Herne. Eishockey-Oberligist Herner EV droht früh den Anschluss an die Pre-Playoff-Plätze zu verlieren. Jetzt geht‘s nach Leipzig, dann kommen die Hannover Indians.
Auch nach sieben Gastspielen hat der Herner EV in der Fremde noch immer keine Punkte auf der Habenseite. An diesem Freitag steht um 20 Uhr bei den Icefighters Leipzig das vierte Auswärtsspiel in Serie an, bevor am Sonntag um 18.30 Uhr die Hannover Indians zum Gysenberg kommen.
Die ersten Saisonduelle mit den beiden Wochenendgegnern hat der HEV verloren, wobei das 1:3 am Pferdeturm weitaus akzeptabler rüberkam als das 0:2 gegen die Icefighters am Gysenberg. Während die Miners in Hannover zumindest gute Phasen hatten, ging gegen Leipzig gar nichts. In der Offensive überbot man sich gegenseitig an Harmlosigkeit und lediglich einem glänzend aufgelegten Finn Becker im Tor war es zu verdanken, dass es zumindest vom Ergebnis her bis kurz vor Schluss offenblieb.
Herner EV: Förderlizenzspieler aus Iserlohn sind nicht zu erwarten
HEV-Trainer Dirk Schmitz hatte sich schon nach diesem blutleeren Heimauftritt als ehrliche Haut erwiesen, nichts schöngeredet und auch die Einstellung des Teams kritisiert. Ähnlich fielen auch seine Resümees nach dem letzten Wochenende mit zwei Auswärtsspielen aus.
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Dabei wäre mit etwas mehr Mumm vor allem bei ersatzgeschwächten Rostockern mehr dringewesen als nur ein 1:3. Viel zu spät war der HEV aufgewacht und das stieß Dirk Schmitz sauer auf: „Kratzen und Beißen habe ich von uns erst in den letzten Minuten gesehen.“
Noch härter ging er mit seinem Team nach dem 2:9 in Tilburg ins Gericht, wo er erneut fehlenden Kampfgeist kritisierte und darüber hinaus sogar die Oberligareife einiger Akteure anzweifelte: „Der eine oder andere denkt, dass er noch beim Nachwuchs ist. Jeder Einzelne sollte sich hinterfragen, ob er bereit ist, Oberliga zu spielen.“ Dass nach den langzeitverletzten Verteidigern Justus Meyl und Hugo Enock auch noch Topscorer Samuel Eriksson erkrankt ausgefallen war, erwähnte der Herner Trainer nach der höchsten Saisonniederlage gar nicht erst.
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Wie es am kommenden Wochenende personell aussieht, dürfte sich wieder erst am jeweiligen Spieltag entscheiden. Klar ist, dass Meyl und Enock weiter ausfallen. Förderlizenzspieler sind wohl allenfalls am Freitag aus Krefeld zu erwarten, deren U20 am Samstag und Sonntag zuhause antritt. Der Iserlohner Nachwuchs geht dagegen mit vier Einsätzen zwischen Mittwoch und Sonntag in der DNL-Topdivision auch ohne Einsätze für Herne schon an die Schmerzgrenze.
Im Vergleich zu früheren Jahren haben auch die beiden Wochenendgegner des HEV in dieser Spielzeit noch keine Bäume ausgerisscn und liegen mit jeweils 17 Punkten nur im Tabellenmittelfeld. Das aber schon zehn Zähler vor den Miners, die bereits in dieser frühen Saisonphase den Anschluss an die Pre-Playoff-Plätze zu verlieren drohen, wenn nicht bald Erfolgserlebnisse kommen.
Dabei gewannen die Icefighters von sechs Heimspielen nur eins nach regulärer Spielzeit. Die Indians stellen bislang die drittbeste Auswärtsmannschaft, sind aber in der Heimtabelle nur Letzter.
Die 1b-Mannschaft des Herner EV bleibt in der Landesliga weiter sieglos. Beim 2:9 (0:4, 1:4, 1:1) gegen den ESC Rheine konnten die Gastgeber nur im letzten Abschnitt mithalten und kamen durch Justin Rednoß und Danil Pichuhin zu ihren Ehrentreffern. Am nächsten Sonntag tritt die HEV-Reserve um 19 Uhr bei der Zweitvertretung der Eisadler Dormund an.
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