Mülheim. Christian Knappmann soll Blau-Weiß Mintard zum Klassenerhalt führen. Er freut sich auf seine Aufgabe. Eine längere Zusammenarbeit ist möglich.

Jetzt also doch: Was sich bereits seit dem Rücktritt von Ali Basboga andeutete, wird ab Januar Wirklichkeit: Christian Knappmann wird neuer Trainer beim Fußball-Landesligisten Blau-Weiß Mintard. Der neue Coach ist schon voll in seinem Element.

„Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit ‚Knappi‘ einen absoluten Fachmann und Ex-Profi von unserem Projekt überzeugen konnten. Er ist ein akribischer Fußball-Arbeiter, fleißig und extrem gut vernetzt“, sagt Sportvorstand Roland Braun über den neuen Trainer.

Vor Weihnachten hatte es noch etwas anders geklungen. „Wir wissen selbst nicht, ob wir ihn wirklich wollen“, meinte Braun damals im Gespräch mit dieser Redaktion. Und: „Natürlich weiß ich auch, dass er an der Seitenlinie auch mal emotional reagieren kann.“

Blau-Weiß Mintard ist auch für Christian Knappmann eine Chance

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Von Kai Kitschenberg, Martin Möller, Dana Pusch, Patrick Radtke

Auch für den Trainer selbst waren zu dem Zeitpunkt noch einige Fragen offen, weshalb er ein Engagement als BWM-Coach noch dementierte. „Ich wusste ja gar nicht, wie der Verein aufgestellt ist“, sagt Christian Knappmann jetzt. „Mich blind in eine neue Aufgabe reinzustürzen, kam für mich nicht in Frage.“

Was er aber wusste: „Ich will einfach wieder auf den Platz, ich habe Bock, an der Seitenlinie zu coachen, und warum soll das nicht in Mintard sein?“, so Knappmann, der sich mittlerweile über sein neues Team schlaugemacht hat. „Die Truppe ist gut, ich habe mich auch schon mit der Mannschaft getroffen“, erklärt der neue Coach.

In Mintard will „Knappi“ nicht nur mit der Mannschaft, sondern auch an sich selbst arbeiten. „Es entsteht für mich die Möglichkeit, meine Person in gewissen Bereichen in ein anderes Licht zu rücken. Genau wie der Verein bin auch ich noch nicht am Maximum angekommen. Die Zusammenarbeit bietet für beide Seiten die Möglichkeit, sich positiv zu entwickeln“, so Knappmann.

Conde bietet als zusätzlicher Linksfuß mehr Optionen

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Mit Stürmer Timo Conde trifft der Coach einen Bekannten aus Herne wieder. Darüber hinaus hält er den Kader für gut aufgestellt. „Es sind nur wenig Linksfüße in der Mannschaft, das macht das Ganze manchmal sehr leicht ausrechenbar“, findet der neue Linienchef. Mit Conde verfügt Mintard nun über einen Linksfuß mehr. „Wir müssen uns außerdem noch was einfallen lassen, weil Serkan Güzel in den ersten Spielen noch gesperrt ist“, ist Knappmann schon voll in seiner neuen Aufgabe.

Über die Zielsetzung muss in Mintard nicht lange diskutiert werden. Bei aktuell nur drei Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone soll zunächst die Klasse gesichert werden. Christian Knappmann geht die Herausforderung auch mit viel Realismus an. „Es hat schon seine Gründe, warum die Tabelle so aussieht“, findet er. „Über seriöse Arbeit stabil werden“, lautet seine Marschroute für die ersten Spiele im neuen Jahr. „Dann werden wir viel Spaß in der Rückrunde haben“, glaubt er.

Bleibt Knappmann über den Sommer?

Und danach? Es ist bekannt, dass Knappmann gerne im Profibereich als Trainer Fuß fassen möchte. „Mein allerbester Freund ist Cheftrainer bei einem Regionalligisten, der auf Aufstiegskurs ist“, sieht der 40-Jährige durchaus Chancen für sich. Doch auch ein weiteres Engagement in Mintard schließt er nicht aus. „Grundsätzlich steht die Tür für ne weitere Zusammenarbeit offen“, so Knappmann.

Christian Knappmann ist bekannt für sein aktives Coaching an der Seitenlinie.
Christian Knappmann ist bekannt für sein aktives Coaching an der Seitenlinie. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Zunächst wollen der neue Coach und die Mintarder Mannschaft aber ihre ersten gemeinsamen Schritte gehen. Ursprünglich war der Trainingsauftakt für den 18. Januar vorgesehen. Knappmann hat aber vernommen, dass der Großteil der Mannschaft auch für einen Start eine Woche früher zu haben ist. Zumal schon am 23. Januar das erste Testspiel beim Bezirksliga-Spitzenreiter TuSEM Essen geplant ist. „Warum soll man die Mannschaft nach zwei oder drei Trainingseinheiten schon in ein Testspiel schicken? Da muss ich noch ein bisschen basteln“, sagt Mintards neuer Coach.

Assistenten bleiben in Mintard

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Er wird auch weiterhin mit Co-Trainer Daniel Molitor und Torwarttrainer Klaus Böhs zusammenarbeiten. „Das war vor jedem Euro meine erste Forderung, dass ,Molle’ und Klaus bleiben. Mintard ist ein besonderer Standort und der funktioniert nur mit Zusammenhalt und einer besonderen Atmosphäre“, sagt Christian Knappmann.

Er glaubt: „Das kann hier eine ganz spannende Geschichte werden.“

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