Erfurt/Herne. Nicht nur mit dem Puck geht es zur Sache: Ein halbes Dutzend Spieler lieferte sich aus dem Nichts ein handfestes Scharmützel.

Mit einem verdienten Punkt kehrte der Herner EV am Sonntag von den Black Dragons Erfurt zurück. Vor 1050 Zuschauern war für die Miners allerdings mehr möglich als die 2:3 (1:0, 1:1, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung.

In einem intensiven Spiel lag der Schwerpunkt auf beiden Seiten auf einer stabilen Defensive. Partien mit Erfurter Beteiligung arten ohnehin nur selten in ein Torfestival aus, was sich auch in den drei vorangegangenen Saisonduellen beider Mannschaften gezeigt hatte.

Die störten auch diesmal den Spielaufbau des Gegners früh und ließen kaum klare Chancen zu. Die Miners verteidigten ihre Zone konzentriert, brachten sich aber mitunter mit riskanten Aufbaupässen in Schwierigkeiten. Finn Becker im Herner Tor sorgte allerdings dafür, dass sich die Gastgeber vergeblich um die Führung bemühten.

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Die fiel auf der anderen Seite. Wieder einmal war die Scheibe hinterm Tor hart umkämpft und Dennis Swinnen stahl sich im richtigen Moment in den Slot – der HEV führte 1:0.

Der Vorsprung war nicht unverdient und hielt auch bei der ersten Erfurter Überzahl zu Beginn des zweiten Drittels. Es blieb ein Kampfspiel, in der sich beide Seiten jeden Torschuss hart erarbeiten mussten. Bei aller Intensität war es ein faires Duell, in dem die Schiedsrichter eine großzügige Linie verfolgten und die Partie nicht öfter als unbedingt nötig unterbrachen.

In Minute 25 ging es dann allerdings am Erfurter Tor plötzlich zur Sache. Nicht mit dem Puck, sondern mit den Fäusten – ein halbes Dutzend Spieler lieferte sich aus dem Nichts ein handfestes Scharmützel. Unterm Strich standen am Ende der Auseinandersetzung zweimal fünf Minuten für jedes Team und eine zweiminütige Überzahl für den HEV, die ohne Folgen blieb – also viel Rauch um nichts.

Dann herrschte wieder Ruhe, nicht jedoch vor dem Herner Tor. Santeri Haarala nahm Fahrt auf und nutzte seine feine Technik zum 1:1, Finn Becker war geschlagen. Der Erfurter Ausgleich änderte aber nichts am Verlauf des Spiels, das weiterhin von harter Arbeit geprägt war.

Aber warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Lion Stange brachte die Scheibe vor das Erfurter Tor und Justin Young schob reaktionsschnell aus kurzer Distanz ein – wieder führten die Gäste.

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Mit diesem 1:2 ging es auch in die zweite Pause, doch anschließend gerieten die Miners stärker unter Druck. Nicht immer gelang die Befreiung und für aussichtsreichere Konter wäre ein präziseres Passspiel nötig gewesen.

Doch der HEV überstand die Drangphase der Black Dragons und war in der Schlussphase das gefährlichere Team. Mehrmals hatten die Miners den Siegtreffer auf der Kelle, doch es blieb nach 60 Minuten beim gerechten 2:2.

Die Niederlage in der Overtime hatten sich die Gäste dann selbst zuzuschreiben. Ein Herner Wechselfehler brachte Erfurt ins Powerplay und zum 4:3, was Tobias Stolikowskis einziger Kritikpunkt war. „Sowas ist in der Verlängerung natürlich immer bescheiden. Ansonsten hat die Mannschaft gut gekämpft und gearbeitet. Heute waren mehr Punkte drin“, erklärte der HEV-Trainer hinterher.

Tore: 0:1 (12:29) Swinnen (Liesegang/Dalecký), 1:1 (29:54), 1:2 (34:12) Young (Stange/Hayes), 2:2 (47:45), 3:2 (63:55, 4-3).

Strafminuten: Erfurt 4 plus 2x5 – Herne 6 plus 2x5 (Hayes, Krüger).

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