Herne/Wanne-Eickel. BV Herne-Süd, Firtinaspor, SG 70, RWT: Das haben alle Coaches der Saison in ihrer Amtszeit erreicht.

Ordentlich Schwung hatte das Trainerkarussell aus heimischer Sicht in der Fußball-Bezirksliga Staffel 9. Alle vier Herner Teams haben während der laufenden Saison ihre Trainerbesetzung getauscht. Passend zur Tabellensituation gab es aufsteigend beim BV Herne-Süd (5.) einen Wechsel zu vermelden, bei Firtinaspor Herne (9.) und SG Herne 70 (12.) jeweils zwei und bei Schlusslicht RW Türkspor gleich fünf. Wir haben ausgerechnet, welchen Erfolg der jeweilige Trainerwechsel bewirkt hat.

Für Furore sorgte anfangs der BV Herne-Süd. Als Aufsteiger mischte er unter Trainer Serhat Hakan die Liga gehörig auf. Bis zur Saisonhalbzeit, dann nahm Hakan aus persönlichen Gründen Abschied und der Erfolgszug war ausgebremst. Hatte man in der ersten Saisonhälfte noch 28 Punkte in 14 Spielen (durchschnittlich 2,0 Punkte pro Spiel, Spitzenwert) gesammelt, gab es unter dem Spielertrainer-Duo Patrick Mosemann und Dominik Ratsch immer weniger Grund zum Jubel. In den nächsten zehn Spielen kamen nur noch acht Zähler hinzu (Durchschnitt: 0,8). Der Klassenerhalt gerät hierdurch jedoch nicht mehr in Gefahr, zu gut hat das Team in der Hinserie geliefert.

Serhat Hakan, ehemaliger Trainer des BV Herne-Süd, hat noch immer den besten Punktdurchschnitt.
Serhat Hakan, ehemaliger Trainer des BV Herne-Süd, hat noch immer den besten Punktdurchschnitt. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Unter Ayhan Kirlangic punktet Firtinaspor wieder stark

Andersherum entwickelte sich die Geschichte bei Firtinaspor Herne. Dort ging Bektas Derdiyok nach dem Abstieg aus der Landesliga mit dem Ziel an den Start, eine Liga tiefer wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Doch daraus wurde zunächst nichts. Nach sechs Spieltagen (4 Punkte, Durchschnitt: 0,7) war Schluss für Derdiyok und ein internes Duo übernahm vorübergehend. Mit Rahman Özdemir und Adrian Noch besserte sich die Quote leicht (8 Spiele, 8 Punkte, Durchschnitt: 1,0), doch die erneute Abstiegsgefahr blieb.

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Der Wechsel Ende 2023 zu Ayhan Kirlangic dann fruchtete. Zwar ging das letzte Spiel des Jahres noch verloren, dann aber startete eine Punktejagd, die das Team aus der Abstiegszone ins Mittelfeld der Tabelle beförderte. Unter Kirlangic sammelten die Firtinen 17 Punkte in neun Spielen (Durchschnitt: 1,9), Bestwert im Herner Bezirksliga-Phasenranking hinter dem BV Süd unter Serhat Hakan.

Durchgehend schwierig gestaltet sich die Situation bei der SG Herne 70 und erst recht bei RW Türkspor. Die Siebziger starteten mit Marcel Schäfers in die Saison (3 Spiele, 3 Punkte, Durchschnitt: 1,0). Doch die Lage blieb angespannt, sowohl unter Christian Drews (16 Spiele, 18 Punkte, 1,1), als auch jüngst unter Marc Lurz (4 Spiele, 4 Punkte, 1,0). Herne 70 rangiert so zwar noch auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, hat aber gerade einmal einen Zähler Abstand zur Gefahrenzone.

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Fast schon aussichtslos scheint letztlich die Lage in Horsthausen. RW Türkspor nutzten auch fünf Trainerwechsel nicht, um nach vorne zu kommen. Mit Michael Pannenbecker und großen Hoffnungen mit einem jungen Team ging es los. Doch die ersten neun Begegnungen waren lediglich sechs Punkte wert, Pannenbecker ging (Durchschnitt: 0,7). In einer hektischen Zwischenphase übernahm zunächst Deniz Bozkurt (5 Spiele, 0 Punkte), dann Sportlicher Leiter Özcan Teke (1 Spiel, 0 Punkte) und schließlich Pietro Perrone (1 Spiel, 0 Punkte), allesamt ohne Punkterfolg. Das Triumvirat um Präsi Kemal Sari, Serdar Gemici und Kapitän Hakan Ören punktet nun zwar endlich wieder (7 Spiele, 10 Punkte, Durchschnitt 1,4), doch das Aufflackern erfolgt wohl zu spät. Neun Punkte trennen RWT vom rettenden Ufer. Da jedoch nur noch fünf Spieltage verbleiben, ist die Rettungs-Chance nur noch theoretischer Natur.

Begegnungen des 26. Spieltags:
Sonntag, 15 Uhr
FC Marl – SG Herne 70
FC 96 Recklinghausen – RW Türkspor
Sonntag, 17 Uhr
SV Zweckel – Firtinaspor Herne

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