Mülheim. Die Herrenmannschaften der DJK Styrum und der HSG Mülheim werden ab der kommenden Saison gemeinsam spielen. Ein paar offene Fragen gibt es noch.

In Mülheim gibt es eine neue Handball-Spielgemeinschaft. Die DJK Styrum 06 und die HSG Mülheim haben ihre Herren-Seniorenabteilungen zusammengelegt.

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Die insgesamt fünf Mannschaften gehen in der neuen Saison als HSG Mülheim-Styrum an den Start. Der Handballverband Niederrhein (HVN) hat die entsprechenden Pläne der beiden Vereine jüngst offiziell abgesegnet.

DJK Styrum verliert einige Spieler

Hintergrund sind vor allem personelle Engpässe auf Seiten der Styrumer Verbandsliga-Mannschaft gewesen. Denn Leistungsträger Robin Milhorst wechselt zum Mülheimer Konkurrenten VfR Saarn, Linkshänder Fabian Lauer wird wieder zum Turnerbund Oberhausen zurückgehen. Zudem haben sich weitere Spieler aus der Stammsieben während der coronabedingten Pause dazu entschieden, kürzer zu treten. Dazu gehören unter anderem Markus Burczyk und Marvin Siemes. So sahen sich die Styrumer nicht in der Lage, für die kommende Saison ein schlagfertiges Team auf die Beine zu stellen.

„Wir sind zunächst ergebnisoffen an die Sache herangegangen und haben auch überlegt, die Mannschaft ganz zurückzuziehen“, sagt DJK-Vorstand Thomas Lux. Dann sei aber gemeinsam mit den Spielern die Entscheidung gefallen, die Fühler nach möglichen Kooperationspartnern auszustrecken.

HSG Mülheim hofft, Ausfälle besser kompensieren zu können

Bei der HSG Mülheim haben die „06er“ damit offene Türen eingerannt. Zwar waren die personellen Nöte nicht ganz so groß wie bei der DJK, denn bis auf Alexander Heß wird das Landesligateam im Vergleich zur vergangenen Saison unverändert bleiben. Dennoch erhoffen sich auch die HSG-Verantwortlichen von dem größeren Spielerpool zu profitieren und Ausfälle dann besser kompensieren zu können.

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Zumal die Pandemie die allgemeine Unsicherheit bei der Planung für die kommende Saison verstärkt habe. „Wir können ja jetzt noch nicht ernsthaft sagen, wer im Herbst tatsächlich auf der Platte steht“, sagt Wolfgang Bergmann, der aufseiten der HSG den Fusionsprozess begleitet hat.

Lukas Görgens steht nicht mehr als Trainer zur Verfügung

Eine Personalie steht allerdings doch schon fest. Lukas Görgens wird dem Verein nicht mehr als Trainer zur Verfügung stehen. Denn dieser wird im Mai nach Köln ziehen, so dass die Anreise von dort nach Mülheim zu weit wäre. Auch deshalb soll Fabio Carlo, der die Mülheimer Spielgemeinschaft nach dem Abgang von Stephan Nocke schon einmal interimsweise gecoacht hatte, wieder auf den Trainerposten rücken.

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Er wird die Verantwortung gemeinsam mit DJK-Trainer Bernd Reimers übernehmen. Zusammen sollen sie neben dem Verbandsligateam zunächst auch für die Landesligamannschaft zuständig sein. Auch, weil das Training zunächst gemeinsam stattfinden wird, um dann aus den beiden bestehenden Teams zwei neue zu bilden. „Die Mannschaftsfindung wird im großen Rahmen stattfinden“, so Bergmann.

Weitere Trainer für die Reservemannschaften gesucht

Perspektivisch will die Spielgemeinschaft den Trainerstab erweitern. „Im nächsten Schritt suchen wir jemanden, der die zweite Mannschaft übernimmt“, stellt Wolfgang Bergmann klar. Denn auch die Reserve benötige in der Landesliga eine adäquate Betreuung, sagt er. Allerdings sollen die beiden Teams auch weiterhin eng zusammenarbeiten, damit die Durchlässigkeit zwischen ihnen erhalten bleibt und die zweite Mannschaft zum Unterbau für die Verbandsliga wird.

Bislang haben sich die Vereinsverantwortlichen nur in digitalen Konferenzen gesehen. Die Hoffnung ist da, dass bald auch wieder ein persönlicher Kontakt möglich ist und mittelfristig auch der Trainingsbetrieb wieder starten kann. Bis dahin seien aber auch noch einige formelle Dinge zu klären, etwa zu den künftigen Trainingszeiten oder der Umgang mit dem Thema Haftmittel.

Styrum spielt in der Regel ohne, HSG Mülheim mit Harz

Denn die Styrumer verzichten seit einigen Jahren komplett auf die Benutzung von Harz, die HSG nicht. Von dieser „Null-Toleranz-Politik“ wird die DJK wohl abweichen, wie Vorstandsmitglied Thomas Lux sagt. „Wir werden es nicht mehr komplett untersagen.“ Dies sei aber noch mit der Stadt zu klären.

Neben Verbands- und Landesliga wird die HSG Mülheim-Styrum ein Bezirksligateam sowie jeweils ein Team in der Kreisliga und Kreisklasse stellen. Letztere könnten vielleicht noch zusammenwachsen. „Wir haben aber erstmal alle bestehenden Mannschaften gemeldet“, so Bergmann. Ein Vorteil dabei sei die coronabedingt „großzügige Rückzugsregelung“ für das kommende Jahr.

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