Marcel Dronia. In Rellinghausen peilt der VfB Speldorf den dritten Saisonsieg an. Die Schwächephase bei Genc Osman soll lehrreich für den weiteren Verlauf sein.

Über die Aussagekraft einer Tabelle nach dem dritten Spieltag lässt sich trefflich streiten. Dem ESC Rellinghausen und dem VfB Speldorf wird es egal sein. Sie bestreiten am Sonntag (15 Uhr, Manfred-Scheiff-Stadion) das erste kleine Spitzenspiel der Fußball-Landesliga.

Es ist das Duell des Dritten beim Vierten. Beide Mannschaften haben zwei der ersten drei Spiele gewonnen. Der ESC Rellinghausen musste sich nur dem aktuellen Tabellenzweiten Überruhr geschlagen geben, der VfB Speldorf nur zum Start dem Spitzenreiter Klosterhardt.

VfB Speldorf: Zwölf Tore aus den letzten beiden Spielen

Die Speldorfer kommen mit dem Selbstvertrauen von zwölf Toren aus den letzten beiden Partien an die Rellinghauser Straße. Sie haben aber auch gesehen, dass Nachlässigkeiten in der Landesliga quasi verboten sind. Beinahe hätte der VfB vor Wochenfrist bei Genc Osman einen 4:1-Vorsprung noch aus der Hand gegeben. Am Ende rettete ihn das Tor zum 5:3-Endstand.

Diese Phase war freilich auch noch einmal Thema in der Trainingswoche. „Die Jungs haben glaube ich selbst gemerkt, dass es so einfach nicht geht“, sagt Trainer Dirk Roenz.

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Beim SV Genc Osman zu früh abgeschaltet

Große Erklärungen seitens des Speldorfer Staffs waren aber gar nicht mehr notwendig. „Wir haben eine erfahrene Truppe. Die Spieler wissen selber, dass sie da vielleicht zu früh einen Gang rausgenommen haben“, so der Coach.

Dass die Grün-Weißen nun auch in Rellinghausen auf Sieg spielen wollen, überrascht nicht. „Wir müssen den Kampf annehmen, wie eigentlich in jedem Spiel“, fordert Roenz.

Zwei Speldorfer führen die Torschützenliste an

Er hat seine Truppe auf einen kleinen Kunstrasenplatz eingestellt. „Solche Plätze sind immer schwer zu bespielen, ich kenne das ja noch aus 07“, erklärt der VfB-Coach. Ansonsten sind die Rellinghauser für ihn ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. Auch er wird in der Chronik gesehen haben, dass der ESC nicht nur seit 2007 durchgehend in der Landesliga vertreten ist, sondern dort auch immer im gesicherten Mittelfeld landete.

Konnte sich der VfB vor allem in der letzten Saison nur selten für seinen Aufwand belohnen, läuft es jetzt zu Saisonbeginn vor allem in der Offensive rund. Vor allem die beiden Routiniers Athanasios Tsourakis (30) und Ercan Aydogmus (41) stechen mit ihren Toren und Vorlagen bislang heraus. „Ercan weiß, wo das Tor steht. Er macht das schon seit mehr als 20 Jahren. Selbst ich habe noch gegen ihn gespielt“, sagt Dirk Roenz und lobt vor allem die „bombastische Einstellung“ des 41-Jährigen.

Jede Menge Erfahrung auf dem Platz

„Aber es sind ja nicht nur die zwei“, betont Roenz. Auch mit Philipp Bartmann, Dennis Terwiel und Maximilian Fritzsche steht jede Menge Erfahrung bei den Speldorfern auf dem Platz. „Dazu kommen die ganzen Jungs, die Mitte 20 sind, wie ein Janis Timm“, zählt Roenz auf. Und zu guter Letzt noch die ganz Jungen, die gerade erst aus der A-Jugend gekommen sind.

„Es ist sehr schwierig, diesen Jungs zu sagen, dass sie auch nach einer starken Trainingswoche nicht spielen“, erläutert Roenz sein aktuelles Dilemma angesichts von 24 einsatzfähigen Spielern. Nur Marvin Hohensee wird weiterhin aufgrund eines Bänderrisses nicht zur Verfügung stehen.

Aus diesem Grund wird beim VfB aber nur in den allerseltensten Fällen dieselbe Mannschaft auf dem Platz stehen wie in der Vorwoche. „Wir werden auch diese Woche wieder ein- oder zweimal rotieren“, erklärt der Linienchef, der damit versucht, alle Spieler bei Laune zu halten.

Regelmäßige Unterstützung des VfB II

Zudem sollen regelmäßig Spieler aus der ersten Mannschaft die in der Kreisliga B spielende Reserve unterstützen. „Wir sind beim MSV 07 schon gut mit diesem System gefahren und bisher hat es hier auch ganz gut funktioniert. Wenn die Jungs das annehmen, bin ich sehr optimistisch“, sagt Roenz. Zurzeit herrscht eitel Sonnenschein beim VfB Speldorf.

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