Mülheim. 19 Spiele 19 Siege. Der VfR Saarn hat sich auch von der HSG Velbert/Heiligenhaus nicht aufhalten lassen. Grund war eine taktische Anpassung.

Der VfR Saarn hat das Spitzenspiel in der Landesliga gegen die HSG Velbert/Heiligenhaus mit 23:19 (10:11) gewonnen. Damit halten die Saarner den Verfolger weiter auf Abstand und machen einen weiteren Schritt in Richtung Verbandsliga.

So leicht wie im Hinspiel machten es die Gäste dem Tabellenprimus allerdings bei weitem nicht.

Saarn kassiert zum Start viele Zeitstrafen

Die Hausherren kamen vor heimischem Publikum in der Sporthalle Holzstraße gut in die Partie und führten nach rund fünf Minuten 4:0. Vor allem, weil Saarns Torhüter Matti Klausing gleich zu Beginn mit mehreren Paraden glänzte und dem Velberter Angriff damit eine Denkaufgabe gab.

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Dann aber sahen die Gastgeber gleich zwei Zeitstrafen nacheinander, erst für Robin Milhorst, dann für Jonas Krusenbaum. Denn in der Phase setzte der Tabellenzweite seinen Kreisläufer immer wieder gut in Szene, der entweder selbst ins Tor traf oder den Strafwurf herausholte. So kamen die Gäste nach 13 Minuten wieder auf 5:4 dran und VfR-Trainer Carsten Quass nahm die erste Auszeit. „Das wussten wir eigentlich und wollten da enger stehen“, kritisierte der Saarner Coach.

Rote Karte gegen Saarns Tim Neukirch

Danach setzten sich die Mülheimer zwar zeitweise wieder mit zwei Toren ab (7:5), sie wurden dann aber erneut von zwei Zeitstrafen, dieses Mal für Krusenbaum und Benedikt Linssen ausgebremst, über die sich zumindest diskutieren ließ. Aber damit nicht genug, in der 17. Minute griff Tim Neukirch seinem Gegenspieler im Wurf sehr unglücklich in den Arm, so dass die Unparteiischen den roten Pappkarton ziehen mussten.

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So stand der VfR zeitweise sogar nur noch mit drei Feldspielern auf der Platte und das Momentum schien nun zugunsten des Verfolgers zu kippen. Aber die Saarner kamen vergleichsweise unbeschadet aus dieser schwierigen Phase, konnten sich sogar einige Torchancen erarbeiten. Allein an der Verwertung dieser mangelte es, so dass die Velberter erst ausglichen und dann zur knappen Halbzeitführung von 11:10 trafen.

Saarn stellt taktisch entscheidend um

Aus der Pause kamen die Gastgeber zunächst nicht gut und konnten aufgrund von technischen Fehlern ihre Angriffe nicht nutzen. Früh nahm Trainer Quass die Auszeit in der zweiten Hälfte. Dies hatte auch einen anderen Hintergrund: „Velbert hat auf der linken Seite zwischen Angriff und Abwehr gewechselt, wir wollten deswegen mehr über unsere rechte Seite gehen.“

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Gesagt getan: Der VfR dreht den Rückstand vor allem über die zweite Welle in eine 14:11-Führung. Auch die Saarner Defensive stand nun sehr sicher und ließ von der 30. bis 45. Minute nur zwei Gegentreffer zu. In der Offensive übernahm nun insbesondere Benedikt Linssen im Rückraum die Verantwortung, so dass der Ligaprimus seine Führung auf fünf Tore entscheidend ausbaute (18:13).

Saarns Torhüter hält den Sieg in der Schlussphase fest

In der Schlussphase lief es im Saarner Angriff nicht mehr ganz so flüssig, sie trafen schlechte Entscheidungen und nutzten ihre Chancen nicht mehr so konsequent. Dass es aber in den Schlussminuten nicht mehr knapp wurde, lag vor allem an der starken Leistung von Torhüter Lars Wortberg, der nahtlos an das anknüpfte, was Klausing in der ersten Halbzeit zwischen den Pfosten gezeigt hatte.

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„Das hat sicherlich auch einen Unterschied ausgemacht“, sagte auch der Saarner Trainer. Lobende Worte gibt es nach dem 23:19-Erfolg vor allem für den kämpferischen Einsatz: „Es war heute kein Leckerbissen, aber die Jungs haben alles reingehauen und sich bis zum Ende durchgebissen“, so Quass.

So haben sie gespielt

VfR Saarn – HSG Velbert/Heiligenhaus 23:19 (10:11)

VfR: Wortberg, Klausing - Linssen (8/1), Cordes (5), Graf (1), Minten (1), Krusenbaum (4), Kaiser, Butenberg, T. Neukirch (1/1), M. Neukirch, Stegemann, Rotthäuser (2), Milhorst (1)