Mülheim. . Er gilt als einer der führenden Legionellen-Experten. Prof. Martin Exner vom Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Uni Bonn hat z. B. den großen Fall 2013 im sauerländischen Warstein aufgearbeitet und ist jetzt auch mit dem (gestoppten) Ausbruch mit 16 Erkrankten im Evangelischen Krankenhaus Mülheim befasst. Der 66-Jährige sieht die Legionellen-Gefahr deutschlandweit „stark unterschätzt“ und warnt vor einem großen Investitionsstau.
Er gilt als einer der führenden Legionellen-Experten. Prof. Martin Exner vom Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Uni Bonn hat z. B. den großen Fall 2013 im sauerländischen Warstein aufgearbeitet und ist jetzt auch mit dem (gestoppten) Ausbruch mit 16 Erkrankten im Evangelischen Krankenhaus Mülheim befasst. Der 66-Jährige sieht die Legionellen-Gefahr deutschlandweit „stark unterschätzt“ und warnt vor einem großen Investitionsstau.
Das Problem im Mülheimer Klinikum: Im betroffenen Gebäudeteil sind Warm- und Kaltwasserversorgung bislang nicht getrennt. Das aber gilt als notwendig, um einer Ausbreitung von Legionellen übers Trinkwasser vorzubeugen. Temperaturen zwischen 35 und 55 Grad Celsius bilden ein Wohlfühlklima für Legionellen. Der betroffene Gebäudeteil war aber schon für 2018 zur Sanierung vorgesehen.
„Der Investitionsbedarf kommt auch auf andere Krankenhäuser zu“, mahnt Hygiene-Experte Exner. In vielen Kliniken, die oft über viele Jahrzehnte baulich gewachsen sind, ist der Investitionsstau so groß, dass er nur nach und nach abgearbeitet werden kann. Auch bei Hotels sieht Exner Nachholbedarf bei der Legionellen-Prophylaxe. Dem Mülheimer Krankenhaus bescheinigte der Experte gestern ein professionelles Krisenmanagement. U. a. durch die Installation von 1200 Filtern an Duschen und Wasserhähnen wurde der Ausbruch gestoppt.