Mülheim. Nach dem gescheiterten Versuch eine Spielgemeinschaft zu gründen, meldeten sich zahlreiche Spielerinnen der DJK Styrum 06 ab.
Die DJK Styrum 06 kann ihre erste Damenmannschaft nicht halten und wird das Landesligateam zur neuen Saison zurückziehen. Im Vorfeld waren Gespräche zu möglichen Kooperationen mit anderen Vereinen gescheitert. Damit haben die „06er“ nun nur noch ein Frauenteam, das in der Bezirksliga an den Start geht.
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Um weiter in der Landesliga bestehen zu können, wollten sich die Styrumerinnen sowohl qualitativ als auch quantitativ verstärken. Denn insbesondere in der coronabedingt abgebrochenen Saison war die DJK weit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben und stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs noch ohne Punkte am Tabellenende.
Styrumer Frauenmannschaft suchte Spielgemeinschaft
„Die Mannschaft hat dann Gespräche mit zwei oder drei potenziellen Kandidaten aus Essen und Duisburg für eine mögliche Spielgemeinschaft aufgenommen“, sagte Thomas Lux, Vorstandsmitglied der DJK Styrum 06. Konkreter seien dann die Gespräche mit der GSG Duisburg geworden, die selbst eine Oberliga-, Bezirksliga- und Kreisligamannschaft im Damenbereich stellt. „Wir haben uns dann aber dagegen entschieden, weil uns als Verein die langfristige sportliche Perspektive fehlte“, sagt Lux.
Zu groß sei etwa die Sorge gewesen, dass die Duisburger als einzige Nutznießer aus der Kooperation hervorgehen – die Styrumer also lediglich ihren Landesligastartplatz mit nach Duisburg nehmen.
Oberliga wäre mit Kosten verbunden gewesen
Auch seien mit einem Start in der Oberliga noch mal andere Kosten verbunden, die auf den Mülheimer Verein zugekommen wären, ohne dass die eigenen Spielerinnen dort große Chancen gehabt hätten, Fuß zu fassen. Erschwerend hinzu sei gekommen, dass die Styrumer Reserve diesen Weg nicht mitgehen und „lieber autark“ bleiben wollte. Wobei Lux betont, dass dies nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen sei.
Als Reaktion auf die geplatzten Kooperationsgespräche hat sich nun ein Großteil des Landesligateams aus dem Verein abgemeldet. Vorstand Lux spricht von acht oder neun Spielerinnen, die der DJK nun den Rücken gekehrt hätten, ohne Namen nennen zu wollen. Wohin es sie verschlägt, soll noch nicht ganz klar sein. Ebenso, ob nicht doch die eine oder andere Spielerin den Weg in die zweite Mannschaft findet.
Bezirksligamannschaft sucht noch Verstärkung
Auch der Bezirksligatruppe würde weiteres Personal gut zu Gesicht stehen. Trainer Stephan Schmidt hat für die kommende Saison acht bis zehn feste Zusagen, hinzukommen drei bis fünf Spielerinnen, die der Mannschaft nur sporadisch zur Verfügung stehen.
Die Reserve in die Landesliga hochzuziehen, ist laut Lux nie ein Thema gewesen, auch wenn die Schmidt-Truppe in ihren zwei Jahren in der Bezirksliga oben mitgespielt hat.
„Die zweite Mannschaft hat überhaupt keine Ambitionen, höher zu spielen“, sagt Lux. Das hätten Mannschaft und Trainer von vorneherein deutlich gemacht.