Herne. In Rostock verlieren die Herner EV Miners auch das sechste Auswärtsspiel. Trainer Dirk Schmitz ist nach dem 1:3 reichlich angefressen.
Auch von der längsten Auswärtsfahrt der Saison kehrte der Herner EV mit leeren Händen zurück. Die Miners unterlagen am Freitag bei den Rostock Piranhas mit 1:3 (0:1, 0:1, 1:1) und zementierten mit der nächsten Niederlage in der Fremde den letzten Tabellenplatz.
Dabei sahen 1020 Zuschauer eine Oberliga-Partie auf niedrigem Niveau. Es spielte der Vorletzte gegen den Letzten und viele Highlights hatte das Kellerduell auch nicht zu bieten. Die Gastgeber mussten auf fünf erfahrene Kräfte verzichten, kamen aber besser ins Spiel und setzten Finn Becker sofort unter Druck. Zweimal parierte der Herner Keeper noch, dann war er chancenlos, nachdem Rasmus Lundh Hahnebeck der Klärungsversuch misslungen war.
Die flotte Anfangsphase der Piranhas verkam jedoch bald zum Strohfeuer. Die Gastgeber setzen nicht nach, sondern legten ihr Spiel lieber aus einer sicheren Defensive heraus an, was zu einer optischen Überlegenheit der Miners führte.
Aufbauspiel des Herner EV fehlt Passgenauigkeit
Auf der Anzeigetafel schlug sich das nicht nieder. Dem Herner Aufbauspiel fehlte einmal mehr die Passgenauigkeit und auch das Tempo – bis sich die Gäste endlich vor das Tor der Piranhas durchgespielt hatten, hatten die ihre Reihen längst wieder geschlossen.
„Nur in den letzten zehn Minuten war es ein Kratzen und Beißen. Da müssen dann eben auch mal Gespräche geführt werden.“
So kam es kaum zu echten Chancen für den HEV, der sein Visier zudem schlecht eingestellt hatte. Den Schüssen der Miners fehlte die Präzision und oft auch die Schärfe – Rostocks Torwartroutinier Sebastian Albrecht musste keine Großtaten vollbringen, um seinen Kasten sauber zu halten.
Rostock hat Scheibenglück und führt mit 2:0
Das Aufbauspiel der Piranhas wirkte durchdachter, und vor dem gegnerischen Tor waren die Gastgeber auch gefährlicher. So führte deren einziges Überzahlspiel sofort zum 2:0 – Finn Becker hatte Pech, dass einem einschussbereiten Rostocker der Puck direkt vor die Kelle fiel.
Ähnliches Scheibenglück hatte der HEV an diesem Abend nicht. Den Gästeangreifern fiel es weiterhin schwer, sich aussichtsreich vor das Rostocker Tor zu kombinieren und auch verwertbare Rebounds ergaben sich nicht.
Aufbäumen erst in der Schlussphase erkennbar
„Wir müssen positiv bleiben“, erklärte HEV-Akteur Jelle Julien in der zweiten Pause und die Herner Hoffnung auf den Anschluss war zu diesem Zeitpunkt noch realistisch. Die Gäste gingen in Überzahl in den letzten Abschnitt, aber auch diese Chance ließen sie aus.
Erst in der Schlussphase war ein wirkliches Aufbäumen der Miners erkennbar. Finn Becker verließ schon viereinhalb Minuten vor dem Ende sein Tor und der endlich einmal freigespielte Samuel Eriksson traf mit einem satten Schuss zum 2:1.
HEV-Trainer Dirk Schmitz ist angefressen
Doch das fiel zu spät. Das Herner Tor blieb leer und Michél Ackers‘ Rettungsversuch misslang – mit einem empty-net-goal machten die effektiveren Piranhas den Deckel drauf.
Dirk Schmitz war nach der sechsten Auswärtspleite reichlich angefressen. „Wir hatten uns viel vorgenommen und sind wieder schlecht gestartet“, erklärte der HEV-Coach, der außer Konzentration von Beginn an auch lange Zeit den nötigen Kampfgeist vermisste. Mit einer klaren Ansage an die Mannschaft schloss er seine Analyse: „Nur in den letzten zehn Minuten war es ein Kratzen und Beißen. Da müssen dann eben auch mal Gespräche geführt werden.“
- Tore: 1:0 (1:20), 2:0 (26:30, 5-4), 2:1 (57:59, 6-5) Eriksson (Ackers/Ahoniemi), 3:1 (59:52, 5-6).
- Strafminuten: Rostock 2 – Herne 2.
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