Mülheim. Dominik Lortz kommt vom ETB Schwarz-Weiß Essen nach Mülheim. Mit ihm verfolgen die Verantwortlichen von Blau-Weiß Mintard hohe Ziele.
Vor etwas mehr als einem Jahr begann der Fußball-Landesligist Blau-Weiß Mintard, sich Stück für Stück professioneller aufzustellen. Damals wechselte Marco Guglielmi eigenes dafür vom Trainerposten in die Rolle des Sportlichen Leiters. Nun holt er sich weitere Kompetenz in den Verein – und verfolgt große Ziele.
Auf diesen Transfer sind sie in Mintard mächtig stolz: Ab sofort wird Dominik Lortz die Blau-Weißen als Sportvorstand unterstützen. Lortz war erst Anfang April als Geschäftsführer beim ETB Schwarz-Weiß Essen zurückgetreten.
Kontakt über Mintards neuen Trainer Hakan Yalcinkaya
Über den neuen Trainer Hakan Yalcinkaya, der bekanntlich ebenfalls zuletzt am Uhlenkrug tätig war, suchte Marco Guglielmi den Kontakt zu dem Funktionär. Lortz rief noch am selben Abend zurück. „Wir wollen auch mal in die Kategorie eines ETB kommen und dafür brauchen wir solche Leute wie ihn, auch ein bisschen größer denken“, schildert Guglielmi seine Vorstellungen.
Glücklicherweise fanden die beiden Macher schnell einen guten Draht zueinander. „Ich habe praktisch schon losgelegt, bevor ich zugesagt habe“, schmunzelt Lortz. „Man geht hier sehr ehrlich und herzlich miteinander um“, beschreibt der neue Sportvorstand seinen ersten Eindruck.
Neuzugang beschreibt sich als "Strippenzieher im Hintergrund"
Der 40-Jährige sieht sich selbst als Strippenzieher im Hintergrund. „Ich habe beim ETB viel gelernt und das wollte ich nun auch mal selbst umsetzen“, lautet seine Motivation. Wenngleich Guglielmi noch ein offenes Feld für seinen neuen Mitstreiter in Mintard sieht, sagt der: „Der Verein ist schon weiter als ich dachte.“
Mit einer neuen Social-Media-Strategie sicherte sich der Klub gerade im Lockdown jede Menge neue Aufmerksamkeit im Netz. Allein auf Instagram sammelte Mintard innerhalb eines Jahres – bei Null angefangen – fast 600 Follower. Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs lag die erste Herrenmannschaft auf Rang zwei, die Damen sogar auf Platz eins.
"Bin nicht gekommen, um die Landesliga zu halten ..."
Doch die Verantwortlichen wollen sich mit dem Ist-Zustand nicht zufriedengeben – und rennen damit bei ihrem neuen Sportvorstand offene Türen ein. „Manche sprechen es vielleicht nicht aus, aber ich bin nicht gekommen, um die Landesliga und die Leistungsklasse in der Jugend zu halten“, betont Dominik Lortz.
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Er möchte aus dem Verein eine Marke machen, sich im Marketing einbringen und neue Sponsoren gewinnen. Mindestens ab der B-Jugend soll in Mintard leistungsbezogen gespielt werden. Zuerst soll dazu eine U19 aufgebaut werden, die oben mitspielen kann. „Dann müssen wir mit der zweiten Mannschaft natürlich aus der Kreisliga B raus, damit wir da auch junge Spieler parken können“, blickt Lortz voraus.
Verein wandelt auf einem schmalen Grat
Bei allen verständlichen Wünschen nach mehr Professionalisierung betonen die Mintarder auch stets ihr familiäres Umfeld. Marco Guglielmi weiß, wie schmal der Grat wird, diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden. „Das Familiäre kann gar nicht verloren gehen, wenn wir darauf achten, was wir für Leute holen“, betont der Sportliche Leiter. Das gelte für Spieler ebenso wie für Mitarbeiter abseits des Platzes.
Dominik Lortz betont, dass er die bestehenden Strukturen lediglich ergänzen werde. „Ich komme nicht, um irgendjemanden zu verdrängen“, sagt der ehemalige ETB-Geschäftsführer.
Die Mintarder haben die fußballfreie Zeit bislang gut genutzt und wollen es weiter tun. Pressesprecher Frank Wälscher betont: „Wir wollen fertig sein, wenn der Fußball wieder losgeht.“