Mülheim. Der ehemalige Trainer des VfB Speldorf, Olaf Rehmann, unterstützt 15 Mülheimer Schüler am Gymnasium Heißen auf dem Weg zum Fußballtrainer.
Einen solchen frühen Start in eine Trainerkarriere kann selbst Julian Nagelsmann nicht bieten. Die Symbolfigur aller jungen Fußballtrainer war nicht so jung, wie die 15 Schüler des Gymnasium Heißen, die sich ab sofort DFB-Junior-Coach nennen dürfen.
Diese Ausbildung in Form eines wöchentlichen Zusatzkurses der elften Klasse stellt die erste Stufe auf der möglichen Karriereleiter als Trainer dar und wurde in Mülheim zum ersten Mal durchgeführt.
Ehemaliger Speldorf-Trainer Olaf Rehmann griff das Thema auf
Sportlehrer und Oberstufenkoordinator Olaf Rehmann, bis Februar noch Trainer des Fußball-Landesligisten VfB Speldorf, hatte sich schon am Essener Leibniz-Gymnasium mit dem Konzept beschäftigt und griff die Idee nach seinem Wechsel nach Heißen dort wieder auf.
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„Wenn man anderen etwas beibringt, wird man selbst tätig und lernt etwas dazu“, gab Schulleiterin Sigrun Leistritz, stilecht mit Fußball-Maske, den 15 Absolventen mit auf den Weg. Diese hatten sich ihr erste Lizenz in wöchentlichen Doppelstunden erworben. Diese bestanden aus theoretischen sowie praktischen Einheiten, die entweder in der Schule, der Halle oder den Plätzen der beiden Kooperationsvereine TSV Heimaterde und SuS Haarzopf stattfanden.
Aus Niederlagen lernen – Speldorf-Ergebnisse dienen zur Analyse
„Das hat viel Spaß gemacht aber wir haben auch festgestellt, wieviel Planung als Trainer dahintersteckt“, berichtet Kuzey Bozkaya. Er fängt in der kommenden Saison als Co-Trainer in der C-Jugend der SG Schönebeck an. „Ich denke, man kann noch viel mitnehmen, wenn man einen Trainer dabei hat, der schon mehr Erfahrung hat“, glaubt der 17-Jährige.
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In seinen Augen ist es eine besondere Herausforderung, Spieler auch bei schlechten Ergebnissen bei Laune zu halten. Zeitweise war der Lehrer dahingehend kein schlechter Ansprechpartner. „Da der Kurs montags stattfand, haben wir immer die aktuellen Ergebnisse des VfB Speldorf analysiert“, berichtet Rehmann mit einem Schmunzeln. Schüler Kuzey muss lachen: „Ja, wir haben ihn schon manchmal damit aufgezogen.“
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Spieler sind keine Nummern auf der Magnettafel
In erster Linie gab Rehmann seinen Schützlingen aber mit auf den Weg, dass sie es künftig mit Menschen zu tun bekommen „und nicht mit Nummern auf einer Magnettafel“. Wenngleich der Fußball im Mittelpunkt steht, lassen sich solche grundsätzlichen Dinge auf alle Sportarten übertragen.
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Jari Wagener etwa spielte acht Jahre Handball und nur zwei Jahre Fußball. „Als Trainer sehe ich mich aber eher im Fußball“, so der 17-Jährige. „Wir hatten auch einen Schüler dabei, der beim Tusem Essen hoch Handball spielt, aber ansonsten haben wir schon auf eine Fußball-Vorerfahrung geachtet“, erklärt Lehrer Rehmann.
Trainerduell mit dem Lehrer ist das Ziel für die Zukunft
Er selbst hat mit 15 Jahren als Trainer angefangen und ist um die nächste Generation nicht bange. „Da sind schon einige gute dabei“, sagt Rehmann. Einige seiner Schüler wollen später einmal gegen ihn als Trainer antreten. „Ich wünsche ihnen dafür viel Erfolg – und nur eine knappe Niederlage“, schmunzelte Rehmann.
Im nächsten Schuljahr wird das Konzept sogar noch ausgebaut. Aus zwei Wochenstunden werden drei und die Schüler haben dadurch sogar die Chance, im Rahmen des Zusatzkurses die C-Lizenz abzulegen. Der Kurs soll sogar als fünftes Abitur-Fach angerechnet werden. 23 Schüler haben sich beworben, darunter drei Mädchen. Im ersten Jahrgang war Isabel Czerny noch die einzige weibliche Teilnehmerin.