Herne. Trainer Dirk Schmitz war am Sonntag wieder angefressen. Der Herner EV verliert auch das siebte Spiel auf fremdem Eis, mit einem happigen 2:9 in Tilburg.

Ein guter Start war zu wenig. Der Herner EV verlor am Sonntag auch sein siebtes Auswärtsspiel der Saison bei den Tilburg Trappers, die vor 1886 Zuschauern klar mit 9:2 (2:2, 3:0, 4:0) die Nase vorn hatten.

Mut machte vor dem Spiel der niederländische TV-Kommentator, der an die „vielen interessanten Schlachten“ erinnerte, die diese beiden Mannschaften seit 2015 ausgefochten hatten. 25 davon hatten die Trappers gewonnen, elf der HEV, der auch am Sonntag wieder sofort unter Druck geriet. Schon bei den ersten beiden Angriffen der Gastgeber brannte es lichterloh vor HEV-Keeper David Miserotti-Böttcher, doch allmählich bekamen auch die Miners ihre Chancen.

Nachdem die erste Welle der Niederländer überstanden war, spielten die Gysenberger im ersten Drittel mutig mit und Trappers-Goalie Ruud Leeuwestejn musste einige Male zupacken. Ohne Chance war er nach fünf Minuten. Lennart Schmitz umkurvte drei Gegenspieler und verlud auch noch den niederländischen Keeper – eine Klasse-Einzelleistung des Herner Angreifers.

Herner EV führt nach zwei sehenswerten Treffern mit 2:0

Kaum weniger sehenswert war der zweite Gästetreffer. Die Trappers verloren die Scheibe, Herne spielte einen schnellen und schnörkellosen Gegenangriff und Oliver Ott versenkte die Scheibe nach Niko Ahoniemis Rückhandablage im Dreieck. Dass mit Samuel Eriksson der Herner Topscorer nicht mit von der Partie war und HEV-Trainer Dirk Schmitz seine Reihen wieder einmal umstellen musste, war bis dahin kaum aufgefallen.

Die Defensive war schon im bisherigen Saisonverlauf nicht unbedingt das Aushängeschild der Tilburger gewesen, aber die waren ohnehin seit jeher auf bedingungslose Offensive ausgerichtet gewesen. Das zeigten sie auch diesmal. Zweimal ging es zu schnell für die Herner Abwehr, und das war konsequent herausgespielt – weitere gefährliche Schüsse konnte David Miserotti-Böttcher zunächst parieren.

Miners lassen Powerplay-Gelegenheiten aus

Der HEV bekam die erste Überzahlchance, doch die brachte nichts ein. Besser machte es der Favorit, der von der blauen Linie einnetzte. Das 4:2 folgte wenig später und auch ihre zweite Überzahl nutzten die Trappers, während die Miners zwei weitere Powerplay-Gelegenheiten ausließen.

Mit dem Pausenstand von 5:2 waren die Herner Hoffnungen auf eine Überraschung nur noch theoretischer Natur und Tilburg legte schon in der ersten Minute des letzten Drittels nach. Auch die dritte Unterzahl des Abends überstanden die Miners nicht und aus Sicht der Gastgeber hatte der Rest nur noch den Charakter eines Trainingsspiels.

HEV-Trainer Schmitz: „Einige sollten sich die Frage stellen, ob sie bereit sind, Oberliga zu spielen“

Dirk Schmitz begann bei seiner Analyse mit dem Guten, bevor er zum weniger Guten kam, und das war aus Sicht des Herner Trainers eine ganze Menge: „In den ersten Minuten war Tilburg noch nicht da und wir konnten unsere Chancen nutzen. Nach dem 2:2 sah es aus, als hätte man uns den Stecker gezogen. Wir hatten keine Leidenschaft mehr und das müssen wir hinterfragen. Wir sind hier im Männer-Eishockey und einige sollten sich die Frage stellen, ob sie bereit sind, Oberliga zu spielen. So darf man bei keinem Gegner auftreten.“

Tilburg Trappers - Herner EV 9:2 (2:2, 3:0, 4:0)

  • Tore: 0:1 (5:06) Schmitz (Herbold/Keresztury), 0:2 (8:28) Ott (Ahoniemi/Ackers), 1:2 (13:38), 2:2 (15:35), 3:2 (22:49, 5-4), 4:2 (24:08), 5:2 (28:13, 5-4), 6:2 (40:59), 7:2 (42:23, 5-4), 8:2 (50:09), 9:2 (53:08).
  • Strafminuten: Tilburg 18 – Herne 12.

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