Mülheim. Das Gymnasium Heißen bietet als zweite NRW-Schule die Erlangung der C-Lizenz an. Warum 21 Schüler und eine Schülerin Trainer werden wollen.

Die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw ist längst geklärt aber auch auf anderen Ebenen werden in Deutschland immer wieder neue Trainer gebraucht. 21 Schüler und eine Schülerin des Gymnasiums Heißen erhielten jetzt ihre erste Lizenz.

Zum zweiten Mal führte das Mülheimer Gymnasium die Ausbildung zum sogenannten DFB-Junior-Coach durch. Diesmal konnten die Elftklässler in diesem Rahmen sogar die C-Lizenz ablegen. Das bietet in NRW nur eine weitere Schule in Düsseldorf an.

Weitere Nachrichten aus dem Mülheimer Sport

Der wöchentliche Zusatzkurs wurde dazu auf drei Stunden aufgestockt. Trotz der Corona-Pandemie konnten alle Praxiseinheiten auf dem Platz des TSV Heimaterde durchgeführt werden. Kursleiter Olaf Rehmann ist gleichzeitig Stützpunkttrainer in Wülfrath und nahm zwei seiner Schützlinge sogar mit zu den Einheiten.

Nur ein einziges Mädchen gehörte dem Kurs an

Einer davon war Hicham Benzammour. Er hatte die Trainertätigkeiten seines Sportlehrers, unter anderem beim VfB Speldorf, stets mitverfolgt und kann sich nun selbst eine Perspektive als Coach vorstellen. „Als Trainer muss man viel mehr machen, als man denkt“, hat er während des Lehrgangs festgestellt.

„Man stellt eben nicht nur die Mannschaft auf“, weiß auch Erion Abazi, der vor allem in Sachen Mannschaftsführung eine Menge gelernt hat. Als einziges Mädchen war Nidamur Demircan dabei. Sie spielt selbst Fußball beim SV Heißen. „Mir war es vorher bewusst, dass ich die einzige sein werde. Beim Fußballspielen war es ein bisschen schwierig, ansonsten konnte ich mich aber glaube ich ganz gut durchsetzen“, sagt sie.

Olaf Rehmann zieht parallelen zu großen Spielen

„Ihr seid zwar nicht ausgebildet worden, um gleich Bundestrainer zu werden, aber die Parallelen zu großen Spielen sind durchaus da“, sagte Sportlehrer Olaf Rehmann im Rahmen der Zertifizierung der 22 Neu-Trainer. Zwar müssten sich die Junior-Coaches nicht vor Bastian Schweinsteiger und der deutschen Öffentlichkeit rechtfertigen, dafür vor diversen Müttern und Vätern.

Sein Rat: „Seid mutig, Dinge zu hinterfragen!“ Die größten Trainer im Weltfußball hätten das Spiel immer wieder ein Stück weit neu erfunden. Dass der Kurs Früchte trägt, zeigt die Tatsache, dass sich bereits vier Schüler aus dem ersten Jahrgang eine Bambini-Mannschaft beim SuS Haarzopf teilen, ein fünfter ist sogar bereits Co-Trainer der B-Jugend.