Mülheim. . Auf dem Sportplatz des 1. FC Mülheim und des SC Croatia ist seit zwei Wochen der Spielbetrieb gestört. Legionellen plagen die Vereine.

  • Spiele des 1. FC Mülheim und des SC Croatia sind in den letzten zwei Wochen ausgefallen
  • Probleme mit Legionellen sind auf der Sportanlage schon zum wiederholten Mal aufgetreten
  • Die Stadt hat die Arbeiten aber abgeschlossen und will die Anlage am Ende der Woche freigeben

Zum wiederholten Mal sind auf der Platzanlage des 1. FC Mülheim und des SC Croatia an der Styrumer Moritzstraße erhöhte Legionellenwerte in der Warmwasserversorgung festgestellt worden. Seit bald drei Wochen bleiben die Duschen kalt. Der 1. FC sieht sich von der Stadt im Stich gelassen, doch der sind die Hände gebunden.

„Das kommt ja fast jedes Jahr einmal vor“, erklärt Detlef Weides, Geschäftsführer der „Styrumer Löwen“. Seit bald drei Wochen seien sein Verein und der ebenfalls auf der Anlage beheimatete SC Croatia stark beeinträchtigt. Mehrere Meisterschaftsspiele sind an den beiden letzten Wochenenden abgesagt worden. „Nach dem Training duschen unsere Spieler kalt, aber das kann man ja Gästevereinen nicht wirklich zumuten“, sagt Weides.

Meist tritt das Problem vor allem im Sommer auf

Ungewöhnlich ist in seinen Augen der Zeitpunkt. Meist tritt das Problem vor allem in der Sommerpause auf, wenn wenig Bewegung in den Wasserleitungen stattfindet. Vermutlich würden aber bei mehr Proben noch mehr Legionellenfälle auftreten. Indirekt bestätigt das auch Ralf Wind vom Mülheimer Sportservice. „Immer wenn wir in älteren Gebäuden beproben, stellen wir häufiger erhöhte Legionellenwerte fest“, erklärt er.

Leider dauere der komplette Prozess mit Proben, Spülen und der thermischen Reinigung und Desinfektion mittlerweile drei bis vier Wochen. Das nervt freilich den Verein. „Wir bekommen überhaupt keine Rückmeldung, das ist eine sehr ärgerliche Situation, die Außenstehende leider nicht richtig nachvollziehen können“, erklärt der Geschäftsführer.

Mittlerweile sind die Arbeiten aber abgeschlossen, und die Anlage kann – bei positivem Ergebnis der Wasserprobe – Ende der Woche wieder in Betrieb genommen werden. Für Samstagnachmittag ist wieder ein Meisterschaftsspiel des 1. FC Mülheim in der Bezirksliga angesetzt.

Gebäude aus den 60er Jahren

Die Möglichkeiten der Stadt sind aber begrenzt. „Das Gebäude ist technisch auf dem Stand der 60er Jahre und hat ein nicht mehr zeitgemäßes Leitungsnetz mit vielen toten Leitungen, wo das Wasser stehen bleibt“, erklärt Ralf Wind und ergänzt: „Das Problem ist mit einem überschaubaren Betrag nicht zu händeln.“ Da die Stadt bekanntlich das Geld für einen Neubau nicht hat, bleibt jedesmal nur eine kurzfristige Lösung.

Bei einem anderen Projekt ist der 1. FC Mülheim ein Stück weiter gekommen. Seit einem halben Jahr wartet der Fußballverein auf die Zustimmung für eine 15 Meter lange Überdachung der Stehstufenanlage, die auf der am Eingang gelegenen Gerade errichtet werden soll. „Laut Ralf Wind ist die Genehmigung nun erteilt worden, und der Verein kann den Bauantrag stellen“.