Mülheim. Nach dem dritten Rang in der Vorsaison liebäugelt der MSV 07 mit dem Aufstieg. Trainer Dirk Roenz äußert sich bei den Zielen aber zurückhaltend.
Der dritte Platz aus der Vorsaison sorgt für eine neue Erwartungshaltung beim Mülheimer Spielverein 07. Trainer Dirk Roenz versucht die Euphorie ein wenig zu bremsen. Auch weil zwei Verletzungen seine Pläne durchkreuzen.
Drei Punkte fehlten am Ende der vergangenen Spielzeit zum zweiten Platz. Gerne hätte der MSV schon in diesem Sommer via Relegation den Aufstieg in die Landesliga gefeiert, wie es schließlich die SpVgg Steele tat. Mit einem nicht verschlechterten Kader formulieren die Verantwortlichen die Ziele unterschiedlich klar.
Vereinschef Peter Hein wird am deutlichsten
Am deutlichsten wird Vereinschef Peter Hein. „Wir wollen schon aufsteigen“, sagt der. Sein sportlicher Leiter Christian Reck verrät, dass der Verein „kurz- oder mittelfristig gerne eine Liga höher spielen“ möchte. Trainer Dirk Roenz beschränkt sich vorerst auf das Ziel „oben mitspielen“. Seine Elf wolle ihr Spiel weiter verbessern. „Wenn wir noch in der gleichen Gruppe spielen würde, sähe das noch etwas anders aus“, sagt Roenz. Aber nun bekommt es seine Mannschaft mit vielen neuen Gegnern zu tun.
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Der Verein war über diese Einteilung nicht gerade begeistert. Gleich mehrere Male muss der MSV allein nach Bocholt. 65 Kilometer hin, 65 Kilometer zurück. Trainer Dirk Roenz, in Mülheim eigentlich nur „Mütze“ genannt, versucht das Positive zu sehen. „Wir spielen zwar auf vielen großen Rasenplätzen, die Mannschaften haben aber teilweise gut ausgebildete holländische Spieler dabei und werden Fußball spielen wollen. Das kommt vielleicht ein Stück weit entgegen“, so der Coach.
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„07er“ wollen selbst das Spiel machen
Denn der MSV ist kein Team, dass sich hinten reinstellt. „Wir haben schon den Anspruch, das Spiel zu machen“, betont Roenz. Mit 88 Toren war die Offensive schon in der letzten Saison das Prunkstück. Hier wollen die Mülheimer noch ein wenig unabhängiger von den Toren ihres Goalgetters Pascal Roenz werden. Er traf 31-mal. Neben Valentin Markic (13) und Benjamin Kuhlewey (9) sollen gerne noch mehr Spieler in den Bereich der Zehn-Tore-Marke (oder darüber hinaus) kommen.
Der Kader des MSV 07
Tor: Philipp Giordani, Nils Hense, Timo Schunk
Abwehr: Benjamin Käsch, Fabian Nagel, Ruben Nipken, Oliver Ognjanovic, Joel Schoof, Pascal Wickert, Jan Zuweis
Mittelfeld: Argjent Emrula, Blerim Hysenlekaj, Lennard Kaiser, Benjamin Kuhlewey, Imran Ömür, Philipp Reis, Tobias Schmidt
Angriff: Kevin Karczewski, Valentin Markic, Pascal Roenz, Christopher Weißfloh, Alexander Zachries
Trainerteam: Dirk Roenz (Trainer), Andreas Grande (Co-Trainer), Jürgen Wirsching (Torwarttrainer), Volker Jopen, Maximilian Bischoff, Jörg Weinbach (Betreuer), Matthias Koller (Physiotherapeut)
Hinten verstärkte sich der Spielverein schon im Winter mit Joel Schoof und Jan Zuweis, legte nun mit Ruben Nipken (Rellinghausen) und Pascal Wickert (Königshardt) nach. Beide sind 28 und mit Landesliga-Erfahrung ausgestattet. „Wir haben jede Menge neue Erfahrung dazu bekommen“, sagt auch der Trainer. Er schließt dabei auch Winter-Neuzugang Alexander Zachries ein, der zuvor in der Bremer Oberliga gespielt hat und dem MSV zur Saisonhälfte quasi zulief.
Schoof und Nipken verpassen den Saisonstart
Umso ärgerlicher, dass Joel Schoof (Rippenbruch) und Ruben Nipken (Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen) die ersten Saisonspiele wahrscheinlich verpassen werden. Philipp Reis steigt nach seinem Kreuzbandriss erst im nächsten Monat überhaupt wieder ein. Da sich Gero Hiegemann kurzfristig für einen Wechsel zum TuSpo Saarn entschied, suchen die „07er“ im Mittelfeld noch einen oder zwei Spieler. „Insgesamt sind wir aber mehr oder weniger eingespielt“, zählt der sportliche Leiter Christian Reck einen großen Vorteil auf.
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Gehalten werden die Spieler seiner Meinung nach längst nicht mehr nur über das Geld. Der MSV wirbt mit einem guten Rund-um-Paket. Nicht zuletzt auch mit der guten Kameradschaft. „Dass wir letztes Jahr so viele Spiele gedreht haben, hatte auch damit zu tun, dass der eine für den anderen rennt“, sagt Trainer Dirk Roenz. Dies dürfte auch in Zukunft wichtig sein, um die Ziele zu erreichen.