Drei Mülheimer Bezirksligisten und ein Verein aus Duisburg wenden sich mit einem offenen Brief an den Fußballverband Niederrhein.

Die Einteilung der Ligen für die neue Fußballsaison traf vor allem bei den Bezirksligisten aus Mülheim auf wenig Begeisterung. Die drei Mülheimer Vertreter und der Duisburger Klub Viktoria Buchholz wehren sich nun mit einem offenen Brief an den Verband.

„Damit möchten wir unseren Unmut kundtun“, heißt es in dem Schreiben, dass die Vereinschefs Peter Hein (MSV 07), Christian Bär (SV Rot-Weiß), Celal Cetinkaya (MFC 97) und Manfred Helten (Viktoria Buchholz) unterschrieben haben. Die Klub-Bosse sind der Meinung, dass Begegnungen mit Teams aus dem Raum Bocholt ihren Vereinen in „vielerlei Hinsicht“ belasten würden,

Phänomen betrifft Bocholter ebenso

„Die große Entfernung zu den meisten unserer Gegner belastet unsere Vereine. Bei Entfernungen über 60 Kilometer hinaus ist damit zu rechnen, dass unsere Anhänger nur sehr vereinzelt mit der ersten Mannschaft zu Auswärtsspielen fahren. Dieses Phänomen betrifft ja nicht nur die Mülheimer Vereine, der Fall trifft ja auch für die Vereine aus Bocholt zu“, heißt es weiter. Daher gehen die Verantwortlichen von einem sehr viel geringeren Zuschaueraufkommen aus. „Unterstützung und damitverbundene gute Stimmung dürfte somit kaum zustande kommen. Aus unserer Überzeugung lebt Amateurfußball von diesen Attitüden und sichert somit nicht zuletzt den Nachwuchs für unseren Sport“, schreiben die vier Vereine in ihrem Brief.

Auch interessant

Auch den Hinweis auf dadurch eventuell fehlende Einnahmen lässt das Quartett nicht aus, stellt aber vor allem die langen Fahrzeiten in den Vordergrund. „Alle Beteiligten sitzen einen Großteil des (Familien-)Sonntags im Auto, was nicht nur der Umwelt, sondern vielmehr auch vermehrt dem Familienfrieden schaden dürfte.“

Wenig Aussicht auf Erfolg

Abschließend stellen die vier Klubs die Bitte, „die Gruppeneinteilung unter Berücksichtigung aller Beteiligten im Sinne des Amateurfußballs zu überdenken“ - wohl wissend, dass dieser Aufruf kaum Erfolg haben dürfte. Denn in der Spielordnung heißt es, dass die Ligeneinteilung nicht anfechtbar ist. „Wir wollten trotzdem nicht alles auf uns sitzen lassen, sondern unseren Unmut kundtun“, erklärt der MSV-Vorsitzende Peter Hein, der sich als Initiator der Aktion beschreibt.