Hamm/Herne. Die Miners führen gegen Hamm früh, kassieren aber kurz vor Drittelende einen Wirkungstreffer. Von dem erholt sich der HEV nicht mehr.
Der Herner EV blieb am Wochenende ohne Punkte. Nach dem 3:4 in Halle verloren die Miners auch ihr Sonntagsheimspiel gegen die Hammer Eisbären mit 2:5 (1:2, 1:2, 0:1) und haben damit nur noch geringe Chancen auf einen Platz unter den ersten Acht der Oberliga Nord.
Um noch realistische Aussichten zumindest auf das erste Heimrecht in den Pre-Playoffs zu haben, hätte es eines Sieges mit drei Punkten gegen die Eisbären bedurft, doch vor 1031 Zuschauern lag spielerisch mehr als nur ein Tabellenplatz zwischen beiden Mannschaften. Am Ende des Spieltags hatte der HEV schließlich acht Punkte Rückstand auf den neuen Tabellenachten aus Leipzig, den nächsten Auswärtsgegner der Miners. Wenn es noch eine allerletzte Chance für die Grün-Weiß-Roten geben sollte, dann ist es wohl diese – ein Heimsieg am kommenden Freitag gegen Rostock natürlich vorausgesetzt.
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Dabei war das erste Drittel am Sonntag aus Herner Sicht noch das beste. Der nur mit 14 Feldspielern angetretene HEV setzte die ersten Ausrufezeichen, kam schnell in die gegnerische Zone und ging verdient in Führung. Die Topreihe der Miners spielte eine schnelle Kombination am Hammer Tor und Jan Dalecký vollendete zum 1:0 – so hätte es aus Sicht der Herner Fans gerne weitergehen können.
Ging es aber nicht. Nach und nach sortierte sich der Gegner und bekam zunehmend Spielanteile und Torgelegenheiten. Eine nutzte Lennard Nieleck, in der letzten Saison noch Förderlizenzspieler beim HEV, zum 1:1 – es wäre ein gerechtes Pausenergebnis gewesen.
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Doch das verdarben sich die Miners selbst. Nach einem Puckverlust der Gastgeber an der roten Linie ging Nieleck auf und davon und bezwang Oto Jeschke im Herner Tor kurz vor Drittelende zum zweiten Mal – ein schwerer Wirkungstreffer, wie sich nach Wiederbeginn zeigen sollte.
Zwei Strafen überstanden die Miners noch, doch dann hatten die Eisbären die vorentscheidenden Tempovorteile. Bei zwei schnellen Gegenangriffen lief die Herner Defensive nur hinterher und in 38 Sekunden hatte Hamm einen soliden 4:1-Vorsprung herausgeschossen.
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Von den Gastgebern kam dagegen im zweiten Drittel offensiv kaum noch etwas. „Das Spiel in Halle hat viel Kraft gekostet“, gab Tobias Stolikowski hinterher zu bedenken und verwies auch auf teilweise dumme Strafen. Dass bei seiner Mannschaft zu diesem Zeitpunkt auch die Körpersprache nicht mehr stimmte, ließ der HEV-Trainer lieber unerwähnt.
Im letzten Drittel bemühten sich die Gysenberger noch einmal, doch es fehlten neben der klaren Linie auch die zwingenden Torchancen, um die Partie noch einmal spannend zu machen. Hamm war längst im Verwaltungsmodus und hielt den Zwei-Tore-Vorsprung souverän, spätestens mit Nielecks Powerplaytor zum 2:5 war der Deckel endgültig drauf.
„Durch die Strafen sind wir aus dem Rhythmus gekommen“, ergänzte Tobias Stolikowski noch, während sich die anfänglichen Bedenken seines Gegenübers Casey Fratkin schnell zerstreut hatten: „Nach dem frühen 1:0 war ich etwas beunruhigt, aber wir haben gut geantwortet. Es war ein sehr zufriedenstellender Auswärtsauftritt.“
Tore: 1:0 (6:58) Dalecký (Hayes/Young), 1:1 (11:54), 1:2 (19:29), 1:3 (27:15), 1:4 (27:53), 2:4 (31:09) Braun (Nedved/Stange), 2:5 (51:08, 5-4).
Strafminuten: Herne 10 – Hamm 8.
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