Region. Die Handballer werden ihre Saison dieses Jahr nicht mehr fortsetzen. Der neue Stichtag liegt im Januar, aber auch eine längere Pause ist möglich.

Vor gerade einmal drei Wochen hoffte Ernst Wittgens, der Präsident des Handballverbandes Niederrhein (HVN) noch darauf, dass die Corona-Infektions-Zahlen runtergehen und dass die Spiele in den Handballligen der Region weiterhin ausgetragen werden können. Kurz darauf galt der 15. November als neuer Stichtag, ehe die Bundes- und die Landesregierung dem einen Riegel vorschoben. Bis mindestens Ende des Monats ist jeglicher Sport verboten.

Nun hat sich der HVN gemeinsam mit dem Handballverband Mittelrhein, mit dem er die Regionalliga Nordrhein organisiert, auf eine noch drastischere Maßnahme geeinigt und jeglichen Spielbetrieb bis zum 6. Januar 2021 ausgesetzt.

Auch eine noch längere Pause ist möglich

„In dieser schwierigen Situation ist der HVN bestrebt, nachvollziehbare als auch belastbare Entscheidungen zu treffen. Wir müssen - um die Worte der Bundesregierung zu nutzen - aber auch auf Sicht fahren und Entscheidungen an die Entwicklung der Pandemie anpassen“, so der Verband.

Sollte im Dezember weiterhin kein Trainingsbetrieb stattfinden können, behält sich der HVN vor, die Unterbrechung noch weiter auszudehnen. Zeitnah sollen die Spielwarte des Verbandes, der Kreise und die Jugendvertreter in Abstimmung mit dem Präsidium über die weiteren Schritte beraten, die nach der nun verlängerten Pause zu gehen sind.

Sollte im Dezember doch wieder Kontaktsport zugelassen werden, können Vereine, die in der Zeit Nachholspiele oder Trainingsspiele abhalten wollen, auf den HVN zukommen, um für diese Spiele eine offizielle Ansetzung zu erhalten. Nachgeholt werden sollen jedoch nur Spiele, die an den ursprünglichen Spieltagen bis zur Unterbrechung am 22. Oktober angesetzt waren.

TK-Vorsitzender Michael Girbes ist zurückgetreten

Indes sorgte der Rücktritt des Präsidium-Mitglieds Michael Girbes für Unruhe innerhalb des HVN. Der Vorsitzende der Technischen Kommission legte sein Amt, welches er seit 2007 innehatte, am 30. Oktober aufgrund von Unstimmigkeiten nieder. Als TK-Vorsitzender im Handballkreis Wesel steht er aber weiterhin zur Verfügung. „Es gab sicherlich Unstimmigkeiten und Dinge, die Herr Girbes anders gesehen hat, als andere Mitglieder“, äußerte sich Wittgens zurückhaltend. Den Rücktritt habe er per Rundbrief über WhatsApp erhalten.

„Ich möchte als Präsident nicht spekulieren. Ich habe keine Probleme mit ihm und arbeite im Handballkreis Wesel auch noch mit ihm weiter. Es gab wohl mehrere spieltechnische Meinungsverschiedenheiten und es müssen viele Tröpfchen gewesen sein, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Es sind von ihm auch Dinge in den Raum gestellt worden, die nicht haltbar sind“, so Wittgens, der in der nächsten Zeit noch einmal das Gespräch mit Girbes suchen möchte.

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