Ruhrgebiet. Bundes- und Landesregierungen haben einen Sport-Lockdown ab dem 2. November beschlossen. Ab Anfang November ist nur noch Individualsport erlaubt.

Der Sport ruht. Das haben die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen. Ab dem 2. November greifen die neuen Maßnahmen.

Der Freizeit- und Amateursportbetrieb auf und in allen öffentlichen Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbädern sowie in Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen kommt ab dem 2. November zum erliegen. Erlaubt ist nur noch der Individualsport, alleine, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand.

Maßnahmen sollen bis Ende November gelten

Darüber hatten die Kanzlerin und die Regierungschefs der Länder am Nachmittag in einer Telefonschalte beraten. Zunächst sollen die Maßnahmen bis Ende November gelten, nach zwei Wochen soll erneut beraten werden.

Für den Amateur- und Breitensport hat das weitreichende Konsequenzen. Der komplette Trainings- und Spielbetrieb ruht, in den Ligen werden sich zahlreiche Nachholspiele ansammeln. Auf die Verbände wird in den kommenden Tagen entsprechend viel Arbeit zukommen.

Kontakte müssen um rund 75 Prozent reduziert werden

„Wir haben uns gefragt, wo können wir neben dem privaten Bereich noch Kontakte einschränken. Und da sind wir in den Freizeitbereich gegangen. Für 75 Prozent der Infektionen wissen wir nicht, woher sie kommen“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ergänzte: „Es ist nicht entscheidend, ob ein Verein ein Hygienekonzept hat oder der Abstand eingehalten werden kann, wie beispielsweise in einem Fußballstadion.“ Es gehe darum, die Gesundheitsämter zu entlasten. Insgesamt müssten rund 75 Prozent der Kontakte reduziert werden, sagte Merkel.

Fußballer in Westfalen stellen den Spielbetrieb ein

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat am Mittwochabend erste Konsequenzen gezogen und die Saison ausgesetzt. Schon der für Donnerstag angesetzte Spieltag in der Oberliga findet nicht mehr statt. Betroffen davon sind alle Meisterschafts-, Pokal- und Freundschaftsspiele. Zudem empfiehlt der FLVW, den Trainingsbetrieb ebenfalls sofort einzustellen.

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„Im Vordergrund stehen jetzt die Gesundheit, die Vermeidung von Kontakten sowie die Unterbrechung von Infektionsketten. Wie im Frühjahr möchte und wird der Fußball seinen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten“, bekräftigten die FLVW-Funktionsträgerinnen und -träger unisono.

Schon seit Montag, das hatte bestätigt Manfred Schnieders, FLVW-Vizepräsident, bestätigt, seien die Verantwortlichen innerhalb des FLVW im Austausch gewesen und hätten auf die Entscheidung der Politik gewartet.

Nachholspiele machen Fußballverband Niederrhein noch keine Sorge

Dabei, so Schnieders, sollten zunächst die Entscheidungen aus der Bund-/Länder-Runde diskutiert werden. Wie genau es weitergehe, dürfte aber erst am Donnerstagmorgen entschieden werden: „Wir wollen erst noch abwarten, welche Signale wir vom Land NRW bekommen.“

Gleiches gilt für den Fußballverband Niederrhein. Auch hier waren am Mittwochabend keine Entscheidungen gefallen. „Für uns Fußballer ist diese Entscheidung sehr bitter, gerade weil wir mit der Situation sehr verantwortungsvoll umgegangen sind“, sagte der Vorsitzende des Verbandsfußballausschusses Wolfgang Jades.

Er habe aber Verständnis und betonte: „Wir haben 95 Prozent der Spiele bisher durchbekommen. Wenn es bei den vier Wochen bleibt, ist es nicht so schwierig, die Spiele nachzuholen.“ Alles was bis zum kommenden Samstag noch gespielt werden kann, soll soweit wie möglich gespielt werden.

Handballverband Niederrhein hatte Pause schon verkündet

Bereits gehandelt hatte der Handballverband Niederrhein. Bis einschließlich zum 15. November ruht dort der Spielbetrieb, am 21. und 22. November wäre wegen des Totensonntags sowieso nicht gespielt worden. Diesbezüglich ändert sich also erst einmal nicht viel für die Handballer am Niederrhein – lediglich der Spieltag am 28. und 29. November fällt zusätzlich aus.

Im Handballverband Westfalen (HVW) hatten sich die Vereine des Kreises Industrie zuletzt für eine Unterbrechung ausgesprochen, in den höheren Ligen wird noch gespielt. „Wenn Bundes- und Landesregierung sagen, es wird nicht mehr gespielt, dann spielen wir nicht mehr. Wir haben bis zum 30. Juni Zeit, um die Saison zu beenden, das sind noch sieben Monate“, sagt Wilhelm Barnhausen, Präsident des Handballverbands Westfalen.

Gruppeneinteilung kommt dem Verband Westfalen entgegen

Schon bei der Gruppeneinteilung vor der Saison hatte der HVW sich auf eine mögliche Unterbrechung vorbereitet: „Wir haben in den Verbands- und Landesligen extra mehr Staffeln eingeführt, dadurch sind die Mannschaften räumlich näher zusammen, so dass es möglich sein sollte, auch in der Woche Spiele auszutragen. Vielleicht kann auch in den Osterferien gespielt werden. Damit werden sich, wenn von der Politik Entscheidungen getroffen worden sind, unsere Spieltechniker beschäftigen.“

Das sagen die Vereinen in den einzelnen Städten: