Halle/Herne. Bei den Saale Bulls Halle gehen die Miners in Führung, verlieren dann den Faden, aber kämpfen sich noch einmal zurück in die Partie.

Obwohl sich der dezimierte Herner EV am Freitag achtbar verkaufte, kehrte er mit leeren Händen aus Halle zurück. Die Saale Bulls mussten lange um den Sieg zittern und retteten am Ende ein knappes 4:3 (1:1, 3:1, 0:1) über die Zeit.

Liesegang, Krüger, Döring, Hüfner, Meyl – die Ausfallliste des HEV war lang. Da auch keine personelle Unterstützung aus Iserlohn kam, stemmten sich neun Stürmer und vier Verteidiger gegen 19 Feldspieler der Gastgeber, doch die Miners standen zunächst gut in der Defensive.

Und sie setzten vor 1443 Zuschauern den ersten Farbtupfer. Gleich mit dem ersten Angriff brachte Justin Young den HEV in Führung und Halle kaute schwer am frühen Gegentreffer. Ganze sieben Torschüsse brachte die zweitstärkste Offensive der Liga im ersten Drittel auf das Tor von Finn Becker, während die Gysenberger mehrfach die Chance zum Ausbau der Führung hatten.

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Erik Keresztury scheiterte freistehend an Halles Keeper Timo Herden und auch ihr erstes Powerplay konnten die Miners nicht nutzen. Die Saale Bulls auch nicht, aber dafür das zweite: Patrick Schmid glich unhaltbar aus, doch auf Betriebstemperatur waren die Gastgeber damit längst nicht.

Das änderte sich nach Wiederbeginn. Halle verschärfte das Tempo und unter Druck stieg auch die Fehlerquote der Herner Defensive. Einen perfekt ausgespielten Angriff schloss erneut Patrick Schmid mit dem 2:1 ab, nachdem der HEV zuvor eine 90-sekündige 5:3-Überzahl nicht hatte nutzen können.

Die Saale Bulls legten sich ihren Gegner jetzt allmählich zurecht und erhöhten im Powerplay durch Schmids dritten Treffer auf 3:1, doch auch sie waren hinten nicht fehlerfrei. Halle verlor in der eigenen Zone die Scheibe und der HEV ließ sich die Drei-auf-Eins-Chance nicht entgehen.

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Dieser knappe Rückstand wäre für die Gäste immer noch eine solide Basis für den Schlussabschnitt gewesen, doch Halle legte vor der Sirene noch einmal nach. Die Herner Moral hatte man damit aber nicht gebrochen, wie Dennis Swinnen im Pauseninterview deutlich machte: „Wir stehen noch ganz gut da“, meinte der HEV-Stürmer und befürchtete trotz der kurzen Bank auch keinen Kräfteverlust bei seinem Team.

Musste er auch nicht. Wieder verschlief der Gegner den Drittelbeginn und Jan Dalecký staubte zum 4:3 ab – jetzt waren wieder die Miners im Vorwärtsgang. Das grün-weiß-rote Miniaufgebot wehrte sich weiterhin vehement gegen die drohende Niederlage und nahm den Gastgebern sogar die Spielkontrolle wieder ab.

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Der HEV hatte mehrere klare Ausgleichschancen, doch letztlich konnte er sich für seinen beherzten Auftritt nicht belohnen. Halle kam nur noch selten gefährlich vor Finn Beckers Tor, brachte den Zittersieg aber mit einiger Mühe in die Kabine.

„Eigentlich bin ich zufrieden mit diesem Auswärtsspiel. Wir haben es erst gut gemacht, doch dann haben wir Strafen bekommen und den Faden verloren. Im zweiten Drittel sind viele Kleinigkeiten in die Hose gegangen, aber dann hat die Mannschaft noch einmal alles reingeworfen“, erklärte HEV-Coach Tobias Stolikowski anschließend.

Tore: 0:1 (0:29) Young (Hayes/Ackers), 1:1 (9:54, 5-4), 2:1 (25:11), 3:1 (34:38, 5-4), 3:2 (37:35) Hayes (Dalecký/Young), 4:2 (38:39), 4:3 (40:18) Dalecký (Hayes/Young),

Strafminuten: Halle 8 – Herne 6.

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