Saarn. Nach dem ersten Sieg, kehrt bei Tuspo der Kapitän zurück. Gegen den Duisburger FV will Saarn nachlegen - mit einer neuen defensiven Ordnung.
Als am vergangenen Sonntag gegen 17 Uhr der Abpfiff ertönte, war die Befreiung groß bei den Fußballern von TuSpo Saarn. Soeben hatte der Aufsteiger mit einem 5:2 über den Heisinger SV den ersten Sieg in der Bezirksliga eingefahren und somit den Bock umgestoßen, nach zuvor herben Niederlagen gegen RuWa Dellwig und Essen-Schönebeck. „Die Erleichterung war schon da“, gab Saarns Co-Trainer Christian Werle zu.
- RuWa erteilt dem TuSpo Saarn eine Lehrstunde
- Elfmeter wird bei 2:5-Niederlage zum Knackpunkt
- TuSpo Saarn freut sich auf seine Rückkehr nach zwölf Jahren
- 5:2 - TuSpo Saarn holt den ersten Dreier in der Bezirksliga
Sein Team macht aktuell einen Lernprozess durch, muss sich noch an die neue Spielklasse gewöhnen. „Wir kommen aus der Kreisliga A und haben da in den vergangenen Jahren immer um den Aufstieg gespielt. Daher sind wir ein wenig erfolgsverwöhnt gewesen, hatten wenig zu meckern“, so Werle.
Nun aber sei das „ganze Drumherum viel größer geworden. Das merken auch die Spieler. Man muss lernen, wann eine Niederlage einfach mal wegzustecken ist, ohne sie zu hoch zu hängen. Wie gegen Ruwa zum Beispiel Das ist schwierig für eine erfolgsverwöhnte Mannschaft“, so Werle.
TuSpo Saarn spielte gegen den Heisinger SV das erste Mal mit einer Viererkette
Der Druck, der also vor allem aus dem eigenen Anspruch heraus wächst, war nach den zwei Niederlagen zum Start schon hoch. Das Gefühl, mit dem Heisinger SV nun einem Gegner auf Augenhöhe zu begegnen, den man zwingend schlagen muss, um nicht mit dem Rücken zur Wand zu stehen, vorhanden. „Zum Glück haben sich die Jungs dann belohnt“, blickt Werle zurück.
Auch interessant
Dass dies gelang, hatte auch mit einer taktischen Umstellung zu tun. Statt wie in den ersten beiden Partien mit einem 3-5-2-System zu starten, formierte sich Saarn gegen Heisingen im 4-4-2. Statt des Systems, mit dem Tuspo zum Aufstieg stürmte, also eine defensivere Variante. Bei zuvor 13 Gegentoren in zwei Partien wohl aber eine zwingend nötige Veränderung.
Bessere Abstände, weniger Schnittstellenpässe
„Man muss klar sagen, dass die erfahrenen Teams wie Ruwa und Schönebeck unser System ausgenutzt haben. Wir wollten es tief stellen, um defensiv zur Fünferkette zu werden. Das Zusammenspiel hat aber einfach nicht gepasst. Die Jungs mit Erfahrung sehen das, da sind wir mit unserer Unerfahrenheit nicht gegen angekommen“, sagt Werle. Im 4-4-2 hingegen hätten die Abstände besser gepasst und die Schnittstellenpässe hätten nicht mehr die ganze Abwehr entblößt.
Deshalb wird wohl auch beim anstehenden Spiel gegen den Duisburger FV 08 (Sonntag, 15.15 Uhr, Mintarder Straße 45) wieder eine Viererkette in grün und weiß auflaufen, auch wenn Werle, der den frisch am Knie operierten Thomas Stedter vertreten wird, betont: „Wir wollen variabel bleiben und können auch wieder offensiv umstellen auf das 3.5-2. Das können die Jungs im Schlaf.“
Gegen den Duisburger FV bekommen einige Spieler „Spezialaufgaben“
Die Duisburger, die sechs Punkte in den ersten drei Partien holten, schätzt der Trainer als „spielstark und laut auf dem Platz“ ein. Mit deren Coach Dirk Pusch steht zudem ein alter Bekannter an der Seitenlinie, trainierte er doch auch schon in Saarn, beim VfB Speldorf und beim SV Rot-Weiß Mülheim. „Wir kennen die gut und wollen uns gut verkaufen.
Ein paar Spieler werden kleine Spezialaufgaben bekommen. Wir wissen was kommt, haben aber Respekt vor 08. Wir sind Aufsteiger und werden in fast jedem Spiel erst einmal Außenseiter sein“, so Werle.
Rückkehr von Marcel Spennhoff ist wichtig für TuSpo Saarn
Verzichten muss er dabei auf die Stürmer Marius Stoltenberg und Jörn Mühlenbrock sowie auf die Sechser Marcel Remmen (alle Urlaub) und Dennis Schlee, der als Polizist Dienst hat. Dennoch sagt Werle, dass er die „Qual der Wahl“ hat. Denn mit Sven Mehler und vor allem Kapitän Marcel Spennhoff haben sich zwei Akteure wieder fit gemeldet.
Werle: „Marcel hat die Woche zwei Mal trainiert und ist wieder im Kader. Seine Rückkehr ist gerade mental wichtig, selbst wenn er nicht spielen sollte. Er ist ein riesen Rückhalt für das Team und ein Mentalitätsmonster. Wenn er dabei ist, gibt das immer einen Schub.“
Mehr Nachrichten aus dem Mülheimer Sport gibt es hier.