Mülheim. Die Hinrunde des HTC Uhlenhorst hatte Licht und Schatten. Kapitänin Maike Schaunig zieht ein selbstkritisches Fazit und sieht Luft nach oben.

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Damen des HTC Uhlenhorst in der abgelaufenen Feldhockey-Hinrunde. Nach elf von 16 Spielen liegen die Mülheimer auf dem fünften Rang in ihrem Pool – und müssten damit um den Verbleib in der Liga spielen. Statt wie erhofft in den Play-offs um das Final Four zu kämpfen. Kapitänin Maike Schaunig ist trotzdem nicht unzufrieden.

Mit Moses Lodarmasse übernahm ein neuer Trainer die Uhlenhorster Damen vor der Saison. Das Ziel: Unter die besten vier in der Staffel kommen und damit das Ticket für die Play-offs lösen. Nach der Hinrunde haben die Mülheimer elf Punkte auf dem Konto – genau so viele wie der Dritte aus Rüsselsheim. Allerdings: Unter anderem im letzten Hinrundenspiel in München (0:1) ließ der HTCU Punkte liegen.

Neues Pressing erfordert viel Laufbereitschaft

„In dem Spiel waren wir immer einen Schritt zu spät, haben vielleicht nicht das investiert, was wir hätten investieren müssen“, sagt Maike Schaunig. Die Schwierigkeiten liegen dabei auch im von Moses Lodarmasse neu implementierten Spielsystem. Neben der gewohnten Raumdeckung lässt der Niederländer auch im eins-gegen-eins verteidigen.

Die Neuerungen konstant abzurufen ist den Mülheimerinnen in der Hinrunde nicht gelungen. Die Mannschaft schien Anpassungsschwierigkeiten an das neue System zu haben – mittlerweile findet sie sich immer besser.

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Defensive steht, Offensive hat Luft nach oben

„Wir stehen lieber im Raum, vielleicht auch, weil wir uns da nicht so viel bewegen müssen“, mahnt Maike Schaunig an. Und schiebt nach: „Wenn wir voll hinter dem neuen System stehen und Gas geben, dann funktioniert es.“ So gesehen im Spiel gegen den Harvestehuder THC, das die Uhlenhorsterinnen mit 4:2 gewannen.

Olympiaqualifikation

Am kommenden Wochenende trifft Maike Schaunig mit der Nationalmannschaft in Mönchengladbach zweimal auf Italien. In den beiden Duellen geht es um das Ticket für die Olympischen Spiele. Am Samstag beginnt das Spiel um 16 Uhr, am Sonntag steigt das Rückspiel. Anstoß ist um 14 Uhr.

Nach ihrem EM-Aus gehört die Verteidigerin nun wieder zum Kader von Bundestrainer Stefan Kermas. „Ich möchte mein großes Ziel Tokio erreichen“, so Schaunig.

Deshalb wird sie auch nicht in der Halle spielen, sondern auf Lehrgänge mit dem Nationalteam fahren. Unter anderem nach Argentinien.

Dazu kamen Probleme mit der Chancenverwertung. Gerade einmal 15 geschossene Tore sind der fünftschlechteste Wert in der Liga. „Nach der vergangenen Saison wussten wir, dass wir viel in die Defensivarbeit investieren müssen. Offensiv ist es nun aber nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir hatten viele Ecken, müssen aber dringend mehr Tore schießen“, sagt Maike Schaunig.

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Frischer Wind tut Uhlenhorsterinnen gut

Von dem Weg, den die Uhlenhorsterinnen mit ihrem neuen Trainer eingeschlagen haben, ist sie überzeugt. Als verlängerter Arm des Niederländers tauscht sie sich mit dem Coach regelmäßig aus. „Ich glaube, es hat uns abgesehen von den Ergebnissen gut getan, etwas neues kennenzulernen. Der frische Wind und die neuen Trainingsinhalte bringen uns weiter. Viel hängt nun davon ab, wie wir es auf dem Platz umgesetzt bekommen“, sagt die 23-Jährige.

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Nach der Hallensaison, die Schaunig nicht spielen wird, da sie auf Lehrgängen mit der Nationalmannschaft unterwegs ist, wollen die Uhlenhorsterinnen daran arbeiten. Um den Sprung in die Play-offs noch zu schaffen und die erste Saison mit dem neuen Trainer zufriedenstellend abzuschließen.