Erfurt/Herne. Der Offensivauftritt von Eishockey-Oberligist Herner EV in Erfurt ist an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Nur im zweiten Drittel ist der HEV kurz am Drücker.

Die Niederlagenserie des Herner EV setzte sich auch in Erfurt fort. Der Tabellenletzte der Oberliga Nord unterlag bei den Black Dragons am Sonntag mit 2:6 (0:2, 2:3, 0:1) und blieb damit im sechsten Spiel in Folge ohne Sieg.

Dabei zeigten die Gäste vor 822 Zuschauern einen Offensivauftritt, der über weite Strecken an Harmlosigkeit kaum noch zu überbieten war. Erfurt agierte bei weitem nicht wie ein Oberliga-Topteam und hatte wie der HEV am Freitag eine Nullnummer abgeliefert, störte die Bemühungen der Miners aber oft schon im Ansatz und profitierte von Fehlern der Herner Defensive.

Herner EV: Powerplay bleibt blass

Es lief noch die Abtastphase, als die Gastgeber zum ersten Mal freie Bahn Richtung HEV-Keeper David Böttcher-Miserotti hatten. Fritz Denner schloss sicher ab, ehe sich sein Team durch Strafzeiten schwächte. Die Miners bekamen jedoch auch bei einer 5:3-Überzahl wenig Gefährliches auf das Tor von Patrick Glatzel und nahmen sich den Vorteil durch eine eigene Strafe bald wieder selbst.

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Zwei weitere Strafen gegen Erfurt folgten, doch wieder blieb das Herner Powerplay blass. Da stand es bereits 2:0, weil Fritz Denner auch ein zweites Gastgeschenk dankend angenommen hatte und die Scheibe nach dem Fehlpass der Miners in der eigenen Zone eiskalt versenkte.

Dabei meinten es die Schiedsrichter eigentlich gut mit den Gästen und pfiffen weiterhin viele Kleinigkeiten gegen die Black Dragons, die aber auch in Unterzahl kaum in Gefahr gerieten. Herne nahm die guten Gaben der Referees nicht an, verspielte die mögliche Chance stattdessen durch schwaches Passspiel oft schon im Aufbau und wurde bestraft.

Gerade wieder komplett erhöhte Erfurt auf 3:0 und war wenig später schon wieder einer weniger. Einziges Resultat der nächsten HEV-Überzahl war ein Shorthander der Gastgeber zum 4:0 und damit schien die Partie angesichts der Herner Harmlosigkeit entschieden.

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Doch plötzlich waren auch die Gäste auf dem Scoreboard. Benedikt Bürgelt traf zum 4:1 bei angezeigter Strafe und die war eine doppelte. 66 Sekunden später verkürzte HEV-Kapitän Michél Ackers im neunten (!) Herner Powerplay zum 4:2 und damit war der Rückstand halbiert.

Der Doppelschlag hätte die Basis für eine Aufholjagd im dritten Drittel sein können, doch das zweite war noch nicht zu Ende. Diesmal waren die Black Dragons in Überzahl und trafen noch vor der Pause zum 5:2.

Der HEV bemühte sich weiter um eine Resultatsverbesserung, doch am Ende blieb die Erkenntnis, dass Mühe allein in dieser Oberliga nicht ausreicht. Erfurt kam vor dem eigenen Tor auch im letzten Drittel kaum in Bedrängnis und machte auf der Gegenseite noch das halbe Dutzend voll.

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Wie gegen Leipzig wollte HEV-Coach Dirk Schmitz den Auftritt seines Teams nicht schönreden: „Wir hatten uns nach dem schwachen Freitagsspiel einiges vorgenommen, aber wir haben es wieder nicht geschafft und verdient verloren. Jetzt müssen wir sehen, wie wir die Köpfe wieder frei kriegen. Natürlich haben uns wieder einige Leistungsträger gefehlt. Deshalb finden wir auch schwer ins Powerplay.“

  • Tore: 1:0 (2:28), 2:0 (15:52), 3:0 (25:24), 4:0 (28:55, 4-5), 4:1 (35:42) Bürgelt (Müller/Keresztury), 4:2 (36:48, 5-4) Ackers (Lundh Hahnebeck/Ahoniemi), 5:2 (38:55, 5-4), 6:2 (54:11).
  • Strafminuten: Erfurt 26 – Herne 14.

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