Herne. Der BV Herne-Süd überwintert als Bezirksliga-Spitzenreiter, aber es gibt noch Luft nach oben. Tim Eibold ist mit Westfalia Hernes früherem Sportlichen Leiter Marcus Piossek im „Austausch“.
Mit neun Siegen, fünf Unentschieden und nur einer Niederlage aus 15 Begegnungen hat der BV Herne-Süd das Fußballjahr 2024 auf Tabellenplatz eins der Bezirksliga-Gruppe neun abgeschlossen. „Wir sind zufrieden“, sagt Tim Eibold. „Aber es hätten auch gerne noch ein paar Pünktchen mehr sein können“, fügt er schnell hinzu.
Am Kader der Gelb-Schwarzen wird sich in der Winterpause etwas verändern. Tolgahan und Tayfur Eren haben das Team bereits vor drei Monaten verlassen, zwei weitere Akteure könnten bis Vorbereitungsbeginn noch folgen. „Alle sind auf uns zugekommen und haben gesagt, dass sie mit ihrer Spielzeit nicht zufrieden sind. In einem so ausgeglichenen und stark besetzten Kader ist es normal, dass immer wieder Akteure unzufrieden sind“, erklärt der Sportliche Leiter.
Ein Kritikpunkt: Der BV Herne-Süd hat kein Spitzenspiel gewonnen
Diese Abgänge sollen dann auch adäquat ersetzt werden. Mit einem Defensivspieler aus der Landesliga, der vornehmlich als Außenspieler in der Viererkette eingesetzt wird, ist man sich bereits einig. Ein offensiver Außenspieler soll ebenfalls noch kommen und mit Ayoub Nouasse haben sich die Süder bereits im Oktober noch mal hochkarätig defensiv verstärkt. „Ein absoluter Top-Transfer. Sowohl menschlich als auch sportlich“, ist sich Tim Eibold sicher.
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Ob noch jemand kommt? Unklar. Mit Marcus Piossek, der Anfang der Woche seinen Abschied beim SC Westfalia Herne bekanntgab, ist Eibold „in einem regelmäßigen und freundschaftlichen Austausch“. Eibold wollte den Ex-Profi vor einigen Jahren bereits zu Wacker Obercastrop holen. Dieser entschied sich nach langem Hin und Her dann aber doch für einen Wechsel zum TuS Bövinghausen. „Wir hatten das gemeinsame Foto für die Bekanntgabe der Verpflichtung schon fertig“, lacht Eibold. Ob sie in Zukunft vielleicht noch mal an der Bergstraße zusammenkommen? „Er ist ein sehr interessanter Spieler“, so der Sportliche Leiter vielsagend.
17 neue Spieler und ein komplett neues Trainerteam hatten sich zum Trainingsauftakt im Juli an der Bergstraß getroffene. Schnell wurde klar, hier versammeln sich viele gute Kicker, aber auch viele Leitwölfte, die allesamt den Anspruch auf Spielzeit haben. „Das Trainerteam um Andre Fuchs hat das bisher alles unglaublich gut geregelt. Natürlich haben die ganzen Automatismen nicht sofort gegriffen, aber das ist völlig normal“, blickt der Sportliche Leiter auf den Saisonbeginn zurück.
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Zum Auftakt gab es deshalb auch zwei Unentschieden in Folge, doch mit der Verpflichtung von Dominik Hanemann wurden die Leistungen von Spieltag zu Spieltag besser und stabiler. Der Torjäger, der von den Sportfreunden Wanne nach Herne-Süd wechselte, ist zudem mit 15 Treffern aktuell der beste „Knipser“ der Liga.
Neben der Punkteausbeute zu Saisonbeginn hat Tim Eibold noch einen weiteren kleinen Kritikpunkt: „Wir haben kein Topspiel gewonnen“, sagt er. Gegen den FC Marokko und den SV Horst-Emscher gab es jeweils Unentschieden, gegen den FC 96 Recklinghausen setzte es die bisher einzige Niederlage, die aber direkt sehr deftig ausfiel. Mit 0:5 ging Herne-Süd in der Nachbarstadt unter.
„Ich rechne bis zum Saisonende auch mit einem Vierkampf um den Aufstieg. Vor allem den SV Horst-Emscher habe ich nicht abgeschrieben. Sie haben mit Benjamin Wingerter einen überragenden Trainer verpflichtet“, hat Eibold auch den Tabellenfünften, der aktuell sechs Zähler Rückstand hat, noch voll auf dem Zettel. „Die Liga ist aber insgesamt ausgeglichen. Auch Kirchhellen und der VfB Hüls waren gegen uns richtig gut“, lobt er zudem die Teams aus dem unteren Tabellendrittel.
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