Mülheim. Tura Dümpten startete holprig in die Saison. Als es lief, wurde die Saison unterbrochen. Nun wird virtuell trainiert und jeder kann mitmachen.

Als der Handballkreis Rhein-Ruhr die Saison coronabedingt stoppte, hatten die Bezirksliga-Handballerinnen der DJK Tura 05 Dümpten gerade zurück in die Spur gefunden.

Denn die Turanerinnen hatten keinen einfachen Saisonstart hinter sich. Die Mannschaft und ihr neuer Trainer Peter Araszewicz mussten sich erst einmal aufeinander eingrooven, insbesondere unter den Corona-Bedingungen keine einfache Aufgabe. Zudem galt es gleich zu Beginn, eine wichtige Leistungsträgerin zu kompensieren.

Neuer Übungsleiter trainierte zuvor in der Dümptener Jugend

Im Sommer hatte der ehemalige Erstliga-Boxer Araszewicz das Ruder bei den Dümptenerinnen übernommen und löste damit nach nur einem Jahr Franco Drömer an der Seitenlinie ab. Zwar hat Araszewicz unter anderem als Trainer der männlichen B-Jugend der DJK schon Erfahrungen als Übungsleiter gesammelt, mit der Übernahme der ersten Damenmannschaft hat er aber auch ein Stück weit "Neuland" betreten.

"Ich musste lernen, an der Seitenlinie etwas ruhiger zu werden", sagt er schmunzelnd. Der Coach beschreibt sich selbst als einen sehr ehrgeizigen Typen, der nur äußerst ungern verliert. Umso weniger dürfte ihm der Saisonstart gefallen haben, denn die aus den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnten Turanerinnen kamen nicht richtig in Schwung.

Auf den Auftaktsieg folgen zwei Niederlagen

Zwar gab es im ersten Spiel einen Sieg gegen den Turnverein Biefang III (24:20). Dann aber folgte eine Niederlage gegen die GSG Duisburg II (17:19) sowie eine dicke Klatsche gegen den Turnerbund Oberhausen (11:32). Gegen den in der vergangenen Saison stark abstiegsgefährdeten SV Heißen II lag die DJK ach 60 Minuten nur mit einem Tor vorne (16:15).

Stina Rörig von Tura Dümpten trainiert während der Coronapause in den heimischen vier Wänden.
Stina Rörig von Tura Dümpten trainiert während der Coronapause in den heimischen vier Wänden. © Tura

Der Trainer schiebt dies vor allem auf die problematische Vorbereitung. "Wir haben erst zwei Wochen vor dem Saisonstart angefangen in der Halle zu trainieren", erklärt er. Zudem hatte sich mit Andrea Trinberg eine Schlüsselspielerin im Rückraum verletzt und fiel drei Wochen aus. "Da mussten wir vieles umstellen und Spielzüge ganz neu lernen", so Araszewicz. Schwer wog für den Bezirksligisten wohl auch der Abgang von Leistungsträgerin Leonie Richter in Richtung TV Biefang (Oberliga).

Dümpten findet zu alter Stärke zurück - aktuell wird virtuell trainiert

So brauchte die DJK bis Anfang Oktober, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Sowohl gegen den HC Sterkrade (21:10) als auch gegen den VfB Homberg II (22:14) gab es dann deutliche Siege. Araszewicz sieht auch "großes Potenzial" in der Mannschaft, weil insgesamt fünf Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen Jugend in die Senioren integriert werden wollen. "Die sind sehr motiviert bei der Sache", lobt Araszewicz. Aber das brauche eben auch die richtige Betreuung, sonst sei die Gefahr groß, dass die Spielerinnen abwanderten. Für ihn war dies auch ein Grund, wieso er die Mannschaft übernommen hat.

Die Motivation hochzuhalten, ist in diesen Zeiten nicht einfach, insbesondere weil die soziale Komponente, die gerade bei Tura Dümpten eine große Rolle spielt, wegfällt. "Wir vermissen das sehr, aber machen das Beste daraus", sagt Araszewicz. Während des Lockdowns trainieren die Turanerinnen deswegen zum Beispiel gemeinsam online, es gibt Kraft- und Koordinationstrainingseinheiten. Jedes Mal bereitet eine andere Spielerin die Stunde mit verschiedenen Übungen vor. Die Einheiten stellt der Verein zum Nachmachen auch online zur Verfügung.

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