Der HTCU Mülheim landet den zweiten Sieg am Wochenende. In Überzahl entscheiden die Uhlen die packende Partie. Der Unterschied war einfach.

Erschöpfung, Stolz, vor allem aber Erleichterung standen den Aktiven des HTC Uhlenhorst ins Gesicht geschrieben nach dem 7:2-Erfolg über den HTC Harvestehude: „Das war dringend nötig“, meinte Doppeltorschütze Malte Hellwig froh und Trainer Omar Schlingemann sagte: „Das war genau das, was wir wollten – und was wir brauchten.“ Mit einem 10:1 über den Großflottbeker THGC und einem 7:2 gegen Harvestehude setzten die Uhlen ein dickes Ausrufezeichen – an sich selbst und an die Konkurrenz.

Im Gegensatz zu den am Samstag komplett chancenlosen Flottbekern war der Harvestehuder THC am Sonntag ein Gegner auf Augenhöhe, der sich ein packendes Duell mit dem Deutschen Meister aus Mülheim lieferte. Der Unterschied? „Wir haben die Tore gemacht“, brachte es Omar Schlingemann nachher auf den Punkt.

Torwart Küppers hält die Führung fest

Auch er machte den Unterschied: Timm Herzbruch war vor allem in der Schlussphase, als der HTCU kontern konnte, nicht mehr aufzuhalten und  belohnte sich mit seinem Treffer zum 6:1.
Auch er machte den Unterschied: Timm Herzbruch war vor allem in der Schlussphase, als der HTCU kontern konnte, nicht mehr aufzuhalten und belohnte sich mit seinem Treffer zum 6:1. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Von Beginn an war Uhlenhorst gut und gefährlich, kam von der Grundlinie in den Kreis, Timm Herzbruch und Co. schossen zunächst aber mehr Hamburgs Keeper warm, vergaben auch zwei kurze Ecken. Malte Hellwigs Tor nach sechs Minuten wurde nicht gegeben – und dann wurde es auf der anderen Seite brenzlig.

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Erst Ferdinand Weinke mit einer Balleroberung in letzter Sekunde, dann zwei gute Paraden von Lennart Küppers – sonst wäre hier Hamburg in Führung gegangen. So machten es dann doch die Uhlen: Malte Hellwig traf nach 12 Minuten zum zweiten Mal aus kurzer Distanz, diesmal zählte das Tor. Und wenige Sekunden vor der erste Pause legte er das zweite drauf, ging mit Tempo fast unbedrängt in den Kreis, zog knallhart flach ab – 2:0.

Das war auch der Halbzeitstand, vor allem, weil Küppers zweimal stark nach Kurzen Ecken hielt. Und als er dann im Nachschuss geschlagen war, rettete Tobias Matania, der den Ball für seinen Torwart auf der Linie stoppte – die teil spektakulären Abwehraktionen der Uhlen sorgten in Hälfte eins für das lautere Zuschauer-Raunen im Waldstadion. Aber nach der Pause legte dann die Offensive nach.

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Uhlenhorst mit drei Spielern mehr auf dem Feld

Zwar verkürzte Harvestehude in der 36. Minute nach Kurzer Ecke, Ende des dritten Viertels implodierte der HTHC aber: Erst sah Kapitän Xaver Hasun die Grüne Karte, weil er sich über einen Schiedsrichterpfiff beschwerte.

Die folgende Kurze Ecke verwandelte Lukas Windfeder zum 3:1, innerhalb von 90 Sekunden danach bekam erst Hamburgs Spooner Gelb und zehn Minuten Strafe für ein Foulspiel, wegen ständigen Reklamierens kamen Gelb und fünf Minuten gegen die Bank obendrauf – beide Seiten waren immer wieder unzufrieden mit dem Schiedsrichter, aber Hamburg dazu undiszipliniert.

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Für einige Angriffe stand Uhlenhorst so im Elf-gegen-Acht auf dem Platz, mehrere Minuten im Elf-gegen-Neun. „Dafür haben wir unsere Strategien“, meinte Schlingemann. Auch wenn er die nicht optimal umgesetzt sah, schlug sein Team zu: Moritz Ludwig bediente Malte Hellwig im Kreis, der aus der Drehung zum langen Pfosten schlug, wo Tom Hiebendaal auf 4:1 stellte.

Uhlen kontern Harvestehude aus

Jan Schiffer im Nachschuss nach einer tollen Herzbruch-Einzelaktion (48.), Herzbruch per Siebenmeter, nachdem er vorm leeren Tor gefoult worden war (58.) und Niklas Bosserhoff im Konter 13 Sekunden vor Schluss stellten auf 7:2 (der HTHC hatte zwischendurch eine kurze Ecke verwandelt).

„So eindeutig war es nicht“, fand Omar Schlingemann das Ergebnis zu hoch, aber egal: Genau dieses Wochenende wollten, genau dieses Wochenende hatte sein Team gebraucht. Der HTC Uhlenhorst Mülheim ist in der Bundesliga wieder voll im Rennen.

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