Mülheim. Keine Badminton-Weltstars, keine Partien auf internationalem Niveau. Die German Open fallen wie schon im vergangenen Jahr ins Wasser.

Die Badmintonelite stand bereits in den Startlöchern, die Yonex German Open sollten nach dem Ausfall im vergangenen Jahr dieses Mal wieder stattfinden, und der Stadt Mülheim so auch wieder etwas internationales Flair verleihen. Doch daraus wird nichts.

Wie schon 2020 die Stadt Mülheim, mussten in diesem Jahr die Verantwortlichen der Vermarktungsgesellschaft Badminton Deutschland mbH (VBD), die für den Deutschen Badminton-Verband (DBV) die internationalen Turniere veranstalten, die bittere Entscheidung treffen, die German Open abzusagen.

Yonex German Open fallen zum zweiten Mal in Serie der Coronapandemie zum Opfer

In einer Pressemitteilung heißt es: "Zum zweiten Mal in Folge verhindert die Corona-Pandemie, dass im März die weltbesten Badmintonasse in Mülheim an der Ruhr um Weltranglistenpunkte und – damit verbunden – um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio/Japan spielen: Nachdem die YONEX German Open Badminton Championships im vergangenen Jahr die erste hochkarätige Sportveranstaltung in Deutschland waren, die wegen der Ausbreitung des seinerzeit neuartigen Virus SARS-CoV-2 abgesagt wurde, werden aufgrund der unkalkulierbaren Entwicklung des Infektionsgeschehens und den damit verbundenen Beschränkungen auch die YONEX German Open 2021 nicht stattfinden."

Thomas Born, einer der Geschäftsführer der VBD und zugleich DBV-Präsident sagt: „Wir haben unterschiedliche Szenarien in Bezug auf die Durchführung des Turniers einer umfassenden Risikobewertung unterzogen, wobei neben der wirtschaftlichen Betrachtung auch andere Aspekte eine Rolle spielten. Letztlich sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir die YONEX German Open 2021 absagen sollten.“

Finanzielle Konsequenzen waren ebenfalls ausschlaggebend

Die Entscheidung sei allen sehr schwer gefallen, doch die finanziellen Konsequenzen, die "unter ungünstigen Umständen gegeben wären, können wir nicht tragen. Die VBD hat aufgrund der Pandemie schon jetzt erhebliche Verluste zu bewältigen“, so Born weiter.

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Speziell seit Ende Januar hätten sich in unterschiedlichen Bereichen neue Rahmenbedingungen und Erkenntnisse ergeben, was das Organisationskomitee jetzt dazu bewogen habe, das Turnier abzusagen, ergänzten Louise Huber-Fennell, die Turnierdirektorin und Niko Jockenhöfer, der stellvertretende Turnierdirektor und neben Born ebenfalls Geschäftsführer der VBD.

Hygienekonzept war bereits ausgearbeitet, 400 Spielerinnen und Spieler hatten sich angekündigt

Für die Veranstaltung war ein umfassendes Sicherheitskonzept, das unter anderem mit der Einrichtung einer „Badminton Family Bubble“, dem Verzicht auf die Anwesenheit von Publikum und einer extrem limitierten Personenzahl in der Westenergie Sporthalle einherging, vorgesehen.

Mehr als 400 Spielerinnen und Spieler aus über 40 Nationen hatten für die YONEX German Open 2021 gemeldet, darunter der zweimalige Weltmeister im Herreneinzel, Kento Momota aus Japan, und die Olympiasiegerin von 2016 im Dameneinzel, Carolina Marin aus Spanien.

Eine Verlegung ist ausgeschlossen

Eine Verlegung der YONEX German Open 2021 auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr ist – aus verschiedenen Gründen – ausgeschlossen.

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Nach der Absage im vergangenen Jahr hatte Oberbürgermeister Marc Buchholz noch gesagt: „Ich möchte diese tolle Veranstaltung auch in den kommenden Jahren weiterhin hier haben.“ Dass er damit tatsächlich die weiter entfernte Zukunft, und nicht das Jahr 2021 ansprach, hatte er damals wohl nicht im Kopf.

Info: Die Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland erlebten im Jahr 1955 ihre Premiere. 2021 sollte das prestigeträchtige Turnier zum insgesamt 63. Mal stattfinden. Abgesehen von den beiden „Corona-Jahren“ 2020 und 2021 fiel es seit der ersten Auflage lediglich dreimal aus:1970, 1979 und 1998.

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