ball nach einer Vorlage von Jamal Braida in der Nachspielzeit über die Linie drückte.
Trainer Katircioglu folgte seiner Mannschaft zunächst gar nicht in die Kabine, sondern instruierte bereits seine beiden Einwechselspieler Fabian Nitsch und Can Hotoglu. Nitsch bereitete dann in der 53. Minute auch den 3:3-Ausgleichstreffer durch Steven Tonski vor.
RW Mülheim spielt nach der Pause deutlich stärker
Ohnehin zeigten sich die Mülheimer in der zweiten Hälfte vor allem spielerisch stark verbessert. „In der zweiten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft, auch wenn bei einigen die Luft weg war“, meinte der Coach.
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Nach einer Stunde war sie allerdings noch da, als Jamal Braida vom gegnerischen Keeper zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt, doch Steven Tonski scheiterte am guten Torwart Jonas Buschmann, der damit seinen Fehler wiedergutmachte. Laut Katircioglu war eigentlich Oliver Rademacher als erster Elfmeterschütze vorgesehen.
In der Schlussphase lassen die Kräfte nach
Mit nachlassenden Kräften flachte das Spiel in der Schlussphase ab. Erst in der 86. Minute hatten die Mülheimer noch eine Riesenchance, das Spiel noch für sich zu entscheiden. „Wir haben alles gemacht, was noch da war, aber wir hatten auch nicht die Leute, um zu handeln“, fasste der Coach zusammen.
So müssen die Mülheimer noch bis zum letzten Spieltag warten, bis sie endgültig den Klassenerhalt in der Bezirksliga feiern können.
So spielten sie: Namen & Daten zur Bezirksliga-Partie
GSG Duisburg – SV Rot-Weiss Mülheim 3:3 (3:2)
Tore: 0:1 Kopka (3.), 1:1 E. Cinar (5.), 2:1 Sonneveld (12.), 3:1 Wiedemann (30.), 3:2/3:3 Tonski (45.+1/53.)
RWM: Riehle – Winkler, Baffour, Asamoah, Christmann (46. Hotoglu) – Ot (46. Nitsch), Rademacher – Braida (73. Pein), Kopka (81. R. Wandel) – Cinar, Tonski (87. Ates)