Mülheim/Račice. Für die Mülheimerin Annika Weber war die U23-WM im Rudern die letzte Regatta in dieser Altersklasse. Wie die 22-Jährige nun den Übergang plant.
Völlig ausgepowert fuhren die Damen des Deutschland-Achters über die Ziellinie. Auf den letzten Metern des Finallaufs bei der U23-WM fehlten die nötigen Körner, um die Teams aus den USA und den Niederlanden noch abzufangen. Bronzemedaille! Für die Mülheimerin Annika Weber war es ein schöner Erfolg bei ihrer letzten U23-Regatta.
Da aufgrund der Corona-Pandemie die meisten internationalen Wettkämpfe ausgefallen waren, war die Junioren-WM im tschechischen Račice für alle Beteiligten eine Wundertüte. „Die USA hatten wir aber schon vorher als Favoriten ausgemacht, weil die immer einen sehr guten Achter stellen“, erklärt Annika Weber von der Rennrudergemeinschaft Mülheim, die im deutschen Boot an Position sieben direkt hinter der Schlagfrau sitzt.
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Im Vorlauf bewahrheitete sich die Vorhersage mit dem Sieg der Amerikanern vor Deutschland und den Niederlanden. Dieses Trio machte schließlich auch im Endlauf die Medaillen unter sich aus. Nach 500 Metern führte der Deutschland-Achter sogar, bis zur Halbzeit holten die Amerikanerinnen auf.
„Wir wollten am Start wieder gut rauskommen, das war auch im Training immer unsere Stärke“, sagt Annika Weber. Allerdings waren dort auch die zweiten 1000 Meter der Knackpunkt. „Die waren leider nie unsere Stärke“, gesteht die 22-Jährige.
USA und die Niederlande ziehen auf der zweiten Hälfte davon
Sie und ihre Mitstreiterinnen versuchten alles, doch sowohl die USA als auch die Niederlande zogen davon. „Auf den letzten hundert Metern hat man schon gemerkt, dass wir am absoluten Limit gefahren sind“, sagt Annika Weber.
Nach hinten war der Vorsprung aber groß genug, so dass die Bronzemedaille der deutschen Mannschaft nicht mehr in Gefahr geriet. „Der Achter hat oft überhaupt keine Medaille geholt, deswegen sind wir damit sehr zufrieden“, so das Fazit der Mülheimerin.
Annika Weber bedauert Nicht-Teilnahme an der A-Weltmeisterschaft
Ihre Zeit in der U23-Klasse endete mit dieser Weltmeisterschaft. „Nächstes Jahr bin ich zu alt“, schmunzelt die 22-Jährige. Sie bedauert, dass Deutschland wegen der Quarantänebedingungen auf eine Teilnahme der A-Weltmeisterschaft im Oktober verzichtet. Ursprünglich hätten dort im Olympiajahr die Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner der U23-WM starten sollen. „Da hätte man schon mal die ein oder anderen Leute kennen lernen können“, sagt Annika Weber.
Stattdessen geht der Blick nun nach vorne. Im kommenden Jahr möchte sie mit der Weltmeisterschaft und den Weltcups die Teilnahme an internationalen Regatten im Frauenbereich nachholen. Wie sich das mit dem Studium der Gesundheitsökonomie in Wiesbaden vereinbaren lässt, wird sich noch zeigen.
Mülheimerin erlebt bald ihr erstes Präsenzsemester
Durch die Pandemie haben die bisherigen Semester alle online stattgefunden. „Das kommende wird mein erstes Präsenzsemester“, blickt Annika Weber voraus. Da wird die Zeiteinteilung dann erst richtig entscheidend.
Und wie geht es mit dem Rudersport weiter? „Der Stützpunkt für den Frauen-Riemenbereich ist in Potsdam aber ich kann aufgrund meines Studiums nicht umziehen und ich habe mich dafür entschieden, dass ich das auch erst zu Ende machen möchte“, erläutert die 22-Jährige ihre Planung für die nähere Zukunft.
Sie wird weiterhin in Mainz trainieren, in Wettkämpfen aber nach wie vor für die Rennrudergemeinschaft Mülheim starten. „In Mülheim bin ich fast nur noch in den Semesterferien.“
Suche nach einer neuen Partnerin
Bis zum Herbst muss sich Annika Weber im Hinblick auf die neue Saison eine neue Partnerin suchen, mit der sie dann im Dezember an den ersten Langstreckentests teilnehmen kann.
Über den Zweier qualifizieren sich die Athletinnen und Athleten im Rudern traditionell für die größeren Bootsklassen. Webers bisherige Zweierpartnerin verbleibt in der U23-Klasse.
Für die Mülheimerin endete dieser sportliche Abschnitt mit einer Bronzemedaille.