Heißen. Die Verbandsliga-Frauen des SV Heißen müssen lange auf Marina Neulken verzichten. Trainer Jens Doleys denkt indes schon an eine Saison-Wertung.

In diesem Jahr wird im Handballverband Niederrhein (HVN) kein Handball mehr gespielt. Ob und der Spielbetrieb im neuen Jahr nach dem 6. Januar wirklich starten kann, steht noch in den Sternen. Je länger der Ball ruht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass es noch eine vollständige Saison mit Hin- und Rückrunde geben kann.

Dies denkt auch Jens Doleys, Trainer bei den Verbandsliga-Frauen des SV Heißen. Für ihn wäre dies der zweitschlechteste Fall, wie er sagt. „Denn dann sind kleine Reparaturen nicht mehr möglich“, erklärt Doleys. Und spielt damit unter anderem auf die 21:19-Niederlage seiner Mannschaft beim TV Biefang II an. „Da waren wir eigentlich die bessere Mannschaft“, so Doleys. Mit einem Wegfallen der Rückrunde würde den Heißenerinnen die Chance verwehrt, dies geradezurücken.

SV Heißen würde englische Wochen erwarten

Ganz die Hoffnung auf eine komplette Saison hat der Heißener Trainer noch nicht aufgegeben. „Wenn wir im neuen Jahr starten und weitgehend durchspielen können, wäre genügend Zeit“, meint er. Klar ist dann aber auch, dass die Saison länger gehen würde, vielleicht bis in den Juni hinein. „Es ließen sich sicher ein oder zwei Spieltage hinten dran hängen“, meint Doleys.

Dennoch wird es auch englische Wochen mit Spielen an Trainingstagen geben müssen. Enden würde die Verbandsligasaison laut aktuellem Spielplan für den SVH bereits am 8. Mai 2021.

Marina Neulken fällt mit einem Kreuzbandriss aus

Ein weiteres Thema, das den erfahrenen Handballtrainer umtreibt, ist die gestiegene Verletzungsgefahr aufgrund des nicht-optimalen Fitnesszustands der Spielerinnen, wenn wie im November auch der Trainingsbetrieb ruhen muss. Der SVH ist davon auch selbst schon betroffen, im letzten Spiel hat sich Marina Neulken das Kreuzband gerissen.

Das war bereits am 4. Oktober gegen den TB Wülfrath II, die Heißenerinnen siegten deutlich (21:12). Mittlerweile ist das linke Knie der Außenspielerin schon operiert. Auch aus anderen Mannschaften weiß Doleys, dass es bereits einige schwere - insbesondere Knieverletzungen - gegeben hat, die für ihn „der Sache geschuldet“ sind.

Hoffnung auf Training im Dezember

Auch deswegen hofft er, dass es nach dem November wieder möglichst schnell in die Halle gehen kann. Auch wenn dort vielleicht noch kein richtiges Handballtraining mit Körperkontakt möglich ist. „Aber wir können gemeinsam etwas für die Schnellkraft und Ausdauer tun und sicher auch ein paar Bälle werfen“, so der Coach.

Die Sporthalle biete selbst bei Doppelbelegung genügend Fläche, um den entsprechenden Abstand halten zu können. Zudem hätten die Handballvereine zuvor auch schon gezeigt, wie verantwortungsvoll sie mit der Situation umgehen. „Die Hygienekonzepte haben größtenteils gut funktioniert, in den Sporthallen, wo ich war ging es wie erwartet sehr gesittet zu“, meint Doleys.

Mit den sinkenden Temperaturen wird seiner Meinung nach, das vorgeschriebene Lüften schwierig. Ungemütlich könnte es vor allem für diejenigen werden, die gerade nicht übers Feld laufen.

Aber bis daran wieder zu denken ist, müssen sich die Heißenerinnen erstmal mit individuellem Training begnügen. Vom Trainer gab es die entsprechenden Aufgaben dazu. Zudem haben sich Pärchen gebildet, die gemeinsam laufen gehen. Um nicht ganz den Kontakt zueinander zu verlieren, wollen die Handballerinnen zudem auf digitale Einheiten über Zoom zurückgreifen.

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