Herne. Der Transfer von Niko Ahoniemi zum Herner EV ließ aufhorchen. Hier spricht er erstmals als HEV-Spieler. Mit diesen Stürmern wird er verglichen.

Sommer, Sonne und Strand? Nein, der klassische Sommerurlaub ist nichts für Niko Ahoniemi. „Ich glaube, ich bleibe in Finnland“, sagt der erste Kontingentspieler des Herner EV für die neue Saison 2024/25. Stattdessen erholt sich Ahoniemi in einem „summer cottage“. Damit gemeint sind kleine Landhäuschen in Wäldern oder an Seen, in denen vor allem die Menschen in Finnland oder Schweden gerne ihre freie Zeit verbringen.

Herner EV: Ahoniemis Ankunft in Deutschland noch nicht terminiert

„Das ist das Beste, was man im Sommer machen kann. Dort kannst du fischen oder saunieren – alles machen. Ich liebe es.“ Bis zu seiner Ankunft in Deutschland verbringt Ahoniemi noch Zeit mit seinen Freunden und seiner Freundin in Finnland. Volleyball zu spielen, ist eines seiner Hobbies. Wann der 28-Jährige genau nach Deutschland reist, weiß er noch nicht – voraussichtlich Richtung Mitte August.

Mehr zum Eishockey in Herne:

„Ich habe mir noch keine Gedanken über den Flug gemacht“, sagt er. Seine Freundin begleitet ihn nicht nach Herne, „aber ich hoffe, sie kommt mich mal besuchen“, sagt der Außenstürmer. Mit seinem Wechsel an den Gysenberg geht ein kleiner Traum in Erfüllung für Ahoniemi: Schon seit drei Jahren möchte er nach Deutschland kommen, bislang war er noch nicht hier. „Jetzt habe ich die Chance, endlich dorthin zu kommen und freue mich sehr darauf.“

Herner EV: Ahoniemi hat nur Gutes von Deutschland gehört

Der HEV habe sich sehr für ihn interessiert. Dazu habe er von anderen finnischen Spielern, die in Deutschland gespielt haben, gehört, dass sich die Vereine sehr intensiv um die Kontingentspieler gekümmert haben. „Ich glaube, es ist sehr einfach, dort anzukommen“, meint Ahoniemi. Mit Dirk Schmitz hat er schon ein paar Nachrichten ausgetauscht, der Trainer habe ihm geschildert, wie er spielen lassen möchte.

Der neue HEV-Trainer Dirk Schmitz ist überzeugt vom Zugang.
Der neue HEV-Trainer Dirk Schmitz ist überzeugt vom Zugang. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

„Ich will mit der Mannschaft in die Playoffs einziehen und eine lange Saison spielen“, erklärt der Linksschütze. „Ich werde versuchen, so viele Tore wie möglich zu machen und dem Team zu helfen.“ Als Kontingentspieler liege es in seiner Verantwortung, zu punkten. „Ich denke, das ist der Grund, warum die Verantwortlichen mich geholt haben“, weiß Ahoniemi, der von Boras HC aus der schwedischen HockeyEttan an den Gysenberg wechselt.

22 Treffer erzielte er in der vergangenen Saison, 25 weitere Tore legte er auf. Bedeutet: Platz vier im Scorer-Ranking der dritthöchsten schwedischen Spielklasse für den ehemaligen finnischen Junioren-Nationalspieler. Er habe außergewöhnlich gepunktet, sagt HEV-Trainer Dirk Schmitz. „Deswegen war die Entscheidung für uns relativ einfach. Wir haben ihn früh kontaktiert, weil wir ihn für Herne gewinnen wollten.“

HEV-Trainer Schmitz über Ahoniemi: „Sehr viel Tempo und gewisse Scorerqualität“

Ahoniemi passe bestens in das neue Konzept der Miners, „weil er ein schlittschuhläuferisch starker, intelligenter Außenstürmer ist, der sehr viel Tempo und eine gewisse Scorerqualität hat, die er dann auch in der vergangenen Saison in der HockeyEttan bewiesen hat“, schwärmt Schmitz.

„Wenn man sich die Statistik und die Videos anschaut, ist die Spielanlage relativ ähnlich – nur, dass Niko noch zielstrebiger auf dem Weg zu Tor ist als die beiden.“
HEV-Trainer Dirk Schmitz über Niko Ahoniemi und die Wernerson-Libäck-Zwillinge

Schon zur Saison 2022/23 holte er als Sportchef der Füchse zwei Angreifer aus der HockeyEttan nach Duisburg, die sich schnell als absolute Glücksgriffe entpuppten: Linus und Pontus Wernerson-Libäck, die nach einer Spielzeit in Heilbronn in diesem Sommer an die Wedau zurückkehren. Dürfen sich die HEV-Fans mit Ahoniemi auf dasselbe Kaliber wie das der schwedischen Zwillinge freuen?

Lesen Sie hier: Tatsächlich wahr: Schweden-Zwillinge zurück bei den Füchsen Duisburg.

„Ich schätze ihn als gleiches Kaliber ein“, sagt Schmitz. „Wenn man sich die Statistik und die Videos anschaut, ist die Spielanlage relativ ähnlich – nur, dass Niko noch zielstrebiger auf dem Weg zu Tor ist als die beiden.“ Er gehe davon aus, dass Ahoniemi dieselbe Qualität wie die Wernerson-Libäcks hat. In den Revierderbys der Miners gegen die Füchse stehen sich der Finne und die Schweden dann im direkten Duell gegenüber.

Herner EV: Zwei oder drei Kontingentspieler? „Nichts ausgeschlossen“

Allgemein schaut sich Schmitz zurzeit auf dem skandinavischen Markt um. Dort lassen sich schlittschuhläuferisch gut ausgebildete Spieler finden, meint er. „Die HockeyEttan hat schon viele hervorragende Spieler. Das ist auch der Markt, wo wir uns bei den anderen Importstellen auch bedienen werden“, sagt Schmitz. In Verteidiger Hugo Enock verpflichteten die Miners kürzlich ihren zweiten Kontingentspieler aus Norwegen, der zuvor aber ebenfalls bereits mehrere Jahre in der HockeyEttan gespielt hat.

Ob Herne in der neuen Saison zwei oder drei Importstellen besetzt? Da will sich der HEV-Coach noch nicht festlegen. „Das steht noch nicht abschließend zu hundert Prozent fest, obwohl wir eine Tendenz haben. Es ist nichts ausgeschlossen.“

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Herne & Wanne-Eickel!