Mülheim. Vielerorts gilt der SV Heißen als einer der Favoriten in der Fußball-Kreisliga A. Nur in Heißen nicht. Dabei hat der SVH an Erfahrung gewonnen.

Wer sich in Mülheim und Duisburg nach den Favoriten für die kommende Kreisliga-A-Saison umhört, der wird schnell den Namen SV Heißen zu hören bekommen. Logisch, die Mülheimer waren im vergangenen Jahr Zweiter und haben sich eher verstärkt als verschlechtert. Nur in Heißen selbst hören sie diese Vorschusslorbeeren nicht gerne.

„Ja, wir hatten eine gewisse Frühform“, sagt Co-Trainer Frank Wälscher und spielt darauf an, dass der SVH die ersten sechs Spiele allesamt zu Null gewann, es folgte der zweite Sieg über den Landesligisten VfB Speldorf. Laut Wälscher waren aber auch Duelle gegen B-Ligisten dabei, in denen das Ergebnis stimmte, die Leistung aber ausbaufähig war.

Auch interessant

Personalnot zum Ende der Vorbereitung

Zudem zeigt die Kurve zuletzt nach unten. Der Vorjahreszweite ist plötzlich personell gebeutelt, musste sogar ein Blitzturnier absagen. „Wir haben momentan zehn Mann beim Training, die Spielweise in Vorbereitungsspielen ist teilweise erschreckend“, findet Trainer Fabian Eins. „Es kommt einfach auf den ersten Spieltag an“, sagt auch sein Co-Trainer. Bis dahin könnte es vor allem für Luca Salini und Asil Gerim eng werden.

Dennoch werden die meisten Kontrahenten den SVH zumindest als Mitfavorit benennen. Was macht das mit einer Mannschaft? „Gar nichts“, sagt Frank Wälscher. „Denn alle Spieler waren beim MWB-Cup-Finale dabei“. Das verlor der SVH gegen eine verstärkte zweite Mannschaft des VfB Speldorf. Im Nachhinein ein Segen für die Schwarz-Roten, um auf dem Boden zu bleiben. „Hier braucht keiner abheben, die Geschichte ist nicht einen Millimeter ein Selbstläufer“, betont Wälscher.

Auch interessant

Verein hat das richtige Augenmaß

Auch vom Verein spürt er dahingehend Unterstützung und das gesunde Augenmaß. „Wir sind immer noch ein Fusionsverein und es freuen sich alle über Spieler, die über mehrere Jahre da sind“, so der Co-Trainer. In dieser Hinsicht konnte die sportliche Leitung in diesem Sommer punkten. Von den Leistungsträgern der vergangenen Saison verlor der SVH nur Adrian Goj, Igor Kobuszewski und Hendrik Nießing, nachdem zwölf Monate zuvor ein halbes Dutzend in die Bezirksliga gewechselt war. „Wir werden uns schneller einspielen als in den letzten Jahren“, glaubt Trainer Eins.

Bei den Neuzugängen setzten die Heißener vor allem auf Erfahrung. „Eine Eigenschaft, die uns zuletzt immer gefehlt hat“, sagt Eins. Mahmoud Ibrahim (35), Mohamed Mharchi (31), Philipp Wypler (30), Steven Tonski (28) und Umut Akpolat (28) bringen eine gewisse fußballerische Reife mit. Dazu kommen Rückkehrer Asil Gerim (21) und Eugene Asamoah (19). „Wir haben gute Qualität dazu bekommen“, sagt Wälscher. Fabian Eins betont aber, dass die Zugänge in Sachen Intensität und taktischen Ansprüchen noch einmal mehr gefordert werden. „Wer das durchzieht, kann viel mitnehmen“, sagt er.

Der Kader des SV Heißen

Tor: Lars Gajewski, Sebastian Rieb, Kristian Rudnik

Abwehr: Abdul Agirman, Eugene Asamoah, Nico Becker, Ziad El Kabbout, Luca Salini, Eric Schweers, Jan Vielhaber, Mario Wieck, Marvin Wolters

Mittelfeld: Umut Akpolat, Leon Beeke, Mehdi Didar, Asil Gerim, Lucas Manis, Mohammed Mharchi, Burak Özkara

Angriff: Lukas Greef Mahmoud Ibrahim, Alperen Keskin, Steven Tonski, Sebastian van Ryn, Philipp Wypler

Trainerteam: Fabian Eins (Trainer), Frank Wälscher (Co-Trainer), Kurt Nauroschat (sportlicher Leiter)

SVH will für jeden Gegner unbequem sein

Mit den ebenso schnellen wie lernwilligen Spielern wollen die Mülheimer auf alle Spielsituationen reagieren können. „Es sollte für jeden Gegner richtig unbequem sein, gegen uns zu spielen, wenn wir unsere Waffen auspacken“, so Eins. Aufgrund der Vorjahresplatzierung und der Testspielergebnisse dürfte sich der SVH auf einige tiefstehende Gegner einstellen. „Von der Veranlagung haben wir eine klasse Truppe“, fasst Frank Wälscher zusammen.

Auch interessant

Eine Truppe, die sich vor anderen Mitfavoriten wie Wanheim, Saarn, Mündelheim oder der GSG Duisburg nicht allzu sehr verstecken muss. „Unser Anspruch bleibt weiterhin, maximal gegen den Ball zu arbeiten, ergänzt durch mehr Ballbesitz im letzten Jahr“, sagt Fabian Eins zum Thema Saisonziel.