Mülheim. Mit gerade einmal 47 Jahren ist Jutta Deuschl, ehemals eine der besten Sportlerinnen der Mülheimer Rudergesellschaft, verstorben.
Einst war Jutta Deuschl eine der besten Ruderinnen Mülheims. Von der Ruhr aus schaffte sie es bis zur Weltmeisterschaft. Nun ist die ehemalige Sportlerin der Mülheimer Rudergesellschaft nach einer Krebserkrankung mit nur 47 Jahren verstorben.
Ihre ersten Erfolge feierte die Mülheimerin noch unter ihrem Mädchennamen Jutta Schausten. Ihr Vater Jürgen war bis 2018 zweimal Klubchef der MRG und ist heute ihr Ehrenvorsitzender.
Jutta Deuschl sicherte sich mehrmals die deutsche Meisterschaft
„Sie war ohne Zweifel die erfolgreichste Sportlerin, die unser Verein hervorgebracht hat“, sagt Schausten. Er gehörte freilich zu den ersten Unterstützern seiner Tochter, die mit ihren Leistungen auf dem Wasser schnell in die nationale Spitze vordrang. Mit mehreren deutschen Meistertiteln empfahl sich die Leichtgewichtsruderin schließlich auch für die ersten internationalen Aufgaben.
In den 90er Jahren gehörte die Mülheimerin zu den erfolgreichen deutschen Teams im Zweier und Vierer. Mit Letzterem gewann sie unter anderem einen Ruder-Weltcup in Lausanne. In den Jahren 1993, 1995, 1996 und 1997 verdiente sie sich gleich viermal den Titel der Mülheimer Sportlerin des Jahres.
Dreimal qualifizierte sich Schausten für die Weltmeisterschaft – und gewann 1995 im finnischen Tampere die ersehnte Medaille: Bronze im leichten Vierer.
Furore mit dem "Dirndl-Achter"
15 Jahre später startete sie als Schlagfrau in der Ruder-Bundesliga eine zweite Karriere. Mit dem sogenannten „Dirndl-Achter“ – einem gemeinsamen Team des Münchener Ruderclubs und des Akademischen Ruderclubs Würzburg – sorgte sie 2010 und 2011 in den Sprintrennen für Furore. Zweimal in Folge wurde die Mannschaft beim Head of the River Race in London unter 300 Teams bestes deutsches Boot.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Lebensmittelpunkt der ausgebildeten Journalistin bereits in die bayrische Landeshauptstadt verlagert. Dort heiratete die ehemalige Mülheimerin 2010 ihren Partner Thomas Deuschl. Als Managing Director leitete sie das Büro der Public Relations Agentur Lewis.
Dem Rudersport blieb Jutta Deuschl daneben weiterhin treu – auch außerhalb des Wassers. 2012 war sie an der Neugründung des Münchener Regattavereins an der Olympia-Strecke in Oberschleißheim beteiligt und als stellvertretende Vorsitzende insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Mit ihrer positiven Art galt sie als Gesicht und Stimme von Regatta München und stieg trotz anstrengender Organisationsaufgaben auch ein ums andere Mal noch parallel selbst ins Boot – meistens mit Erfolg.
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